Montag, 30. Juni 2008

das ist die hölle

Ja, gut, wir geben's zu: Auch wir haben EM geguckt, auch wenn es kein Fußball war. Jetzt ist auch das vorbei und wir haben tiefste Sommerpause. Eklig, das, und öde. So in etwa stellen wir uns die Hölle vor: Wochen ohne Fußball. Schön, wenn dann wenigstens Rowan Atkinson der Teufel ist.

Sonntag, 29. Juni 2008

vfl sehen #6: ohne oli habt ihr keine chance

Ach, wofür reden wir uns denn den Mund fusselig, Jogi? Wieder einmal hast Du den einzigen VfLer draußen gelassen und die Quittung dafür bekommen. Ärgerlich? Für Dich vielleicht. Uns ist es wurscht. Aber bei der nächsten WM, denk halt dran, falls Du dann noch Trainer bist.

Samstag, 28. Juni 2008

empfehlung #17: appeasement mit polen

Jaja, Sommerzeit ist Urlaubszeit. Als erster hatte in diesem Jahr ich meinen Urlaub eingereicht, daher muss Martin dieser Tage allein in der VfLog-Redaktion ausharren. Gott sei Dank tut es die Klimaanlage, und er kann sich mit Vanilleeis bei Laune halten, das ich vor meiner Abreise noch gekauft hab. Derweil schwimme ich im kraotischen Mittelmeer, bis gleich in wenigen Stunden der Segeltoern durch dasselbe beginnt. Was man gut machen kann, im Urlaub sowieso, aber auch, wenn es noch eine Zeitlang dauert, bis irgendwo wieder Fussball gespielt wird, ist: Gute Miene bei polnischen Nachbarn machen.

Gestern Abend mit Elisabeth und ihrem Mann aus Posen. Elisabeth ist Deutschlehrerin und hatte eine Menge zu erzaehlen. Ich habe eine Menge zugehoert. Elisabeth hat eine Tochter namens Ilona, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls: Polen ist so nah, und doch truebt die unselige Vergangenheit unser beider entspanntes Verhaeltnis, mindestens latent. Das muss nicht sein: Sprechen Sie Polen an, spendieren Sie Wein, reklamieren Sie Anerkennung fuer deutsche Sportler und geizen Sie nicht mit derselben fuer polnische (Formel 1, Skispringen). Machen Sie einen guten Eindruck - spaetestens, wenn es Uebernachtungsgelegenheiten bei den nahenden Europacup-Spielen der VfLs braucht, wird sich das auszahlen. Wenn das kein Anreiz ist!

Freitag, 27. Juni 2008

empfehlung #16: peer glücklich machen

Fernsehen macht schlau. Auf der Homepage vom NDR fanden wir jüngst einen Beitrag über die unterschiedlichen MwSt-Sätze für Essen "to go" und im Restaurant. Wann immer der nett Mann bei Mäckes stammelt "Hia esse odda mietnämme?" fragt er nämlich eigentlich "Kohle fir Mäckes odda Kohle fir Stadt?" Wobei er Staat meint, er spricht das 'A' nur aus Gewohnheit kurz.

Wie das, fragen jetzt diejenigen unter unseren Lesern, die nicht Steuerberater sind. Nun, ganz einfach: Für Essen, das man mit nach Hause nimmt, gilt ein reduzierter Steuersatz, denn das sind Lebensmittel wie im Supermarkt. Essen, das man vor Ort ist, zählt sozusagen als Luxus und ist nicht rabattiert. Das ändert aber nichts an den Preisen bei McD und manch anderem Food-Outlet. Was wiederum heißt: Wann immer jemand sagt "Zum mitnehmen" streicht die Kette fette Zusatzeuros ein. Und wann immer jemand sagt "Zum hier essen" geht es unserem Sozialstaat ein kleines bißchen besser...

Daher unsere Empfehlung: Stärkt Deutschland, letztlich kommt es auch der Nationalelf zugute, und sagt bei McD immer nur noch "zum hier essen". Das macht Peer glücklich und rettet womöglich den Sozialstaat. Auch wenn Ronald McDonald weint.

Donnerstag, 26. Juni 2008

empfehlung #15: im mittelmeer baden

Vorher bei 34 Grad in der Sonne aufwärmen. Ruhe bewahren. Wasserball aufpumpen. An Fußball denken. Das letzte VfduelL nachspielen.

(Per SMS übermittelt von Maik)

Mittwoch, 25. Juni 2008

vfl sehen #5: live stream

Haben Sie auch schon ein Fähnchen auf dem Auto? Wenn ja, kann man nur hoffen, dass Ihre Haussklaven die Farben in der rechten Folge auf den Stoff gebügelt haben und sie nicht wie Tom Buhrow in den Tagesthemen "Rot Schwarz Gold" geflaggt haben. Echte Gutmenschen wedeln links streng national und rechts das Fähnchen der Türkei. Auf dass man in jedem Fall einen Kratzer im Lack hat, morgen früh.

Wenn wir einmal den Tatsachen ins Auge sehen, stellen wir fest: Der ganze Hype um dieses Spiel ist zum Ermüden. Das ZDF eröffnete und schloss gestern seine sogenannte "Nachrichten"-Sendung "heute nacht" mit dem Kreuzberg-Derby. Zufällig übertragen sie das Spiel auch heute abend, so dass wir nichtmals um Kerner herumkommen, der wohl wieder nicht in den Bodensee fallen wird, um dort von sympathischen Felchen verspeist zu werden, wie ich es schon so oft erträumt habe, in den letzten Tagen.

Aus Protest werde ich heute Abend nicht Fernsehen. Nein! Ich boykottiere meinen Fernseher. Ich schaue am Livestream. Das geht jetzt nämlich erstmals wirklich gut und ohne illegale Downloads für Underground-Sender aus China. Allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass ab und an das Bild stehen bleibt. Und auch "live" ist nicht ganz wörtlich zu sehen. Vor ein paar Tagen bekam ich eine SMS: "Geiles Tor!" In meinem Livestream stand es noch 0:0. Zehn Sekunden später hatte ich es dann auch gesehen.

Ach, wäre ich doch mönchshafter, könnte ich mich frei machen von meinen Begierden und Sehnsüchten, von meinem Fußballjunkietum, das auch heute Abend erwartbar enttäuscht werden wird (VfOli wird wieder auf der Bank sitzen). Doch natürlich werde ich mich wieder durch die dummen Kommentare, armseligen Interviews und sinnlosen Liveschaltungen in alle Welt von Antalya bis zum Brandenburger Tor qäulen und mich fragen, was ich hier eigentlich tue.

Was sagt Emile Cioran? "In einer Welt ohne Melancholie würden die Nachtigallen rülpsen."

Dienstag, 24. Juni 2008

empfehlung #14: cioran lesen

Zuerst begegneten wir ihm im Café Jelinek, einem der schönsten Kaffeehäuser Wiens, gleich ums Eck von meiner Wohnung, meiner früheren. Emile M. Cioran. Natürlich saß er dort nicht selbst, denn er ist tot. Seit 1995. Aber ich saß dort und las das wunderbare Buch Subtexte von Ilse Aichinger, das Kurztexte von ihr versammelt, die allesamt selbst wiederum im Café Jelinek entstanden sind. Und in jedem dieser Texte war auch Emile Cioran vertreten, mit einem Zitat, einem Aphorismus einer Aussage.
In jedem Menschen schlummert ein Prophet: erwacht er, so gibt es ein klein wenig mehr des Übels in der Welt.

Und er ist sympathisch dieser Mann, in seinem Gram und seiner Verzweiflung über die Welt. Die richtig gestimmten Texte für eine Zeit, in der gerade ganz Europa hupend durch die Straßen fährt und das tut, was für Feiern gehalten wird.
Das Glück ist nicht in der Begierde, sondern in der Abwesenheit von Begierde, genauer, in der Begeisterung für diese Abwesenheit.

Cioran zu lesen ist eine Entdeckung. Und der Mann hat auch noch Ahnung von Fußball, er kennt den Abstiegskampf und weiß um das Dasein als VfL-Fan.
Geschwätz ist jede Konversation mit einem, der nicht gelitten hat.

Und so könnten wir immer weiter zitieren. Aber lieber lesen wir weiter. Und legen unseren Lesern Cioran ans Herz. Er ist die bessere Alternative zum Vfl-freien Pseudofußball, zum erbärmlichen Public Viewing und zum tristen Autokorso.
Die Tatsache, daß das Leben keinen Sinn hat, ist ein Grund, um zu leben. Übrigens der einzige.

Montag, 23. Juni 2008

Sonntag, 22. Juni 2008

empfehlung #12: vermouth machen

Wer trinkt ihn nicht gern, den Martini. Mit einem Schuss Zitrone, drei Eiswürfeln macht er noch jeden Tag im Nachhinein erträglich. Echte Kenner verlassen sich aber nicht auf die Martinis und Noilly Prats dieser Welt. Sie machen ihren eigenen Vermouth. Es wird unsere Leser nicht überraschen: Echte Kenner sind wir.

Und es geht ganz leicht: Eine kleine Kräutermischung zusammenstellen (Faustregel: mindestens vier Kräuter, darunter in jedem Fall Wermuth und in keinem Fall etwas, was man nicht mag. Alles andere ist Freestyle, hey, sind wir kreativ!), ab in einem Topf, ein Glas Wein dazu, ca. 10 Minuten bei schwacher Hitze einköcheln lassen. Über Nacht kühlen lassen. Die Kräuterweinessenz durch ein Sieb oder Kaffeefilter zurück in den Wein und, schwupps, noch einen Schluck hochprozentiges dazu, Korn tut es, Brandy geht, Grappa ist ein Hit. Fertig ist der eigene Vermouth. Und wer heute noch loslegt, hat morgen Abend schon sein Getränk und wird den EM-Pseudofußball keine Sekunde vermissen müssen.

Samstag, 21. Juni 2008

empfehlung #11: zeitung lesen

Heute ist Samstag. Der letzte Arbeitstag der Woche liegt hinter uns, das ganze Wochenende vor uns. Der Samstag hieß einmal Sonnabend, ein schönes, angemessenes Wort. Ein Tag als ein einziger sonniger Abend, was könnte man sich Besseres wünschen zum Glück?

Schlagen wir also zum Frühstück die Zeitung auf. Als erstes "ÖSTERREICH", denn gestern Abend war ich im Stadion zum Wiener Lokalderby Kroatien - Türkei, ja, ja. Da muss ich heute alles Verfügbare lesen, viel ist es nicht, denn das Spiel war lang, der Redaktionsschluss früh, da schaffen nur die Sekundenjournalisten von Medienmogul Fellner eine bildreiche Berichterstattung für die Heimreise nach Deutschland. Dort ist man sogar so weit, schon auf das Halbfinale Deutschland vs Türkei zu schauen. Und die im ÖSTERREICH abgedruckte Statistik der bisherigen Partien lässt uns hoffen:
Die Türken stehen heuer [=in diesem Jahr, Anm. d. Red.] zum ersten Mal seit der Weltmeisterschaft 2002 im Halbfinale eines Turniers. In 17 Spielen gegen Deutschland gab es elf Pleiten, drei Unentschieden, drei Niederlagen.

Ja, was soll da noch schiefgehen für uns?! Derart erheitert greife ich zur FAZ vom Vortag, gleich zu den bunten Seiten, wo ich einen Bericht über den neusten ADAC-Autoraststätten-Test finde. Ich liebe Autoraststätten. Sie werden immer hübscher (das findet im Übrigen auch der ADAC), und sie wecken Urlaubsgefühle in mir. So sehr wie Autoraststätten liebe ich eigentlich nur noch Raststätten-Tests. Zumal in der FAZ, die schon in der Titelzeile Spaß macht wie sonst nur in ihren Leitartikeln:
Parkplatz gut, Wickelraum sauber, Currywurst gesund

...ist dort zu lesen. Currywurst gesund? Wie machen Raststätten das, dass selbst die Currywurst hier gesund ist?! Und die Unterzeile legt noch einen drauf, denn dort steht der Name des Autors. Er heißt: "Reiner Burger". Kein Scherz. Zwischen St. Pölten und Passau war ich für Stunden nicht ansprechbar.

Freitag, 20. Juni 2008

empfehlung #10: patenschaften für (ex-)kölner

Viele Menschen können nichts für ihr Unglück. Sie schlittern in jämmerliche Verhältnisse, und so sehr sie sich auch mühen: Sie kommen nicht mehr von Fleck. 'Fans' des 1. 'F'C Köln klingeln jetzt die Ohren. Manche seit kurzem, viele seit vielen Jahren machen es sich bequem in ihrem Schicksal, jammern nicht und ertragen, dass da, wo sie sind, unten ist.

Wer sich in dieser fußballlosen Zeit noch ein Rest-µ Menschlichkeit bewahrt hat, mag mithelfen, solchen kranken Seelen einen Weg zurück ins Leben zu bahnen. Gut zureden, Perspektiven aufzeigen, Alternativen ausarbeiten, Zuversicht lernen.
Der VfL hat heute etwa den Ex-Kölner Torwart Stefan Wessels verpflichtet. Wessels war zwischenzeitlich ins Ausland geflüchtet, um dem Kölner Fluch zu entkommen. Erfolglos natürlich. Er muss nun alles wieder vorn lernen: Ball fangen und werfen, schießen, Schnürsenkel zubinden und so weiter. Aber er wird das packen. Ab August wird er sich fühlen wie neu geboren. Er wird ein neuer Mensch sein.
Doch Wessels ist nur einer von Hunderttausenden, und eine Patenschaft muss nicht zwangsläufig so teuer sein wie in seinem Fall. Erkundigen Sie sich und machen Sie sich nützlich, so lange es nichts Besseres zu tun gibt.

Donnerstag, 19. Juni 2008

vfl sehen #4: kurznachrichtendienst

Jogi darf nicht auf die Bank, Klinsi fehlt immer noch, Hansi muss es richten, und der Capitano braucht Geistesblitze. Das wird ein stressiger Abend. Gottlob können sich die beiden Trainer per SMS zwischen Bank und Tribüne verständigen.

An: Jogi
Hat dieser Ronaldo nicht früher für Brasilien gespielt? Das wäre ein Regelverstoß. Verraten wir erst hinterher! Augenzwinkernd: Hansi
Gesendet: 20:11

An: Assi
Behalt das erstmal für dich. Sprechen wir nach dem Spiel drüber. Erinner Merte nochmal dran, dass ich den Ronaldo nach einer Viertelstunde nicht mehr auf dem Platz sehen will! Högschde Disziplin! Joachim
Gesendet um: 20:17

An: Jogi
Welche Strophe der Hymne singen wir nochmal? Poldi fragt. Etwas aufgeregt grüßt: Hansi
Gesendet um: 20:34

An: Assi
Die mit "Einigkeit und Recht und Freiheit". Und sag ihm nochmal: Es heißt "Brüh im Lichte dieses Glückes"! Er soll sich Mühe geben. Toi, toi, toi. JL
Gesendet um: 20:35

An: Jürgen
Achte auf Poldi während der Hymne. Wird ein Knaller! Flick schlägt sich wacker. Kennt jetzt alle Namen und Positionen. Nun noch ein schnelles Häppchen mit Angela. Locker bleiben, Jogi.
Gesendet um: 20:36

An: Jogi
Scheiße. 0:1. Lahm ist schuld. Der Portugenser darf doch nie zur Flanke kommen. Und Metze muss den Ronaldo besser in den Griff kriegen. Wir müssen eher auf den Ball gehen. Mario muss sich mehr Bälle aus dem Mittelfeld holen. Kommst du in der Pause runter? Hansi
Gesendet um: 21:03

An: Jogi
Na, da hat der ganze Laden ja mal ordentlich gepennt! Mensch, da muss der Hansi doch viel eher am Seitenrand Signale geben, dass da einiges falsch läuft. Da muss er die Mannschaft doch von außen neu ordnen. Na, reg dich nicht zu sehr auf und komm erst mal wieder runter. Alles Gute, Jürgen
Gesendet um: 21:04

An: Jürgen; Assi
Perfekt analysiert! Ich komm runter, keine Sorge!
Gesendet um: 21:07

An: Capitano
Ey, Ballack, die Vollgurke, kriegt ja gar nichts hin. Von wegen Führungsspieler! Was soll ich machen?? Wie drehen wir das Spiel noch? Rat suchend: Hansi
Gesendet um: 22:07

An: Jogi
Mist, hab diese SMS eben aus Versehen an Michael geschickt. War für dich gedacht. Also: Ey, Ballack, die Vollgurke, kriegt ja gar nichts hin. Von wegen Führungsspieler! Was soll ich machen?? Wie drehen wir das Spiel noch? Rat suchend: Hansi
Gesendet um: 22:08

An: Assi
Da kann nur noch Oli helfen!! Schnell wechseln!! Joachim
Gesendet um: 22:14

An: Jogi
Du meinst wegen '96, oder wie? Gute Idee! Wo ist der eigentlich? Hab ich den ganzen Abend nicht gesehen! Schick ihn runter, wenn du ihn vor mir findest! Echt, gute Idee! Hansi
Gesendet um: 22:15

An: Assi
Neuville, nicht Bierhoff! Wechsel Neuville ein! Den Kleinen mit den dunklen Haaren, der nicht so gut deutsch kann. Also nicht Kuranyi! Und nimm Poldi raus, der soll dann sofort in die Kabine gehen. Beeil dich! JL
Gesendet um: 22:16

An: Lukas P.
Kein gutes Spiel, Junge. Aber nicht so schlimm: Tu mir den Gefallen, geh mal an Michaels Handy und lösch die SMS, die ihm Flick gerade geschickt hat, ok?! Danke, Junge. Spielst im Halbfinale! Gruß, Trainer
Gesendet um: 22:20

An: Jogi
Geil!! Glückwunsch! Dass auf Oli Verlass ist, wissen wir. Aber dass er gleich zwei Buden macht, Respekt! Sag den Jungs, ich bin stolz. Und: Sieh zu, dass du zurück auf die Bank kommst. Viel Glück am Mittwoch. Jürgen
Gesendet um: 22:36

Mittwoch, 18. Juni 2008

empfehlung #9: büroklammern biegen

Heute ist ein Tag, an dem man sich künstlerisch betätigen sollte. Wir empfehlen aktuell: Büroklammern biegen. Schicken Sie uns Ihre Fotos mit Interpretationen, so wie es thedose.com vormacht. Die schönste Biegung wird prämiert. Einsendungen bis zum EM-Ende an klammeraffe@vflog.de.

Dienstag, 17. Juni 2008

empfehlung #8: angela merkel küssen

Es wird zu wenig gebastelt in Deutschland. Dabei kann das Leben jedes einzelnen mit wenigen Handgriffen, Klebstoff, ein bisschen Pappe und Knetgummi so viel traumhafter werden. Nehmen Sie sich heute einmal etwas Zeit und üben Sie!

Durch einige Falze und stabilisierend befestigte Pappwinkel entsteht minutenschnell eine Tribüne, das Spielfeld deutet minimalistisch ein grünes Blatt Papier an. Fehlt nur noch die Kanzlerin: Ein Klops orange Knete, einige fein ziselierte gelbe Haar-Strähnen - fertig ist die Angela. Damit ist die große Fußball-Bühne komplett. Alles ist angerichtet für die nächste VforstelLung.

Doch jetzt, wo Sie schon mal dabei sind, gehen Sie auch den ganzen Weg: Kramen Sie ein paar alte Tipp-Kick-Spieler raus (zur Not tun es auch Playmobil-Mimen), ziehen Sie sich ein weißes Hemd an und regen Sie sich ordentlich auf. Schließlich nehmen Sie Merkel von der Tribüne und knutschen die Kanzlerin ordentlich. Fühlen Sie sich wie der Bundestrainer. Schicken Sie Tipps, wie VfdeutschLand gegen Portugal gewinnen kann, an derschal@nationalmannschaft.de.

Montag, 16. Juni 2008

vfl sehen #3: kein grund zum hupen

Au! Dieser Lärm draußen. Autos, hupen, was soll das denn? Wir haben Österreich geschlagen, ist das denn ein Grund zu Stolz? Zum Feiern gar? So ein Unfug, zumal nach diesem dümmlichen Kick, der nur in den letzten zehn Minuten sehenswert ward, als endlich einmal ein VfLer auf den Platz gelassen wurde. Prompt hat er das 2:0 auf dem Fuß, im Übrigen mein Tipp für dieses Spiel, weil ich es ja doch nicht lassen kann.

Ach, hört doch endlich auf zu Hupen, ihr blöden, blöden Menschen, die ihr die Umwelt verpestet, die wir ja bekanntlich von unseren Kindern nur geusw.usf., lasst es sein. Setzt Euch auf Euer Fahrrad und klingelt ein wenig, wenn es gar nicht anders geht. Oder, noch besser, auf Euren Heimtrainer und summt meinetwegen leise die Nationalhymne. Und dann sprechen wir nach dem Portugalspiel noch einmal, ob einem mit dieser olilosen Mannschaft eher zum Hupen oder eher zum Schreien ist.

Sonntag, 15. Juni 2008

Samstag, 14. Juni 2008

empfehlung #6: milchreis kochen

Mit Milchreis verhält es sich ähnlich wie mit Kartoffelbrei oder Marmorkuchen: Sie alle sind unersetzlich für Menschen mit Geschmack. Allein: Die Kunst ihrer Zubereitung wird unterschätzt. Heute ist sonst nichts los, es bleibt also Zeit genug, sich auszuprobieren.

Den Reis (bio natürlich!) gut waschen. Etwas mehr als doppelt so viel Milch wie Reis sprudelnd zum Kochen bringen, vorher wenig Salz, wenig mehr Zucker und etwas Butter (gute, natürlich!) hinzugeben.
Den Topf vom Herd nehmen, den Reis in die Milch geben und im Topf gleichmäßig verteilen. Deckel drauf und zurück auf den Herd, auf niedrigster Stufe etwa 40 Minuten köcheln lassen. In dieser Zeit den Reis ein bis zwei Mal umrühren und wieder gleichmäßig im Topf verteilen.
Schließlich Zucker, Zimt und Apfelmus zum Verfeinern nutzen. Sobald das Wasser im Mund zusammen läuft, kurz an die VfLs denken.

Freitag, 13. Juni 2008

empfehlung #5: woody allen lieben lernen

Er zählt fraglos zu den unwitzigsten und zugleich meist überschätzten Regisseuren, und wie das mit solchen Menschen so ist: Will man zur feuilletonistischen Adavantgarde gehören, muss man sie unheimlich tiefsinnig finden. Wir wollen das eine und müssen das andere nicht, aber lernen dennoch allmählich, Woody Allen zu lieben.

Wer ist Schuld an späten Sinneswandeln? Sicher, wie immer, die Ex-Frauen. Mia Farrow schreibt in ihrer Autobiographie "What falls away" von den wunderbaren Seiten Allens, von seinen echten Neurosen und seinem nachvollziehbaren Bedürfnis steter medizinischer Betreuung:
"Woody Allen was connected to his doctors like no one I ever heard of: he had a doctor for every single part of his body. Whenever one of his movies came out he'd have a screening for his doctors and their wives. It was called 'The Doctor's Screening' and the room was always full", schreibt sie und fügt hinzu, dass Allen, wenn er sich ein bisschen schlecht fühle, alle zehn Minuten Fieber messe.

An Tagen, an denen die Welt sonst trüb und fad ist und nirgendwo der Ball rollt, ist dieses Buch ein Labsal, besonders deshalb, weil es Woody Allen nur gelegentlich streift und sich ansonsten um das ereignisreiche Leben der Mia Farrow rankt. Letzteres ist nicht unbedingt relevant, aber relevanter und: unterhaltsamer als das, was uns die Kleingeister in Österreich und der Schweiz derzeit für 'Fußball' vekaufen wollen.

Das Buch ist auch auf deutsch erhältlich, der Titel wurde fast wörtlich übersetzt: "Dauer hat, was vergeht" ist als gebundene Ausgabe und nagelneu schon ab 2,30 Euro zu haben.

Donnerstag, 12. Juni 2008

vfl sehen #2: was wäre wenn

Heute wär wieder so ein Tag gewesen, wo man Fußball hätte sehen können. Dank VfOli. Doch der saß nur auf der Bank. Das Ergebnis: Deutschland verliert, Oli langweilt sich und wir mit ihm. Und Jogi? Dem kann man nicht helfen, wenn er Marin heimschickt und Oli schmoren lässt. Schade um zwei Stunden, in denen man auch in der Badewanne hätte liegen können.

Mittwoch, 11. Juni 2008

empfehlung #4: türen auf!

In Wochen des Jahres, während derer man stest fürchten muss, dass Personen wie Xavier Naidoo für Musiker gehalten oder Udo Jürgen-Evergreens mit falschem Text gesungen werden, ist fast schon alles zu spät. Einzelne können dagegen gar nichts mehr ausrichten, helfen können nur noch Gruppen, bestensfalls kluge, die feine Musik machen. Wenn deren aktuelles Album dann noch "Popo" heißt, muss man nicht mal mehr Mannheimer Barden am Arsch lecken, sondern kann voller Wonne "Die Türen" hören.

"Hallo, Martin, wie geht es dir denn? Wo gehen wir hin heut auf ein Bierchen?", heißt es da so passend für unseren kleinen Familienblog. "Es gibt nen Laden auf einer Straße in unserer City, da kriegt man Spaß, ey. Die ham nen DJ und eine Theke, und die Barfrau ist Jim Rakete."
"Die Türen" dürften ihre Musik mit "Alle Richtungen" beschildern, und sie wissen außerdem, wie fies das Leben ist, hatten sie doch offenbar auch schon einmal das Vergnügen, sich in so genannten Szeneläden zum so genannten Fußball schauen zu verabreden: "Schick mir doch ne SMS, dann ich schick dir ne SMS, dann schickst du mir ne SMS, dann schick ich dir ne SMS!"

Ansonsten ist ziemlich viel VfL auf dieser Platte. Dem beliebten Gladbacher Trend, im Moment großen Erfolgs Unzufriedenheit und Sorge zum Selbstzweck hoch zu sterilisieren, ist gar ein ganzer Song gewidmet: "Im Norden ist der Süden am schönsten. Wer lange Haare hat, will kurze Haare tragen. Dem Gras steht das Grün am besten. Und nur wer Arbeit hat, kann in den Urlaub fahren."

A prospos Arbeit. Dieses leidige Thema. Irgendwann muss damit Schluss sein, und zwar eher früher als später. "Die Türen" stellen lapidar fest: "Wenn der Sport der Bruder der Arbeit ist, ist die Kunst die Cousine der Arbeitslosigkeit." Das klingt erstmal einfach, ist genauer besehen aber ziemlich kompliziert. Es reicht hin, darüber bis zum nächsten richtigen Fußballspiel nachzudenken.

Dienstag, 10. Juni 2008

empfehlung #3: tippspiele boykottieren

Es gab eine Zeit, da hatten Tippspiele Charme. Das war, als sie von uns organisiert worden sind. Bei dieser EM mit geradezu lächerlicher Feigenblatt-VfL-Beteiligung schenken wir uns diesen Quatsch, hier halten wir nicht her, um diese Farce noch aufzuwerten. Und empfehlen allen Lesern, jegliche Tippspiele zu boykottieren. Ich zum Beispiel bin nach nur drei Tagen hoffnungslos auf dem vorletzten Platz. Da sieht man einmal, dass das alles nichts mit Kompetenz zu tun hat. (Und wenn nun alle anderen Mitspieler diesen Post lesen und zu tippen aufhören, hätte ich vielleicht noch eine Chance. Ein durchsichtiger Versuch? Ach, dann eben nicht.)

Montag, 9. Juni 2008

empfehlung #2: attentat vorbereiten

Der Frust muss raus, ganz klar. Ihn immer weiter gären lassen, sich selbst malträtieren, alles in sich reinfressen und schlussendlich quälend implodieren, das ist kein Ausweg. Nehmen Sie sich etwas Zeit, studieren Sie einschlägige Internetseiten und legen Sie sich einen feinen Plan zurecht. Der Zeitpunkt könnte besser nicht sein: All überall im Lande treffen sich dieser Tage Menschen, Männer wie Frauen, die gern Fußballfans wären, ohne zu realisieren, dass es etwas spät ist, damit mit Ende 20 anzufangen. Adäquate Ziele für ein kleines Attentat gibt es also zu genüge.

All die Perlenketten-Chicas, die ein Michael-Ballack-Girly-Shirt im adidas-Shop gekauft haben und deren rot lackierte Fußnägel sich aus hochhackigen Pumps quetschen; die surfer-gegelten Sommerschalträger, die irrtümlich glauben, sie eiferten Jogi Löw nach, die jedoch in ihrem 54er-Retro-Trikot, auf das sie mächtig stolz sind, mächtig lächerlich aussehen; all die Weißweinschorlen-Püppchen, die verlässlich hysterisch hypervenitilieren, wenn Christoph Metzelder einläuft, die Horst Hrubesch aber für einen ehemaligen Bundespräsidenten halten; die Gucci-Ledersandalen-Stecher, die gestern im Musical waren, ein Deutschland-Fähnchen an ihren 3er BMW gesteckt und sich überlegt haben, sie gucken heute mal Fußball in einer Kneipe. Rumms! Weg sind sie! Alle auf einmal! Und die Welt ist wieder friedlich!

Gesellen Sie sich zu ihnen, gucken Sie verschwörerisch, grinsen Sie hochnäsig, denn nie war das angemessener als in diesem Moment! Stellen Sie sich vor, wie schön die Welt sein wird in ein paar Minuten.
Dann besinnen Sie sich! Brechen Sie an dieser Stelle ab. Gehen Sie nach Hause! (Wenn Sie möchten, verwirren Sie den Laden vorher noch mit einer Bemerkung wie: "Dass der Löw jetzt doch noch den Kahn nachnominiert hat!") Fühlen Sie sich zufrieden, denn gemessen an all den Vollpfosten sind Sie ein ziemlich guter Mensch. Vetrauen Sie auf Marx, der immer schon überzeugt war, dass, bevor die Seligkeit anbricht, die Dämlichkeit sich selbst vor die Wand fahren muss, auch wenn das dauern kann! Und gucken Sie bloß nicht diese jämmerlichen EM-Spiele, die nur für jene etwas mit Fußball zu tun haben, die "VfL" am Ende einer E-Mail als Grußformel für "Viel freundliche Liebe" benutzen.

Sonntag, 8. Juni 2008

vfl sehen #1: oli auf der bank anbeten

VfLog-Leser wissen, was Sie von der EM in den weltweit bekannten Balla-Balla-Hochburgen Österreich und Schweiz zu halten haben. Dort gibt es harte Winter, die Menschen sehen oft wochenlang nur das matte Licht von ihrer Öllampe und den alten hinkenden Hund vor dem Kamin liegen und werden über die Jahre wunderlich. Da kann man keinen Fußball erwarten.

Heute immerhin ist ein VfLer auf Missionsreise in Klagenfurt. Oli Neuville tritt mit der "Adlertruppe" (Copyright Belá Beredti) gegen Polen an, bzw. er wird auf der Bank sitzen und zuschauen. Dabei sollten wir ihm zusehen und an die vielen schönen Aktionen denken, die er uns beschert hat in der Vergangenheit. Zum Beispiel gegen Polen, damals während der WM, bei der es auch kaum Fußball gab.

Samstag, 7. Juni 2008

empfehlung #1: wegschauen & red snapper essen


Wie schon bei der WM machen wir auch bei der sogenannten Europameisterschaft den Hype nicht mit. Was soll das denn sein? Ein Fußballturnier mit so wenig VfLern? Fußball ist, wenn es VfL ist. Und es folgt messerscharf: Wenn es kein VfL ist, ist es auch kein Fußball. Heute zum Beispiel kicken Mannschaften gegeneinander, die nur entlegen etwas gemein haben mit dem Zauber, der in Osnabrück und Gladbach daheim ist. Vaclav Sverkos immerhin weiß, wovon die Rede ist, wenn wir von Fußball sprechen. Aber ansehen muss das keiner. Wir werden in den nächsten Wochen also wie weiland bei der WM wieder Tipps geben, wie man seine Zeit sinnvoller als vor dem Fernseher verbringen kann.

Heute zum Beispiel sollten Sie auf den Markt gehen. Es ist der perfekte Tag, um einen Red Snapper zu kaufen, ein wenig Öl darüber träufeln, frische Kräuter, etwas Mehl und ab in die Pfanne oder auf den Grill mit ihm. Und während die Nachbarn der Schweiz (ich bitte Sie: der Schweiz!!) zusehen, essen sie einen köstlichen Fisch mit einer, mmmmhhhhh!, so schmackhaften Kruse, trinken einen Roséwein dazu und wissen, dass Sie wieder einmal alles richtig gemacht haben. Herzlichen Glückwunsch!

Bildrechte: Wikimedia GNU Free Documentation License.

Freitag, 6. Juni 2008

ruhig, brauner

Marvin (nicht Erwin!) Braun wechselt vom FC St. Pauli zum VfL. Alle Achtung, offenbar weiß Pele Wollitz mit seiner Vorstellung von Fußball eine ganze Menge guter Leute zu beeindrucken. Der offensive Mittelfeld-Mann jedenfalls sei herzlich willkommen. Aus diesem aktuellen Anlass spielen wir heute ihm zu Ehren aus dem "Ring der Nibelungen" einen Auszug aus "Walküre".

Gerhilde (ist etwas näher herab gestiegen): Als Feinde nur sah ich Sintolt und Wittig [nicht den aus der Lindenstraße, der wird mit "ch" geschrieben, Anm. d. Redaktion]!
Ortlinde (springt auf): Heiaha! Die Stute stößt mir der Hengst!
(Sie läuft in den Tann)
(Schwertleite, Gerhilde und Helmwige lachen laut auf)

Gerhilde: Der Recken Zwist entzweit noch die Rosse!
Helmwige (in den Tann zurückrufend): Ruhig, Brauner! Brich nicht den Frieden!

Waltraute (auf der Höhe, wo sie für Gerhilde die Wacht übernommen, nach rechts in den Hintergrund rufend): Hoioho! Hoioho! Siegrune, hier! Wo säumst du so lang?
(Sie lauscht nach rechts)
Siegrunes Stimme (von der rechten Seite des Hintergrundes her): Arbeit gab's! Sind die andren schon da?
Schwertleite und Waltraute (nach rechts in dem Hintergrund rufend): Hojotoho! Hojotoho! Heiaha!
Gerhilde: Heiaha!

Donnerstag, 5. Juni 2008

do not enter!

Niemand soll sagen, er habe von nichts gewusst: Wer hier immer wieder einbiegt, Gladbach oder Osnabrück zuliebe, begeht wiederholt eine Ordnungswidrigkeit. Irgendwann wird er seiner gerechten Strafe zugeführt. Von Amts wegen oder noch brutaler.

Mittwoch, 4. Juni 2008

vfloskel-mittwoch #8: kleine

Kaum dass Babelsberg mal drei Minuten 1:0 gegen Bayern im Pokal führt, bevor die Münchener das Spiel 13:1 gewinnen; kaum dass Deutschland mal bis Mitte der zweiten Halbzeit gegen Serbien zurückliegt; kaum dass sich Karlsruhe mal zweieinhalb Spieltage auf einen UEFA-Cup schleicht; dann kommt es wieder, ganz bestimmt: "Es gibt keine Kleinen mehr!"

Was für ein ausgemachter Quatsch! Nur zu Erinnerung, die Kleinen der nahenden EM sind folgende: Schweiz, Türkei, Österreich, Polen, Rumänien, Griechenland. (Ja, das ist der amtierende Titelverteidiger, dann hat eben eine kleine Truppe mal ordentlich Glück gehabt!) Alles andere als deutliche, überzeugende Siege gegen diese Mannschaften waren sind und bleiben für alle Großen eine dicke Enttäuschung.
Die Kleinen der Bundesliga sind folgende: Bielefeld, Cottbus, Bochum, Karlsruhe, Hannover 96. Es war, ist und bleibt eine Sensation, wenn diese Mannschaften gegen die großen Klubs gewinnen. Und in der Bundesliga der Herzen wird Osnabrück immer klein bleiben.

"Es gibt keine Kleinen mehr!" Das Gerede nach dem 1:1 im EM-Eröffnungsspiel gegen Polen, es ist so erwartbar wie enervierend. Wir können es nicht mehr hören. Ebenso, wenn wir es in wenigen Wochen wirklich geschafft haben, die Klickzahlen von kicker.de zu toppen. "Es gibt keine Kleinen mehr!" Bitte damit aufhören! Schweigen!

Dienstag, 3. Juni 2008

der erste neue

Uff. Kurz bevor die EM alles Scheinwerferlicht abziehen wird von den Niederungen der Bundesliga meldet Borussia Vollzug. Der erste Neuzugang für die kommende Saison ist da, und gleich ein internationaler Spieler, der mehr als attraktiv klingt:
Der Linksverteidiger Jean-Sébastien Jaurès wechselt ablösefrei von AJ Auxerre nach Gladbach und will dort seiner französischen Meisterschaft und zwei Pokalsiegen weitere Titel hinzufügen. Ach nein, er soll erst einmal einfach die Klasse erhalten. Dass er hierzu einen Beitrag leisten kann, dafür spricht einiges.

Für Jaurès spricht aber noch einiges mehr, so lehrt uns borussia.de: "Für den Charakter des Franzosen spricht unter anderem, dass er erst mit den Verantwortlichen von AJ sprechen wollte, ehe der Wechsel öffentlich gemacht wird." Wir sind schwer beeindruckt von soviel Anständigkeit (bitte à la Helmut Schmidt mit norddeutschem S-T zu sprechen/lesen) und wollen nun erst mit unserer französischen Patentante sprechen, bevor wir diesen Post veröffentlichen.

Alles in Ordnung. Also ab auf den Blog damit.

Montag, 2. Juni 2008

schalke-präsident will deutsche meisterschaft absetzen

"Un- und Halbzeiten" und "verzerrte Wettbewerbe": Schalke-Präsident Josef Schnusenberg schießt scharf gegen DFL und DFB - und fordert sogar, die Deutsche Meisterschaft abzusetzen. Schnusenberg kritisiert den Wettbewerb in der "Bild"-Zeitung vom Dienstag massiv: "Die Meisterschaft zeichnet sich immer mehr durch Halb- zu Unzeiten und bewusste Wettbewerbsverzerrung aus."

"Die Bundesliga hat nicht gehalten, was sich viele - auch ich - von ihr versprochen haben. Schalke ist noch nie Meister geworden, also außer ein paar Mal annodazumal." Als Mitglied der Gesellschafterversammlung der DFL werde er sich nun für ihre Ablösung einsetzen.
Ganz auf den wochenendlichen Fußball-Spaß verzichten will Schnusenberg hingegen nicht. Er schlug einen Nachfolger vor: Eine Ruhrgebiets-Trophy habe "das Zeug zum harten, aber fairen Wettbewerb, da kommt der Fußball nicht missionarisch-ideologisch daher", meinte Schnusenberg.

Der Schalke-Präsident empörte sich vor allem über die Anmoderation von Monika Lierhaus in einer der letzten Sportschau-Sendungen. Lierhaus sagte zu Beginn der Sendung: "Dass man bei Schalke erfolgreich seine Arbeit machen kann und trotzdem nicht fest im Sessel sitzt, das weiß der amtierende Trainer der Knappen, Mirko Slomka."

Die DFL, die Firma, die im Auftrag des DFB die Bundesliga produziert, wollte sich auf Anfrage von VfLog nicht zu den Vorwürfen äußern. In Bezug auf die geforderte Absetzung der Meisterschaft verwies das Unternehmen allerdings auf den DFB, der zu entscheiden habe, welcher Wettbewerb wann wo laufe - oder eben nicht. Man habe aber das Gefühl, in den letzten 106 Jahre ganz gut mit dem Modell gefahren zu sein.

Sonntag, 1. Juni 2008

rettung in sicht

Strahlender Sonnenschein, 30 Grad und das Sommermärchen geht weiter. Nein, keine Angst: Dieser alberne Quatsch rund um die Nationalmannschaft soll hier keine weitere Blüte treiben. Es kommt viel besser: In der weitgehend fußballosen EM-Zeit ist auf uns Verlass. Hier wird gewiss kein nutzloses Wort über die Todesgruppe C oder den Tivoli von Innsbruck verloren. Es bleibt dabei: Wenn es kein VfL ist, ist es auch kein Fußball. VfOli sei Dank, gibt's immerhin ein paar echte Fußballspiele. An allen anderen Tagen liefern wir, wie schon zu WM-Zeiten, nur das Beste, nämlich: Empfehlungen, wie das Leben zur Sommerzeit erträglich wird.