Donnerstag, 6. Juli 2006

empfehlung #27: frech werden

„Herrschaften,
vorhin im Flur habe ich wieder einmal diesen Mokel getroffen, der sich bei uns Geschäftsführer nennt. Und sogleich dachte ich an Sie alle, die versammelte Mischpoke, die diesem Mann den Rücken stärkt.“

So oder so ähnlich könnte man anfangen. Treiben Sie es mal wieder so richtig auf die Spitze. Werden Sie frech, und lachen Sie über die Warner und Kleinbeigeber. Lassen Sie es sich mal wieder richtig gut gehen. Im harmoniegeschwängerten, auf Freundlichkeit gekrempelten Deutschland dieser Wochen wird es uns doch wohl gelingen, ein bißchen Unmut zu sähen. Dieses WM-triefende Gemeinsamkeitsgewäsch ist schließlich nicht länger zu ertragen. Lassen Sie, ganz nach Belieben, auch Sentenzen dieser Art einfließen: „Sie kleinen Waschbären sind zwar alle zu arm, um sich ein Haus in Kalifornien leisten zu können, aber immerhin sind Sie genauso erfolglos wie Klinsi!“

Nie gab es einen besseren Zeitpunkt zum Frech werden. Am leichtesten geht das alles per E-Mail, aber auch das Firmenbriefpapier ward sicher lange nicht genutzt. Scheuen Sie sich nicht, grundlos persönlich zu werden, achten Sie aber darauf, dass Ihre Tiraden haarscharf nicht für eine fristlose Kündigung ausreichen. Schließlich wollen Sie sich nicht vorsätzlich um das spektakuläre innerbetriebliche Nachspiel bringen.

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