Freitag, 29. Februar 2008

männo & aua

Die Woche war lang und hart. Langsam geht sie zu Ende, und das ist mal wieder recht so. Es wird auch Zeit, dass Maik zurückkommt und hier mal wieder Substanzielles beiträgt. Für heute gibt es nur noch die Nachricht, dass Manno nach seiner Verletzung aus dem VfduelL wohl länger ausfällt, am Montag steht eine Operation aus. Und Gladbach tritt schon heute Abend gegen Aue an. Hoffen wir, dass die Borussia einmal wieder seinem Gegner auf andere Art Schmerzen zufügt als durch Meniskusverletzungen. Nochmal keine 3 Punkte können wir uns jedenfalls nicht mehr leisten.

Donnerstag, 28. Februar 2008

maik sichtet fleißig

Maik ist immer noch im Skiurlaub. Doch er ruht auch dort nicht, sondern ist lt. seiner neusten SMS...

...immer im Dienst: Verheißungsvolles Talent aus Paraguay gesichtet: Gutes 2kampfverhalten, vergisst aber bei allem Offensivbemühen die Defensive nicht. Potenzial!

Mittwoch, 27. Februar 2008

seitenwechsel #51

Er ist schon fast eine Institution: der wöchentliche Seitenwechsel mit den lieben Kollegen von Seitenwahl. Seit der vergangenen Saison schreiben wir uns Brand-, Schmäh- oder Liebesbriefe - mit noch immer wachsender Leidenschaft, wobei sich Mikes Liebe immer mehr ein zweites Ziel neben Borussia sucht. Deswegen richtet Martin sich auf Seitenwahl auch gleich an Maren, Mikes zweite große Liebe.

Verehrte Freunde,

manchmal tut eine Pause ganz gut. In der vergangenen Woche haben wir unseren obligatorischen SEITENwechsel für den gemeinsamen Vorbericht sausen lassen, das VfduelL hat Euch mehr beschäftigt als uns, wie ich festgestellt habe. Ich hoffe, dass Ihr trotz Eures stetig steigenden Ruhms auf dem Boden bleibt und Euch Eurer Wurzeln entsinnt.
Nun, es ist viel passiert seit unserem Jubiläums-Briefwechsel, den ich mit Martin geführt habe. Lasst uns also die vergangenen zwei Wochen Revue passieren lassen und das Geschehene aufarbeiten!

Noch in der letzten Woche schien sich so vieles zum Positiven zu wenden. Das Wetter wurde besser, das Cabrio konnte ausgiebig genutzt werden. Apropos Cabrio: immer wieder faszinierend, wieviele Besitzer der Freiluftautos ihr Dach selbst bei diesen herrlichen Temperaturen geschlossen lassen. Wird etwa die schöne Frisur ruiniert? Oder verzweifeln die Frauen an der vermeintlich komplizierten Technik ihrer teuren, meist vom Ehemann finanzierten Vehikel? Ein trauriges Schauspiel, das. Mindestens so traurig wie meine Erfahrung, die ich vergangenen Freitag, zwei Tage vor dem VfduelL machen musste: ein guter Freund lud mich ein, ihn zum Heimspiel seines 1.FC Köln zu begleiten. Was ich nicht wusste: es waren zwei Karten für die Südkurve! So stand Mike demnach inmitten von 15.000 Hardcore-Kölnern und hatte zum ersten Mal in seinem Leben Angst um selbiges. Doch der Fußballgott hatte ein Herz für mich, denn das Spiel endete bekanntlich 0:0, so dass ich nicht Gefahr lief, unangenehm aufzufallen. Speziell der 130-kg-Koloss direkt neben mir musterte mich schon das ganze Spiel so merkwürdig, als ob er spürte, dass ich nicht dazugehörte. Ich war ihm schon suspekt, als ich noch vor Anpfiff weder die Hymne mitgesungen hatte noch mich bereiterklärte, bei der - zugegeben - ganz netten Choreo der Kölner Fans behilflich zu sein, die sie anlässlich des 60. Geburtstags des FC ausgeklügelt hatten. Hätte ich meinen Moleskine und einen Kugelschreiber dabei gehabt, wäre ein Erlebnisbericht gegebenenfalls die Folge gewesen am nächsten Tag. Doch da ich im Großraum Köln lebe, studiere und arbeite, war mir das Risiko dann doch zu groß.

Einen Tag vorher, Donnerstag, geschah dann das Unfassbare: im Briefkasten lag mein Diplom, aber damit hatte ich gerechnet. Am Nachmittag, beim Ausmisten meines wie jeden Tag mit Spam überfüllten E-Mail-Postfachs entdeckte ich sie. (dramatische Pause) Ihre E-Mail (Pause). Maren! (lange Pause)
"Hallo Mike, danke für Deine Mail ins **** (Lokal, in dem sie arbeitet nebenbei). Da war erstmal eine Gehaltserhöhung fällig. Hoffe, es geht Dir gut. LG, Maren". Ich war euphorisiert, glücklich, für meinen Einsatz belohnt worden zu sein. Hab mich gefühlt wie Tommy Reichenberger beim Herausschinden des Elfmeters vergangenen Sonntag. Ich versuchte, meine Gedanken zu sammeln, wollte nicht überstürzt antworten, sondern wohl überlegt. Ich antwortete (Pause). Es geschah nichts. Nach zwei Tagen schrieb ich erneut, diesmal war meine Wortwahl direkter. Ich verwies sie sogar auf unsere Seitenwechsel der vergangenen Wochen, damit sie sieht, wie lange ich schon wartete. (Pause). Doch nichts. Wieder lässt sie mich warten. Doch Geduld ist angesagt, die Gründe für ihr Verhalten werden so vielfältig sein wie Flugbahnen von Coulibalys Schüssen. Mindestens. Die Geschichte geht weiter....

Und dann das Spiel. Nein, ich werde keine Klagelieder anstimmen. Nein, ich werde nicht den Schiedsrichter angehen (auch wenn er es verdient hätte). Ich konstatiere nüchtern, dass Borussia in dieser Spielzeit kein VfduelL verloren hat. Weiterhin verkünde ich, dass sich alles im Leben rächen wird. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht. Und die des Fußballgottes umso gerechter. So hat Maik Franz nach Jahren endlich auch öffentlich seine verdiente Würdigung bekommen. Denn es wird der Tag kommen, an dem sich sowohl Knut Kircher, Michael Kempter, Maik Franz und Tommy Reichenberger vor dem Fußballgott verantworten werden müssen. Amen.

Lasset es uns dabei bewenden. Borussia wird bis zum Saisonende kein Spiel mehr verlieren und souverän aufsteigen. Wer in den letzten 5 Spieltagen nur 3 von 15 Punkten holt und noch immer Tabellenführer ist, der wird aufsteigen.

Es grüßt nachdenklich
Mike

Dienstag, 26. Februar 2008

maik rettet und patzt

Maik weilt im Skiurlaub. Dass er dem VfL auch in den Bergen nicht fern ist, zeigt eine SMS, die die Redaktion heute erreicht. Ob wir ihm helfen können?

Geträumt, ich spielte im VfL-Tor: Beim 2:2 vs. Wehen 1 Punkt gerettet, aber das 0:2 vs. Hannover (!?) verbockt. -- Die Alpenluft offenbar. Aber warum Torwart??

Montag, 25. Februar 2008

live von wemanders: krakeeler und trainer

Immer wieder berichten wir nicht nur von Osnabrück und Gladbach, sondern auch live von woanders. Das ist schön, das macht Spaß. Weil uns die nötige journalistische Distanz wie immer, wenn es um Gladbach und Osnabrück geht, völlig abgeht, lassen wir vom gestrigen Spiel einmal live von wemanders berichten. Jedenfalls vorerst. Hier also die Eindrücke von unserem Gastautoren Michael Lessenich, der sich für uns vor allem mit den Reaktionen der Fans und der Antworten beider Trainer auseinandergesetzt hat.

Ganz im Sinne der Macher von vflog.de gingen die Trainer des VfL Osnabrück und des VfL Borussia nach dem hitzigen Bruderduell freundschaftlich auseinander: Jos Luhukay versprach, dass seine Borussen im Rennen um den Aufstieg sämtliche Abstiegskandidaten aus dem Weg räumt und den Osnabrückern so für den Klassenerhalt assistieren, und Pele Wollitz versicherte, dem ein oder anderen Team aus der Spitzengruppe noch ein Beinchen zu stellen.
Über die Gemeinsamkeiten zwischen den Lila- und den Schwarzgrün-Weißen wurde an dieser Stelle bereits ausführlichst berichtet. Gestern zeigte sich, dass sich die Liste der Parallelen um einen weiteren Punkt ergänzt werden kann: Beide Vereine verfügen offenbar über einige Dutzend Fans mit gestörter Wahrnehmung.
"Ansonsten wurde hier ja immer Champions League gespielt, da kann ich die Ungeduld der Zuschauer auf der Haupttribüne natürlich voll und ganz nachvollziehen", meinte Wollitz nach dem 2:2 gegen den Spitzenreiter der 2. Liga. Osnabrücks Trainer winkte schon während des Spiels immer wieder vollkommen genervt in Richtung Haupttribüne ab, vor allem der eingewechelte Hendrik Großöhmichen bekam den Unmut einiger Zuschauer zu hören. "Wenn es in Osnabrück jemanden gibt, der diese Mannschaft nicht in sein Herz schließt, dann verstehe ich das nicht", meinte Wollitz kopfschüttelnd.
Ähnliche Krakeeler haben auch die Gladbacher Fans in ihren Reihen: Das, was sich Christofer Heimeroth von einigen Zuschauern, die auf der Sitzplatztribüne ganz weit links außen saßen, anhören musste, war unter aller Kanone. Hätte Jos Luhukay gehört, wie sein Torwart während der ersten Halbzeit von einigen Irren beschimpft wurde, wäre ihm sicherlich ähnlich der Kragen geplatzt wie seinem Osnabrücker Kollegen. Es darf bezweifelt werden, dass sich ein solches Fan-Verhalten gegen Spieler der eigenen Mannschaft positiv auf die Leistung auswirkt.

Sonntag, 24. Februar 2008

zweizwei

nulleins
einseins
einszwei
zweizwei

ist das liebe oder für beide zu wenig?

Samstag, 23. Februar 2008

die ausgangslage

Alarm vorm VfduelL!! Beim Blick auf die Tabelle - nicht die nichtssagende Zweitligatabelle, sondern die einzig richtige, die VftabelLe (rechts auf dieser Seite) - fällt auf: Osnabrück steht auf einem Abstiegsplatz! Nur Bremen 07 und Bückeburg sind schlechter. Mit 1,2 Punkten pro Spiel weist der VfL zwar prinzipiell einen ganz stattlichen Wert auf, doch es reicht nicht. Neue Siege müssen her.

Das dürfte aber gegen die Borussia besonders schwer fallen, denn auch Gladbach muss aufpassen: Vor Rückrundenstart noch mit Blick auf die VftabelLenspitze, drohen die Fohlen jetzt abzurutschen. Mit 1,85 Punkten pro Spiel sind sie nur noch Sechster - beide VfLs rangieren damit knapp hinter ihren jeweiligen zweiten Mannschaften.

Großer Verlierer der Rückrunde ist der bisherige VftabelLenführer, Halle 96; die Herrschaften aus Sachsen-Anhalt rutschen auf den vierten Platz ab - und entlassen flugs erst einmal ihren Trainer Torsten Rennert. Man darf sich wundern. Neu an der Spitze steht ein alter Bekannter: Titelverteidiger Herzberg.
Den größten Sprung macht - so bitter es ist - Wolfsburg (von 13 auf 8). Aufsteiger Sindelfingen schlägt sich wacker im unteren Mittelfeld.

Freitag, 22. Februar 2008

willi will's wissen #3

Willi ist der kleine, weiße Mann im Logo der DFL. Er wird dort seit Jahren gefangen gehalten und darf nichts anderes tun, als in seinem kleinen Käfig gegen einen weißen Ball zu treten. Das ist ziemlich fies und ungerecht, deshalb kämpfen wir dafür, dass Willi bald freigelassen wird. Bis dahin hat er keine Möglichkeit, sich über das wilde Treiben auf dem VfLaufenden zu halten. Abgeschnitten von jeder Medienberichterstattung bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich von seinem Anwalt Gerd-Christian Heubele das Wichtigste erzählen zu lassen. Heubele nun ist gottlob so weise, seine völlige fußballerische Ahnungslosigkeit nicht zu kaschieren und Willis Freunde um Rat zu bitten - also uns. Wir beantworten ihm jede Woche die drei Fragen, die ihm am drängendsten auf der Seele brennen.

Wie ist die Lage vor dem schönsten Spiel des Jahres? -- Lieber Willi, wenn du nur dabei sein könntest! Stell dir vor, alles fiebert auf das VfduelL am Sonntag hin: Das Stadion ist restlos ausverkauft, beide Mannschaften wollen unbedingt gewinnen, und sogar der Fußballgott hat angekündigt, er werde im Stadion sein. Vielleicht darf dir dein Anwalt, Herr Heubele, ja zur Feier des Tages den ausführlichen Vorbericht von Seitenwahl mit in deine Zelle bringen. Wir haben nämlich daran mitgeschrieben, insofern steht alles Wichtige drin.

Ich möchte gern ein aktuelles Gladbach-Trikot mit diesem chicen "Jever"-Aufdruck haben. Größe M. Könnt ihr Heubele eins mitgeben, der schmuggelt es dann zu mir in den Knast?! -- Ui, das ist schwer. Weißt du, Willi, Gladbach spielt schon seit längerer Zeit nicht mehr in "Jever"-Trikots, aber das kannst du ja nicht wissen. Der neue Trikotsponsor ist so ein komischer Computerzubehör-Hersteller, aber die Shirts sind trotzdem chic. Dunkelgrün jetzt, eher tailliert geschnitten. Wär das auch ok? Wenn du auf das "Jever"-Teil bestehst, müssten wir mal bei Eba... äh, dann würden wir mal schauen, ob wir irgendwie dran kommen können. Egal, welches Trikot du trägst: Du wärst der absolute Styler in deinem Gefängnis in Frankfurt - Isolationshaft hin oder her. Vielleicht kannst du auch mal wieder eine neue Unterhose brauchen??

Mehr muss ich eigentlich gerade gar nicht wissen, doch eins kann man immer fragen: Wer wird neuer Trainer in Bielefeld? -- Die Gerüchte verdichten sich in Richtung Ernst Middendorp. Zur Überraschung vieler schafft es Erfolgscoach Michael Frontzeck gerade nicht, eine siegfähige Mannschaft auf's Feld zu schicken. Deshalb wird er Montag wohl von Middendorp abgelöst, der dann zum neunzehnten Mal bei der Arminia unterschriebe. Abgesagt haben unterdessen Neururer ("Bielefeld? Nicht mal ich!"), Buchwald ("Ich bin Weltmeister!"), Schäfer ("Ich will Titel gewinnen!") und Röber ("Ich habe einen Ruf zu verlieren!").

Donnerstag, 21. Februar 2008

promistress

Das nahende VfduelL wirft lange Schatten voraus. Martin und ich sind voll im Stress, denn wir werden wirklich berühmt: Das Stadionheft berichtet (mit Foto), die Westdeutsche Zeitung hat uns interviewt, und unsere Freunde von Seitenwahl haben den Seitenwechsel diese Woche gegen einen ausführlichen Vorbericht eingetauscht, dessen Osnabrück-Zuständigkeit bei uns liegt. Bei all dem Bohai bleibt für den eigentlichen Auslöser der berechtigten Aufmerksamkeit kaum Zeit: Deshalb gibt's hier erst morgen wieder die gewohnt substanzielle Exklusivberichterstattung für alle VfLeser.

Mittwoch, 20. Februar 2008

es war einmal #19

Warum in die Ferne schweifen, fragt der Volksmund, wenn das gute liegt so nah. Er philosophiert aber auch über den Wald, der vor lauter Bäumen ungesehen bleibt. So ist schlussendlich einleuchtend, dass nun endgültig scheitert, was schon vor knapp drei Jahren, am 31. März 2005, eine grundsätzlich wunderbare Idee war. Jetzt wird alles anders, und ein geradezu romantisches Ansinnen löst sich in Luft aus. Erinnern wir uns ein letztes Mal.

Frei übersetzt nach Hanns Joachim Friedrichs erkennt man einen guten Journalisten bekanntlich daran, daß er sich nicht gemein macht mit einer Sache, es sei denn mit einer guten. Nachdem heute der erste VfLog-Leser über die Keywords "Alte Anzeigetafel" auf unsere Seite gefunden hat, ist es Zeit für ein Plädoyer.

Der Bökelberg ist mittlerweile eingeebnet, jedenfalls für das operative Geschäft Bundesliga. Was jedoch dageblieben ist, ist die alte und mindestens ehrwürdige VfL-Anzeigetafel, auf der bereits Namen wie Stefan Effenberg, Patrick Anderson, Hans-Jörg Criens oder Jörg Neun flimmerten. Wohin damit? Was ließe sich Anständiges damit anfangen?

Der lila-weiße VfL sucht schon seit gerauer Zeit nach einem entsprechenden Exponat für die Bremer Brücke. Abgesehen von einigen Spitzenspielen, bei denen provisorische Video-Leinwände zum Einsatz kamen, fehlt eine digitale Konstante, die über Spielstand, Aufstellungen und neueste Einkaufsempfehlungen aus dem Osnabrücker Land auf dem Laufenden hält. Gefühlsduselige manuelle Relikte wie in St. Pauli oder bei 1860 München möge man uns bitte ersparen.
Die C64-Variante vom Niederrhein könnte da gute Dienste leisten. Wie läsen sich die Namen Edgar Bernhardt, Addy-Waku Menga oder Wolfgang Schütte auf einer derart charmanten Oberfläche?

Dienstag, 19. Februar 2008

der teint test

Nachdem Maik am Wochenende mit unfairen Mitteln sein PR-Foto für die Stadionzeitung in Osnabrück manipuliert hat, gibt es bei uns heute den ultimativen Teint-Test. Die unten abgebildeten Fotos zeigen je 1x einen Ausschnitt aus der Wange von Maik und mir, dazu einen Ausschnitt aus der Stirn von Oli Neuville und einen Ausschnitt von einem Lederfußball.

Wer die Bilder richtig zuordnen kann, maile seine Lösung an au-backe@vflog.de. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir ein Hautpflegeprodukt für den Herrn.

1)

2)

3)


4)

Montag, 18. Februar 2008

mainz bleibt mainz, wird gladbach wieder gladbach?

Verloren. Wieder verloren. Das ist bitter und so lässt die Rückrunde der Liga der Herzen sich alles andere als gut an. Die Spielanteile hätten einen Punkt und mehr gerechtfertigt, aber was schert das die Tabelle?

Auch dort steht Gladbach zwar noch ganz oben, aber der Abstand zu Platz vier (auch noch der "FC"...!) ist geschmolzen auf magere drei Punkte. Und so macht sich die Sorge breit: Wird Gladbach wieder zu dem Gladbach, das wir viel zu lange kannten? Natürlich hört man nun allenthalben die Durchhalteparolen, die ja auch nicht falsch sind: Nicht verunsichern lassen, weitermachen, gutes Spiel, nächstes Mal klappt's sicher wieder! Und wenn es dann auch wirklich klappt, dann war tatsächlich alles gut. Aber ein drittes Mal verlieren, das wäre mehr als noch eine Niederlage. Das wäre schon eine kleine Negativserie, die alle Aufstiegshoffnungen massiv erschüttern würde.

Wie immer weiß man nicht viel, nach so einem Abend. Aber die entspannte Zeit, auf die wir gehofft hatten, über die manch einer gar schon wieder geklagt hatte, die werden wir nicht haben in diesem Frühjahr.

Sonntag, 17. Februar 2008

heimspiel in paderborn

"Hallo Haupttribüne", donnerte es durch das Hermann-Löns-Stadion in Paderborn. Nein, natürlich, Paderborn-Fans können sowas nicht. Das waren die mitgereisten Osnabrücker. Und die Haupttribüne antwortete auf die Aufforderung artig und deutlich hörbar: „Vau-Ääff-Äähell!“ So schön können Auswärtssiege sein.

Die Serien reißen derzeit im Wochenrhythmus. (Das war uns allerdings auch schon vorher klar.) Vergangene Woche erstmals seit 28 Spielen wieder zu Hause verloren, nun nach zehn sieglosen Auswärtsspielen mal wieder ein Dreier in der Ferne. (Der letzte gelang in - richtig: Mönchengladbach, beim 4:0 gegen die Amateure am 37. Spieltag der letzten Saison.)
Besonders umwerfend Fußball gespielt, wie streckenweise in Freibug, hat Osnabrück nicht. Aber: Das Team hat es versucht, das ist der entscheidende und schlussendlich auch entlohnte Unterschied zum Spiel gegen Wehen. Bissig, mutig, diszipliniert und gut geordnet war der VfL stets spielbestimmend. Beste Spieler waren heute sicher Paul Thomik, ebenso aber - man darf sich erneut nur wundern - Andreas Schäfer.

Nun hat der VfL fünf Punkte Luft auf einen Abstiegsplatz - das reicht hin, um gegen Tabellenführer Mönchengladbach verlieren zu dürfen. Bzw. ohne Druck aufzuspielen und einen bravourösen Sieg im VfduelL zu feiern. Schaun 'mer mal.

Samstag, 16. Februar 2008

unlauterer wettbewerb

Wir werden berühmt. Nächste Woche, am großen Tag. Denn die Stadionzeitung vom VfL Osnabrück wird über uns berichten. Das hat Maik klug eingefädelt, und dafür bin ich dankbar. Allerdings sollen wir für den Artikel Fotos stellen, die an diesem Wochenende gemacht werden müssen. Und während ich mich ganz normal vor den Selbstauslöser stelle, macht Maik ein Riesending draus. Gut informierte Quellen haben ihn heute gar in diesen Laden gehen sehen. Er macht sich wohl Sorgen um seinen Teint. Womöglich wird er gar Puder benutzen, wer weiß? Die Lektüre der Stadionzeitung jedenfalls wird sich lohnen, in einer Woche...

Freitag, 15. Februar 2008

willi will's wissen #2

Willi ist noch immer inhaftiert. Er wird seit Jahren im Frankfurter Westend festgehalten und hat keine Möglichkeit, sich über das wilde Treiben auf dem VfLaufenden zu halten, obgleich er doch für dessen Fortkommen tagein tagaus in seinem roten Käfig posiert. Abgeschnitten von jeder Medienberichterstattung bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich von seinem Anwalt Gerd-Christian Heubele das Wichtigste erzählen zu lassen. Heubele nun ist gottlob so weise, seine völlige fußballerische Ahnungslosigkeit nicht zu kaschieren und Willis Freunde um Rat zu bitten - also uns. Bis zu Willis Befreiung beantworten wir ihm nun jede Woche die drei Fragen, die ihm am drängendsten auf der Seele brennen.

Wann gewinnen die VfLs wieder? -- Lieber Willi, viel spricht für: am Wochenende. Gladbach muss dann ja gegen Mainz ran, und der Fußballgott hat uns gestern in die hohle Hand versprochen, er werde sehen, was er tun kann. Glücklicherweise schicken sich die Konkurrenten bisher ja nicht gerade an, Gladbach vom Tabellenführer-Thron zu stoßen. Und drei schlechte Spiele in Folge hat es diese Saison noch nicht gegeben. Und das peinliche 1:4 aus der Hinrunde gilt es zu rächen. Und es geht bestimmt nicht wieder so los wie in den vergangenen Saisons. Undundund... Osnabrück muss gegen den mit der Demission von Holger Fach automatisch nominell verstärkten SC Paderborn ran. Auswärts wohlgemerkt. Da aber jetzt schon klar ist, dass der VfL auch Sonntagabend nicht auf einem Abstiegsplatz stehen wird, werden elf Osnabrücker ganz ohne Druck aufspielen wie junge Götter. Die Standpauke von Pele Wollitz wird Wirkung zeigen, und erstmals seit 20 Jahren gelingt dem VfL ein Auwärtssieg.

Schafft Hans Meyer mit Nürnberg den Klassenerhalt? -- Ähm, äh, Herr Willi, darf ich bitte kurz reinkommen? Setzen Sie sich doch bitte. Herr Willi, ich muss Ihnen eine traurige Mitteilung machen. Es geht um Ihren alten Rosenzüchter-Freund Herrn Meyer. Es hatte ja in den vergangenen Monaten mehrfach Angriffe auf Herrn Meyer gegeben, die wir bis zuletzt leider nicht verhindern konnten. Nun, Herr Willi, Herr Meyer ist bereits vor vier Tagen gefeuert worden. Ich weiß, das muss schwer für Sie sein. Wir müssen Ihnen trotzdem ein paar Fragen stellen. Kennen Sie einen gewissen Herrn Bader? Oder wissen Sie etwas von...

Irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, ich sollte Euch für Euren Familienblog ein paar Milliönchen von meinem Nummernkonto bei der Liechtensteiner LGT-Bank überweisen. Seid Ihr einverstanden? -- Ähm, äh, Herr Willi, darf ich bitte kurz reinkommen? Setzen Sie sich doch bitte...

Donnerstag, 14. Februar 2008

seitenwechsel #50

Er ist schon fast eine Institution: der wöchentliche Seitenwechsel mit den lieben Kollegen von Seitenwahl. Seit der vergangenen Saison schreiben wir uns Brand-, Schmäh- oder Liebesbriefe - mit noch immer wachsender Leidenschaft und heute nun schon zum 50. Mal. Heute reicht Mike Martin das Sektglas, nachgefüllt wird bei Seitenwahl .

Mein lieber Martin,

in diesem Moment wechseln wir zum 50. Mal die Seiten. Fünfzig Mal Gedankenaustausch, wer hätte das gedacht? Gleichwohl ich Euch erst wenige Male gesehen habe, so hat sich bisher ein wohles Gefühl der Vertrautheit eingestellt. Im August 2006 haben wir begonnen. Lese ich heute Abend Deine Zeilen von damals, so wird mir klar, wie vergänglich Zeit doch ist. Kurz vor meinen ersten Zeilen an Euch hatte ich Jupp Heynckes interviewt und erzählte Euch von meinen Eindrücken. Jupp Heynckes! Wir träumten von Europa, von offensiv geführten Spielen und Auswärtssiegen! Vielleicht es ist eine kleine Ironie des Zeitenlaufs, dass wir heute, im Moment dieses Briefes an Euch, eine Talsohle durchschreiten. Borussia hat am vergangenen Wochenende ihr zweites Spiel der Saison verloren, Hans Meyer muss in Nürnberg die Koffer packen und der VfL Osnabrück verliert inzwischen auch seine Heimspiele. Der Sonnenschein in dieser Woche wirkte da wie der blanke Hohn. Wer will unter diesen Voraussetzungen schon das Wetter genießen?

Bei Maren gibt es immer noch nichts Neues. Zwischenzeitlich hatte ich gar dem Lokal, das uns an diesem besagten Abend im Januar als Ort des Kennenlernens diente, eine E-Mail geschrieben und darin meine äußerst hehren Absichten mitgeteilt. Ihr ahnt es, die Antwort blieb bis heute aus! Sähe ich es negativ, hat sie kein Interesse. Doch will sie vielleicht erobert werden? Will, dass ich den ersten Schritt mache. Wenn das so ist, liebe Maren, wie nennst Du dann das hier? Es bleibt spannend, und ich bleibe geduldig. Sollte ich sie eines Tages heiraten, wird Markus Aretz mein Trauzeuge. Und Christian Ziege wird auf der Hochzeit Witze erzählen.

50 SEITENwechsel! Was sind dagegen schon die lächerlichen 60 Jahre, die der 1.FC Köln just in dieser Woche feiert? Bringen eine Sonder-DVD heraus, mit den größten Erfolgen. Dürfte eine recht kurze DVD rein, aller Wahrscheinlichkeit nach ergänzt um "Karneval-Hits Vol. 1-254".
Doch was gräme ich mich? Lasst uns an diesem kleinen Jubiläumstag nicht viele Worte verlieren. Es ist spät am Abend, die Augen sind müde, der Aschenbecher ist voll und das Weinglas ist leer. Am Montag wird Borussia die Mainzer mit einer Packung nach Hause schicken, alle werden sich in den Armen liegen und das Wetter wird schlechter werden. Und ich werde weiterhin auf eine Nachricht von ihr warten.

Aber was auch passiert, lasst uns die nächsten 50 Wochen angehen!

Jubilierende Grüße
Mike

Mittwoch, 13. Februar 2008

schmutziges geld

Es ist schon ein Schmuckkästchen, das Stadion an der Hammer Straße in Osnabrück. Eben eine alte, ehrwürdige, etwas verfallene Kampfbahn.
Sprach gestern ein Freund zu mir und vermochte in wenige Worte ein Höchstmaß an Kardinalfehlern zu kleiden: Das aktuelle Heft einer dieser Hochglanz-Lifestyle-Zeitschriften, in der monatlich ganzseitige Stadionposter abgedruckt werden, schmücke sich im Januar mit dem Osnabrücker Hexenkessel.
Das Gespräch gipfelte in einer Wette, an deren Ende nun 10 Euro an den VfL Wolfsburg überwiesen werden müssen. Eine harte, gerechte Strafe.

Dienstag, 12. Februar 2008

the sunday of our discontent #2

Der Sonntag, bei dem beide VfLs viel Blut gelassen haben, darf natürlich nicht "bloody sunday" heißen. Da hat unser Leser Herr Wieland natürlich recht, und hätte er darauf hingewiesen, dass derart haltlose Vergleiche in der Regel mit einer Einladung zu Johannes B. Kerner gefolgt von einem Studioverweis in Anwesenheit von Margarete Schreinemakers geahndet werden, wir hätten den Beitrag von gestern sogar wieder ganz gelöscht. So bleibt der Unfug stehen, Quote bringt er ja immerhin.

Aber wenn wir uns nun Borussia zuwenden, dann soll vielmehr vom "sunday of our discontent" die Rede sein. Diese ebenso historisch absurde Parallele, die wohl von den wenigsten richtig mit Shakespeare, Steinbeck, Richard III. und wem noch alles in Verbindung gebracht und daher auch kaum als hohl und eitel gebrandmarkt werden wird, hat einen weiteren Vorteil. Dem Shakespeare'schen Winter of Our Discontent folgt schließlich ein sonniger Sommer. Wir können also noch hoffen auf eine bessere Zeit.

Was gilt es sonst zu sagen zum Spiel am Sonntag? Nichts, was mein Vater nicht schon in seiner von mir prophezeiten SMS zusammengefasst hätte. Wenn Schweigen Vergessen ist, dann nutzen wir jetzt diese kommunikative Chance.

Montag, 11. Februar 2008

bloody sunday #1

In etwa so müssen sich die Iren 1972 gefühlt haben. Die beiden VfLs erleben einen schauerlichen 19. Spieltag. Immerhin gibt es heuer keine gewalttätigen Ausschreitungen. Wir beginnen schon am Tag danach mit der Aufarbeitung - und starten in Osnabrück.

Am meisten dürften die offiziellen Spieldaten verwundern. Steht da doch schwarz auf weiß zum VfL: "Pässe gelungen in %: 76." Osnabrück muss immens viele Pässe gepasst haben gestern gegen Wehen, wenn nach dieser vortrefflichen Fehlpassorgie trotzdem noch ein derart hoher Wert rauskommt.
Nun ist die Super-Serie von 27. Heimspielen ohne Niederlage also gerissen – endlich, könnte man meinen. Osnabrück verliert glücklich 0:2. Dass gerade Wehen, ein Konkurrent im Abstiegskampf, vom schlechtesten VfL-Auftritt in dieser Spielzeit profitiert, ist indes besonders bitter.

Als Uwe Ehlers die erste lila-weiße Chance des Spiels in der 81. Minute an die Latte köpfte, mag es jedem unwiederbringlich klar geworden sein: Dieses Spiel geht verloren; so viel Dusel, wie für einen Ausgleich nötig wäre, hat der VfL heute nicht. Einige Experten lagen mit ihren Analysen da gewiss schon früher richtig: Meine Mutter zischte bereits in der 10. Spielminute entnervt: "Wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen!" Recht hat sie, wie immer. Was folgte, war jämmerlich. "Meine Mannschaft hat ein Gesicht gezeigt, wie ich es lange Zeit nicht gesehen habe", sagt der konsternierte Coach Pele Wollitz. "Keine Spielphantasie, keine Aggressivität, keine Körpersprache." Man wähnte sich ziemlich genau ein Jahr zurück versetzt, als eine desolate Rückserie dafür sorgte, dass Magdeburg – und nicht Osnabrück – mit St. Pauli in die 2. Bundesliga aufstieg. Also fast jedenfalls.

Fehlpässe haarsträubender Art, unerklärbare Blackouts, völlige Ideenarmut. Von Anfang an war nicht Osnabrück, sondern Wehen die Mannschaft, die Druck aufbaute und niemals Zweifel aufkommen ließ, dass sie gewinnen will. Der VfL war zwar nominell nicht in Bestform aufgelaufen – schließlich mussten verletzungsbedingt Marko Tredup und Ehlers von Beginn an mitmischen –, doch das kann nicht erklären, warum die Mannschaft über 90 Minuten nicht einen durchdachten Spielzug mit Torabschluss zuwege brachte. Jeder Anflug von Torgefahr war nicht Ergebnis sinnhafter Bemühungen, sondern Zufall, stochernder zumal.

Eine Menge versuchte Wollitz, um die Mannschaft wach zu rütteln. Zu Beginn tauschten Gaetano Manno und Alex Nouri kurz ihre Positionen – Manno wechselte ins rechte Mittelfeld, Nouri mimte den Sturmpartner von Thommy Reichenberger auf links. Doch dieses Experiment wurde schnell rückgängig gemacht. Mitte der ersten Halbzeit tauschten dann Marcel Schuon und Henning Grieneisen ihre Mittelfeldseiten, auch nur für zehn Minuten. In der zweiten Hälfte, als das letzte Spiel von Tredup im lila-weißen Dress ein Ende gefunden hatte, spielte dann Schuon rechter Verteidiger, Grieneisen wechselte dauerhaft ins rechte Mittelfeld und der eingewechselte Bilal Aziz übernahm die linke Mittelfeldseite. Schlussendlich stromerte Jan Schanda noch eine Viertelstunde hinter den Spitzen im offensiven Mittelfeld. Gebracht hat das alles nichts. "Dieses Spiel war das logische Ergebnis der vergangenen Trainingswoche", sagt der Trainer. "Einige meinen, Sie hätten sich nach dem wirklich guten Freiburg-Spiel zurücklehnen können, doch das geht nicht. Bei uns gilt eben immer noch: Potenzial – ja. Qualität – nein."

Diese Qualität ließen – abgesehen von Manno, Aziz, einem hilflosen Torwart Frederik Gößling und dem recht soliden Andreas Schäfer – alle vermissen. Thomas Cichon produzierte ähnlich unbegreifliche Abspielfehler und ungenaue Anspiele wie Ehlers, Grieneisen, Schuon und Matthias Heidrich, dem es sonst immer noch gelungen war, die Übersicht zu behalten und ein halbwegs ansehnliches Spiel aufbauen zu helfen. Von alldem: Nichts. Diese Pleite kann nicht allein damit erklärt werden, dass Paul Thomik als rechter Verteidiger fehlte; einer, der für diese Mannschaft offensichtlich unersetzbar ist.

Nun ist beileibe nicht alles schlecht. Noch immer steht der VfL mit besten Voraussetzungen für den Klassenerhalt auf dem 13. Tabellenplatz. Nächste Woche in Paderborn könnte die Mannschaft ihr hübsches Gesicht zeigen, die nächste Serie reißen lassen und einen enorm wichtigen Auswärtssieg feiern. Doch die Sorge ist wieder da. Die alten Desaster sind wieder gegenwärtig.
Wollitz sagt in seiner bekannten Nach-Niederlagen-Laune, er habe sich abgewöhnt, von irgendwem irgendetwas zu erwarten, weil man doch in der Regel nur enttäuscht werde. Er wünsche sich nur, dass seine Spieler sich verhielten wir Profis. Man darf wohl gewiss sein, dass er ihnen in den nächsten Tagen dennoch mitteilt, was er erwartet, und sei es vermittels eines etwas angefetteten Trainigsplans.
Pfiffe gab’s nach Spielschluss übrigens keine – das ist mindestens bemerkenswert! Doch selbst wenn der eine oder andere Dummbart sich nicht hätte beherrschen können: "Nach einem solchen Spiel sehe ich keinen Grund, warum ein Zuschauer diese Mannschaft unterstützen sollte." Sagt der Trainer. Und er wird dennoch zur Kenntnis genommen haben, dass selbst das Osnabrücker Publikum wieder mehr Geduld hat als bis zum nächsten schlechten Spiel.

Sonntag, 10. Februar 2008

höllentour?

Wieso sich ein normalerweise recht vernünftiges Menschenkind antut, sonntagsmorgens und nachtgebeutelt um kurz nach Zehn in einen Zug nach Osnabrück zu steigen, um ein Fußballspiel gegen Wehen (ja, im Ernst: Die spielen auch 2. Liga!) zu sehen (immerhin reimt es sich, dann kann es so schlecht nicht sein.), ist, gelinde gesagt, schwer verständlich. Man muss es wohl als eine Mixtur aus Pilger- und Ablassfahrt deuten, denn vorher, um kurz nach Neun, ward noch ein Skiurlaub festgezurrt, der den 24. Februar überdauert. Das ist der Tag, an dem der Fußballgott mal wieder Geburtstag feiert. Ich sündige also - und hoffe doch auf Vergebung.

Samstag, 9. Februar 2008

hellsehen ist schwarzsehen

Ich habe so eine Ahnung, dass mir mein Vater morgen um diese Uhrzeit folgende SMS schicken wird – und Recht haben wird:

Keine Kondition . Keine Abwehorganisation . Kein Sturm . Keine Spitzenmannschaft : heute Trendwende nach unten.

Freitag, 8. Februar 2008

fohlen als schiri und rechter verteidiger gesucht

Nehmen wir getrost an, in der Mitte ist Thomas Cichon und links ist Andreas Schäfer gesetzt, dann fehlen nach den Ausfällen von Ndjeng und Thomik zwei Abwehrspieler in der Viererkette. Es gibt so ein paar Alternativen oder das, was man dafür halten könnte: Marko Tredup, Oliver Beer, Uwe Ehlers, Jan Schanda, Mathias Surmann, Marcel Schuon.
Wahrscheinlich ist wohl, dass Jan Schanda den zweiten Innenverteidiger mimt, womit die letzte vakante Position rechts hinten bleibt. Oliver Beer also. Könnte man meinen. Marcel Schuon aber wäre auch denkbar. Surmann oder Ehlers rückten dann ins Mittelfeld.
Doch selbst Marco Tredup könnte einen nicht schocken, denn der DFB sendet ein echtes Fohlen nach Osnabrück: Immerhin werden wir nämlich von einem echten Zossen gepfiffen.

Donnerstag, 7. Februar 2008

seitenwechsel #49

Auch im neuen Jahr gibt's einmal in der Woche eine Institution im VfLog: Den Seitenwechsel mit den lieben Kollegen von Seitenwahl. Seit der vergangenen Saison schreiben wir uns Brand-, Schmäh- oder Liebesbriefe - mit noch immer wachsender Leidenschaft. Heute windet sich Mike in gefühlten Wirklichkeiten, und Maik antwortet bei Seitenwahl .

Meine lieben Freunde,

schon oft nutzten wir unseren wöchentlichen Gedankenaustausch dazu, uns mit sozialwissenschaftlichen und philosophischen Fragen auseinanderzusetzen. Und schon einmal dachten wir laut über das Problem mit den Wirklichkeiten nach. Es gibt nicht nur die eine Wirklichkeit, soviel ist sicher. Ein jeder hat seine eigene Wirklichkeit. Das ist auf dem ersten Blick nicht nur verständlich, sondern auch inotwendig. Allerdings, und damit komme ich zum Kern meiner Zeilen, wird es immer dann interessant, wenn der Unterschied zwischen der (vermeintlich) realen und der gefühlten Wirklichkeit bemerkenswert deutlich ist.

Schauen wir noch einmal nach Hessen! Dass sich Roland Koch nach mehr als 12 Prozent Verlust als Wahlsieger erklärt, der einen "Regierungsauftrag" erhalten habe, ist an Chuzpe kaum zu übertreffen. Unter Beobachtern gilt Koch als durchaus intelligenter Mann, was ich angesichts der von ihm gewählten Methoden und Rhetorik, selbst in Wahlkampfzeiten, nur anzweifeln kann. In seiner Wirklichkeit ist Sieger der Wahl, die Realität wird ihn aller Voraussicht nach recht schnell einholen. Berti Vogts wiederum glaubt noch immer, er sei ein großer Trainer. Das, was sich zurzeit beim Afrika-Cup und in der nigerianischen Presse um seine Person abspielt (inklusive der Vogt´schen Reaktionen), hat eine frappierende Ähnlichkeit mit dem, was seinerzeit in Schottland geschah. Und, dazu muss man kein Experte sein, es wird recht bald das gleiche Ende finden.

Warum also diese Ausflüge? Nun, unsere VfLs starteten die Rückrunde jeweils mit einem 1:1. Doch unterschiedlicher könnten das Zustandekommen und die Auswirkungen dieses Ergebnisses kaum sein. Jos Luhukay sprach von einer "gefühlten Niederlage", sein Kollege Rekdal natürlich von einem "gefühlten Sieg". Pele Wollitz wird den Punkt in Freiburg ebenfalls als Punktgewinn "gefühlt" haben. Vielleicht könnte man bei der DFL beantragen, Extrapunkte für gefühlte Ausgänge einzuführen. Die abschließende Bewertung dessen, wer sich nach welchem Spiel wie fühlt, würde natürlich dem Fußballgott überlassen. Man könnte - siehe Koch & Vogts - diese wichtigen Dinge, die weit über das hinausgehen, was ein Menschengeist zu begreifen versteht, natürlich keinem Kleingeist überlassen. Aber so wäre der FC Schalke 04 2001 wahrscheinlich Deutscher Meister geworden, so als "gefühlter" Meister. Oder sie wären danach abgestiegen, gemessen an ihrer Gefühlslage im Moment des Andersson´schen Freistosses. Ihr seht, der Fußballgott hätte eine wahrlich schwere Aufgabe. Eines indes wäre sicher: Bielefeld, Cottbus, Duisburg oder Rostock würden, ganz egal in welcher Konstellation, mit sofortiger Wirkung in die Kreisliga verbannt.

Doch zurück zum Tagesgeschäft! Es war nicht der späte Ausgleich gegen Kaiserslautern, der Borussias Fans so irritiert(e). Es ist diese hässliche Fratze Borussias, die man im Laufe der Hinrunde vergessen glaubte und die sich im Moment des Ausgleichs wieder zeigte. Die Fratze der vergangenen Jahre, die uns Advocaat, Köppel, Marek Heinz und Craig Moore bescherte. Die Fratze, die uns jahrelang auf Auswärtstouren begleitete. Es ist dieser Unterschied zwischen der realen und der gefühlten Borussia. Wer glaubt, dass man Fans nach einer guten Halbserie (in der 2. Liga!) beruhigen könnte, irrt nunmal gewaltig. In sechs Monaten heile ich nicht die Wunden, die über Jahre entstanden sind. So schön rausgeputzt Borussia derzeit scheint: blickt sie in den Spiegel, scheint noch immer diese hässliche Fratze durch. Diese verschwinden zu lassen, wird eine Aufgabe über Jahre.
Und der VfL Osnabrück hat real einen Punkt geholt, und das nach - Ihr ahnt es schon - gefühlten tausend Auswärtsniederlagen in der Vorrunde, wie Maik schon instinktiv in seinem Spielbericht schrieb.

Abschließend teile ich Euch mit, dass sich die entzückende Maren weder real noch gefühlt gemeldet hat. Die Suche und das Bemühen gehen weiter!

Grüße aus der Wirklichkeit
Mike

Mittwoch, 6. Februar 2008

super bowl, super tuesday und whatnot

Zufällig wache ich heute Morgen in Amerika auf. Das geht mir schon seit ein paar Tagen so. So durfte ich nicht nur die Super Bowl (spannend bis zur letzten Sekunde, kaum eine Minute vor Schluss drehen die New York Giants das Spiel noch rum, nachdem New England 18 Spiele ungeschlagen war!), den Murmeltiertag (spannend bis zur letzten Sekunde, das Murmeltier sah denn doch seinen Schatten und es gibt noch 6 Wochen Winter!) und den Super Tuesday (spannend bis zur letzten Sekunde, und eigentlich weiß man bis heute nicht, ob es Hillary oder Barack machen wird) erleben.

Angesichts der zunehmenden Amerikanisierung (vgl. Adorno/Gizinski 2008) steht zu befürchten: So wird es auch uns gehen. Also nix mit früher Aufstiegsfeier, es bleibt spannend bis zur letzten Sekunde...

Dienstag, 5. Februar 2008

wenn valentin kommt

Bald ist Valentinstag, und jeder, der das Valentins-Brauchtum als kommerziellen Nepp geißeln will, möge diese Seite umgehend wieder verlassen. Nein, der Valentinstag ist einer dieser wunderbaren Anlässe, mal jenseits jeden Alltags Zuneigung zu schenken; zu zeigen, wie froh man ist, dass man einander hat; wortlos zu sagen: Ich liebe dich.

Dazu braucht man natürlich ein Geschenk! Wer die öden Blumen satt hat, für den leistet unser kleiner Familienblog Abhilfe.
Damit sich diesen Valentinsschmuck auch wirklich jeder leisten kann, haben unsere Näherinnen im Textilwerk Bochum besonders schnell gewebt - und auf Lohn verzichtet. Am Verkaufspreis von günstigen 24,95 Euro pro Stück verdienen wir deshalb nur 22 Euro. Mer muss och jönne könne.
Übrigens: Das VfLiebe-Shirt gibt es auch in lila.

Montag, 4. Februar 2008

willi will's wissen #1

Willi ist eine arme Sau. Gefangen, wie er ist, hat er keine Möglichkeit, sich über das wilde Treiben auf dem Laufenden zu halten, für dessen Fortkommen er doch tagein tagaus in seinem roten Käfig posiert. Abgeschnitten von jeder Medienberichterstattung bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich von seinem Anwalt Gerd-Christian Heubele das Wichtigste erzählen zu lassen. Heubele nun ist gottlob so weise, seine völlige fußballerische Ahnungslosigkeit nicht zu kaschieren und Willis Freunde um Rat zu bitten - also uns. Bis zu Willis Befreiung beantworten wir ihm nun jede Woche die drei Fragen, die ihm am drängendsten auf der Seele brennen.

Warum spielt Markus Feldhoff nicht? -- Lieber Willi, leider hat sich Markus Feldhoff vor einigen Tagen erneut schwer am Knie verletzt. Es ist ungewiss, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzen kann, im Moment sieht es eher schlecht aus. Diese Entwicklung wird dich wie uns betrüben. Immerhin hat Feldhoff beim VfL eine großartige und eine okaye Saison gespielt, um dann nach einer ersten Knieverletzung nie wieder richtig in Tritt zu kommen. Gerade in der Rückserie wäre es so wichtig gewesen, neben Thommy Reichenberger einen weiteren bundesligaerfahrenen Stürmer aufbieten zu können; zudem einen, der nicht wie Reichenberger Strafraumstürmer ist, sondern auch beim Spielaufbau mithelfen kann. Markus Feldhoff war, anderswo mag man darüber lächeln, für uns immer ein Hoffnungsträger, dazu einer, der schönen Fußball spielt. Und: Auch für Gladbach hat Feldhoff schon einmal getroffen: Zum 1:1 im Bundesligaspiel gegen Hansa Rostock, am 4. Mai 1999 - leider ist die Borussia dann trotzdem abgestiegen.

Sitzt Luhukay noch sicher im Sattel? -- Gut, dass du fragst. Aber doch: Obwohl der Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz immer noch nur sechs Punkte beträgt und die Mannschaft nicht besonders toll gespielt hat, bleibt erst einmal alles ruhig beim Tabellenführer. Aber stell dir vor, kommenden Sonntag in Hoffenheim geht es wieder schief, stell dir vor, Luhukays Jungs gewinnen nicht einmal im Dietmar-Hopp-Stadion: Dann müsste man überlegen, an wem das liegt.

Gewinnt die Nationalmannschaft gegen Österreich? -- Nein, denn Oliver Neuville ist nicht dabei. Zwar hatte Jogi Löw unseren VfOli ins Team berufen, doch unser Starstürmer laboriert an einer Wadenprellung. Löw nominierte nun aber nicht nur keinen anderen nach, sondern verzichtet damit auch mutwillig auf den erfolgreichsten deutschen Profistürmer: Thommy Reichenberger. Das kann doch nicht gut gehen!

Sonntag, 3. Februar 2008

die hand gößlings

Der Unterschied zu den tausend Auswärtsniederlagen der Vorrunde ist jener, dass Freiburg heute nicht das zweite Tor gemacht hat, obwohl Osnabrück erneut irgendwann aufgehörte, den fein anzusehenden Fußball aus der 1. Halbzeit zu spielen. 1:1 also, die VfLs starten Seit an Seit in den zweiten Teil der Bundesliga der Herzen.

So richtig in Tritt waren die Lila-Weißen noch nicht wieder. Paul Thomik spielte erneut sehr stark, mit Abstrichen auch Henning Grieneisen, der Rest war nicht schlecht, aber eben auch nicht so überzeugend wie wenn die Mannschaft schon wieder richtig eingegroovt wäre.
Nehmen wir zur Kenntnis, dass der Premiere-Reporter, dessen Namen man nicht kennen muss, findet, dass dem SC Freiburg in der 81. Minute ein klarer Elfmeter verweigert worden sei. Jonathan Jäger, der Jayjay vom Breisgau, sei von Frederik Gößling gelegt worden. Lassen wir den Mann in seinem Glauben und stellen doch trotzdem kurz richtig:

Der VfL hätte sich tatsächlich nicht beklagen können, wenn Christian Bandurski auf den Punkt gezeigt hätte. Doch der Schiedsrichter krönte seine gute Leistung mit einer weiteren richtigen Entscheidung: Wenn Gößling den Ball mit der Hand abwehrt und zeitgleich wiederum jener Ball von Jäger aus Gößlings Hand Richtung Seitenaus gespitzelt wird, dann hat Gößling Jägers Fuß in der Hand. Das ist logisch - und dementsprechend logisch auch kein Elfmeter.

Wie dem auch sei: Endlich hat das Spektakel wieder begonnen.

Samstag, 2. Februar 2008

mir ist gerade danach...

...heute einfach einmal eine Schweigeminute für Willi einzulegen, den armen Hund. Also:


















Fertig.

Freitag, 1. Februar 2008

noch 35 punkte

Große Autoren, geachtete Romanciers zitieren wir immer gern. Insofern tun wir stets gut daran, uns selbst zu zitieren. Martin schrieb vor nicht allzu langer Zeit:

1:1. Das ist ein Ergebnis, mit dem nach dem ersten Borussiaspiel in der neuen Saison, der neuen, alten, zweiten Liga alle leben können. Gladbach trat auf, wie man auftritt, wenn man entweder ganz selbstbewusst auf einen Punkt spielen kann, etwa auswärts im Rückspiel des UEFA-Pokals, nachdem man zuhause 3:1 gewonnen hat. Oder wie man auftritt, wenn man mächtig Respekt hat und bloß nicht verlieren will. Zum Beispiel eben im ersten Spiel einer Saison, bei der das ganze Umfeld die Erwartung hat: AUFSTEIGEN! Und man im Hause doch weiß: Das wird richtig schwer.

Nun also heißt es auch im Rückspiel gegen Kaiserslautern, den künftigen Regionalligisten, 1:1. Diesmal kassierte der VfL kurz vor Schluss den Ausgleich. Jos Luhukay sagt, er sei das erste Mal richtig enttäuscht; auch das ist doch im 18. Saisonspiel ganz wohltuend.
Wenn nun alles genauso weiter läuft wie in der Hinrunde, wird die Borussia am Ende mit 72 Punkten recht unangefochten aufsteigen. Da aber dafür auch 69 Punkte reichten, beginnen am Montag die VfLerhandlungen für den 21. Spieltag. Dann kommt es zum nächsten VfduelL an der Bremer Brücke.