Der Konjunktur geht es wieder besser. Der Staat verdient Steuern, dass seine oberen Zehntausend sie gar nicht so schnell hinterziehen können. Die Kanzlerin freut sich, der Finanzminister lächelt milde, und das Land geht mächtigen Schrittes voran. Damit es allen gut geht, haben wir schon früh unseren bescheidenen Beitrag geleistet. Dem bösen Geist der Depression haben wir die kalte Schulter gezeigt, eine große Koalition haben wir stets rückhaltlos unterstützt, und in Zeiten emotionaler Eiszeit haben wir uns warme Gedanken gemacht. Nun ist alles gut, und wir widmen uns einem anderen ungeschliffenen Diamanten: Der 2. Bundesliga.
Ihr stets überschätztes Pendant, die 1. Bundesliga, ist eine Ausgeburt an Geschmacklosigkeit. Mannschaften wie Wolfsburg, Hertha und Leverkusen dürfen da mitspielen, die Berliner klettern sogar von Platz Acht auf Platz Sieben, wenn sie schlechte Spiele gegen Dortmund 0:1 verlieren. Und Öl-Oligarchen, die das undemokratische Putin-Regime stützen, finanzieren den mutmaßlich neuen deutschen Meister. Da mitzuspielen, ist eines VfL unwürdig. Deshalb hat sich die Borussia entschlossen, den Gang in die nächstuntere Spielklasse anzutreten. Zeitgleich müht sich der VfL Osnabrück redlich um einen Aufstieg in dieselbe.
Wenn wahr wird, wovon wir alle träumen sollten, wenn sich in der kommenden Saison Gladbach, Osnabrück, Köln, Kaiserlautern, St. Pauli und bestensfalls auch noch Dortmund und Bielefeld zum Fußballspielen treffen, dann ist die Welt wieder in Ordnung. Bis dahin braucht es noch etwas Arbeit. Doch Sie können mithelfen: Bekennen Sie Farbe, bekennen Sie sich zur Bundesliga der Herzen!
Sonntag, 22. April 2007
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