Mittwoch, 4. April 2007

seitenwechsel #26

Auf schillernde Juwelen kann man von vielen Seiten blicken und staunen. Seit 1997 bereits beobachtet Seitenwahl für seine Leser das Gladbacher Geschehen, 2004 gesellte sich der VfLog dazu. Beide Projekte haben ihren eigenen unverwechselbaren Charme. Seit Beginn der Saison 06/07 gibt es nun den SEITENwechsel: Seitenwahl und VfLog haben einen Briefwechsel begonnen, in dem alles möglich ist: Fachsimpelei, Verbalfouls, Streit und Harmonie. Solange die Tinte reicht, wird auf Seitenwahl und auf dem VfLog der Brief der jeweils anderen Seite veröffentlicht.

Diese Woche hat einmal mehr Mike vorgelegt. Martins österliche Antwort lest Ihr bei Seitenwahl.

Meine lieben Freunde,

was soll ich Euch schreiben nach einem Wochenende, das weder Fisch noch Fleisch war.
Was sagt uns dieses Unentschieden gegen Frankfurt? War es eine gefühlte Niederlage? War es der sichere Tod, der nur auf Raten kommt? Oder hat sich im Grunde gar nichts geändert, bis auf die Tatsache, dass nun ein Spiel weniger für die Aufholjagd zur Verfügung steht?
Ich gebe zu, dass ich seit Samstag eine gewisse Leere verspüre. Nein, keine motivationslose Leere, aber eine inhaltliche. Was sollte ich schreiben, das nicht schon geschrieben wurde? Was sollte ich sagen, das nicht schon gesagt wurde? Machen wir uns nichts vor: es wird verdammt eng. Mich stört das weniger, denn meine Einstellung kennt Ihr. Realistisch betrachtet braucht Borussia zwischen 13 und 15 Punkte von maximal 21 möglichen. Ein unmögliches Unterfangen? Mitnichten! Selbst ein Unentschieden oder eine Niederlage auf Schalke würde nichts daran ändern. Einige Experten haben Borussia schon in der Hinrunde als Absteiger gesehen, da macht die eine Woche auch nichts mehr aus.

Martin merkte im letzten SEITENwechsel an, dass man sich - aller Optimismus in Ehren - dennoch Gedanken machen sollte, wie es in der 2. Liga aussehen würde. Welchen Kader könnte Borussia aufbieten? Wäre man so konkurrenzfähig, dass man den direkten Wiederaufstieg anstreben könnte? Aber, erstens verbieten sich solche Fragen zurzeit per se, zweitens frage ich, ob dies nicht genauso hypothetisch ist wie das allgemeine Hochrechnen der kommenden Spieltage?

"Rocky VI" ist der wohl meist zitierte Film zurzeit. Werke von und mit Sylvester Stallone haben zwar nicht das Prädikat, mit grandiosen Dialogen zu glänzen, doch die, die fallen, gehören in jeden Motivations- oder Rhetorik-Workshop. Unvergessen die Dialoge aus "Rambo": "John, was machen wir jetzt? Sie sind in der Überzahl! - Umzingeln geht wohl nicht....", oder auch: "Was ist das? - Blaues Licht! - Und was macht es? - Es leuchtet blau!". Ja, so einfach kann manchmal die Welt sein.
Also bedienen wir uns erneut: "Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!". Worte, wie in Stein gemeißelt.

Es grüßt Euch noch immer kämpferisch
Mike

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