Sonntag, 30. September 2007

deutschland ist weltmeister

Ohne ein einziges Gegentor eine Weltmeisterschaft gewinnen, ist aller Ehren wert! Den Martas, Christas, Anjas und Gerdas aus Brasilien sogar einen Treffer per Elfmeter zu vereiteln, hat Charme! Herzlichen Glückwunsch also den Nationalfußballerinnen, die wenigstens einen Titel im Weltfußball beharrlich in Deutschland behalten. Was den Herren im vergangenen Sommer verwehrt blieb, dürfen die Genossinnen morgen erfahren: Den obligatorischen Weltmeisterempfang auf dem Frankfurter Römer.

Etwas verspätet können wir also Futur durch Präsens ersetzen. (Bei erneuter Durchsicht des von uns damals prophezeihten Laufs der Dinge fällt auf, dass einiges gar nicht so falsch war: Brasilien und Argentinien sind früh ausgeschieden, das Turnier wurde tatsächlich zur inoffiziellen Euro 2006; England ist natürlich, wenn auch nicht gegen Deutschland, im Elfmeterschießen ausgeschieden; Portugal, Schweden und auch Tschechien haben sich brav an die Vorgabe gehalten; und sogar zum angekündigten Halbfinale gegen Italien kam es, wenngleich mit so nicht geplantem Ausgang.) Die Frauen sind also besser als die Männer. Das kann indes nur den überraschen, der Tatsachen verschmäht: Zu wenige VfLer waren seinerzeit in Klinsis Kader, und die beiden Verbliebenen wurden als Lückenfüller verkannt. Klinsi hätte wissen müssen, dass ohne VfOLi und VfMarcelL das schnelle Ende im Halbfinale vorprogrammiert war.

Nun arbeiten alle daran, dass sich das nicht wiederholt. Jogi Löw als mann-gewordene Silvia Neid ist ein Anfang - und der VfL tut sein übriges: Trotz des überzeugenden 2:1 gegen Aachen wurde der Sturm an die Tabellenspitze zwar noch durch Freiburg verhindert, allerdings schlittert Gladbach langsam unwiederbringlich in einen Aufstiegskurs. Wenn dieser Parforce-Ritt bald immer mehr Fahrt aufnimmt, kann Löw auch gedankenlos wieder den ein oder anderen VfL-Kicker nominieren, und alles würde gut. Deshalb ist es für ganz Fußballdeutschland wichtig, dass Gladbach schnell wieder aufsteigt. Das hat nichts mit Sympathie oder so zu tun, das gilt ganz objektiv.

Samstag, 29. September 2007

3:1 in 55 minuten

Wenn die Fahrtzeit von Hamburg nach Osnabrück staubedingt knapp vier Stunden dauert, dann ist absehbar, dass ein pünktliches Erscheinen im Stadion ein Deut zu ambitioniert ist. Anpfiff an der Bremer Brücke war trotz schlechten Wetters und einer Menge Zuschauer pünktlich um 18 Uhr.

Ich erinnere mich an ein denkwürdiges 1:0 in Osnabrück vor vielen Jahren; das Tor fiel vielleicht in der vierten oder fünften Minute und damit ungefähr fünf Minuten, bevor ich im Stadion war. Es sollte das Tor des Tages bleiben.

Mittlerweile gibt es den VfLog, und dass der Fußballgott es wirklich gut mit uns meint, hat er gestern ein weiteres Mal bewiesen. Schnellen Schrittes eilte ich zum Stadion, hörte laut aufbrausende Emotionen, die sich erst anhörten wie ein Treffer, sich später aber als Rote Karte für St. Paulis Thomas Meggle erwiesen. Eine gute halbe Stunde nach Anpfiff endlich, um 19:35 Uhr, erklomm ich die Treppen zur Tribüne. Weniger als 20 Sekunden später traf Thomas Cichon nach schönem Spielzug zum 1:0 für Osnabrück.

Der traurigste Moment dieses ansonsten rassigen, mitreißenden Spiels war da schon lange Vergangenheit. Osnabrücks Neuzugang und rechter Verteidiger, der 19-jährige Assimiou Touré, war bereits mit einem Schien- und Wadenbeinbruch vom Platz getragen worden. Eine schauerliche Verletzung, weil es sich nicht angenehm anfühlt, wenn der Fuß allein von Bändern und Sehnen gehalten am Bein baumelt und zugleich alle umstehenden und gutmeinenden Helfer weismachen wollen, es müsse nicht so schlimm sein, man selbst doch aber sofort merkt: Das ist gebrochen, und zwar richtig. Touré ist nach Pierre de Wit (Kreuzbandriss) der zweite Youngster, der nach wenigen äußerst vielversprechenden Auftritten im VfL-Trikot nun für mindestens sechs Monate pausieren muss. Der Übeltäter, der Touré gefoult hatte, Ian Joy, war schon in der Halbzeit zu Pele Wollitz in die VfL-Kabine gegangen, hat sich entschuldigt und versichert, das sei keine Absicht gewesen. "Eine große Geste", so Wollitz. Auch St. Pauli-Coach André Trulsen bedaurte die schlimmen Folgen dieses Fouls: "Das tut mir leid!"

Anschließend war das Spiel aggressiv und die Stimmung aufgeheizt. Der VfL ging mit einem verdienten 1:0 in die Halbzeit, hörte danach jedoch leider auf, Fußball zu spielen. Das Spiel verflachte, ohne dass Osnabrück allerdings zu einer besonderen Souveränität gefunden hätte. Irgendwann fiel das 2:0 durch Rouwen Hennings, das wieder schön rausgespielt war. Endlich einmal aus dem Mittelfeld schnell und über außen nach vorn gespielt, geriet St. Paulis Hintermannschaft unter Druck. Über links hatte sich Andreas Schäfer durchgesetzt, flankte scharf vor das Tor, doch seine Hereingabe fand vorerst keinen Abnehmer. Doch dann ging's auf rechts weiter: Erneute Flanke, Reichenberger in der Mitte beweist Überblick und lässt den Ball zu Hennings durch, der vor dieser Saison auch in längeren Verhandlungen mit St. Pauli steckte, und Hennings macht dann sein erstes Tor für den VfL.

Noch während des Torjubels gibt Claus-Dieter Wollitz an der Seitenlinie Matthias Heidrich Instruktionen, damit seine Mannschaft nicht den gleichen Fehler wie nach dem 1:0 macht. Der Versuch ist ehrenwert, allein er bleibt vergebens. Wieder stellt der VfL sein druckvolles Spiel an, agiert passiv und scheint den Vorsprung eher verwalten denn ausbauen zu wollen. "Das ist immer das gleiche. Wir führen, und die Spieler freuen sich nur noch auf's Wochenende. Ich sehe da nur noch Zufriedenheit. Wir gehen da viel zu fahrlässig mit um. Die haben das Gefühl, das Ding ist durch. Irgendwann geht das nach hinten los. Das müssen wir dringend abstellen", so Wollitz mahnend. Abstellen helfen sollte das auf Platz Alex Nouri. Ihn dirigierte Wollitz hinter die Spitzen, Frommer verließ das Feld, und VfL-Legende Jo Enochs besetzte neben Heidrich eine der beiden Sechser-Positionen. Doch Osnabrück schaffte es nicht, den Schalter wieder auf Aktion umzulegen.

Irgendwann in diesen Minuten schallte aus dem St. Pauli-Fanblock, der wie gewohnt zu einer phantastischen Stimmung seinen guten Teil beitrug, ein trotziges "Ohne Pauli wärt ihr gar nicht hier!" Die Sitzplatztribüne erhob sich applaudierend von den Plätzen, und das ganze Stadion stimmte mit einer Portion Dank zu: "Ohne Pauli wär'n wir gar nicht hier!"

St. Pauli blieb, obwohl in Unterzahl, gerade durch Standards immer gefährlich. Zwar ergaben sich dadurch auch gute Konterchancen für Lila-Weiß, doch trotzdem markierte Sako irgendwie absehbar den Anschlusstreffer. Als es dann wieder spannend zu werden drohte, rappelte sich der VfL doch noch auf. Ein schöner Spielzug führte zu einer Drei-gegen-Eins-Überzahl, die zu einem schönen letzten Tor hätte genutzt werden können. Das Tor gelang zwar, doch eher auf stümperhafte Weise. Immerhin.

Am Schluss beim obligatorischen Siegfeiern war sogar Trainer Wollitz mit in die Kurve gegangen. Das ist eher selten und zeugt vielleicht davon, wie wichtig dieser Sieg und die Unterstützung durch das Publikum ist. Wollitz lag sich demonstrativ mit Nico Frommer in den Armen, der von vielen Fans noch immer nicht bedingungslos für tauglich befunden wird. "Den will ich unbedingt aufbauen, der muss Vertrauen spüren. Die Saison ist lang, und ich weiß, dass irgendwann im Abstiegskampf die Spiele kommen, wo wir ihn brauchen: Am Ende der Saison nämlich. Bis dahin soll er ein Führungsspieler werden", so Wollitz.

Mit dem Sieg ist Osnabrück in der Tabelle endlich an St. Pauli vorbeigezogen. Elf Punkte aus acht Spielen sind ok. Ein guter Auftritt nächste Woche auswärts in Kaiserslautern wäre endlich einmal an der Zeit. Und besonders Assimiou Touré hätte es gefreut, wenn auch für ihn das Spiel erst in der 35. Minute begonnen hätte.

Freitag, 28. September 2007

herzflimmern

Es passiert so viel. Gut, dass Maik wieder da ist. Allein ist all den Ereignissen, den vielen Spielen nicht mehr Herr zu werden. Und das, wo ich eh mit meiner emotionalen Situation nicht klarkomme. Gladbach spielt gut. Gladbach gewinnt. In Serie. Gladbach steht oben. Das ist ja nicht auszuhalten, das bin ich nicht gewohnt. Wenn wir heute abend auch noch gewinnen, gehen bei mir alle Sicherungen durch. Die Welt steht Kopf.

Zur Ablenkung mal was ganz anderes: Die Caritas Österreich hat gerade das "Pflegezentrum Bucklige Welt" eröffnet. Das nenn ich Humor. Und eine treffende Beschreibung unseres gebrechlichen Planeten.

Donnerstag, 27. September 2007

verschiedenes

Eine Menge sammelt sich an während so einer Dienstreise in Amerika. Bis alle Akten, die liegen blieben, aufgearbeitet sind, wird es noch eine Weile dauern. Ein erster Anfang:

A) New York und Washington in weniger als 14 Tagen ist kaum zu schaffen, zumal erstens das Sitzungsprogramm einem wahren Marathon glich und zweitens die Erwartungen an diesen Gipfel beachtlich waren: Irgendwas Großes aufdecken, beschrieb der geschätzte Kollege Lukanz meine Mission, "Freimaurer, CIA, ISIS, Pakistan, Daniel Pearl, 911. Sowas. Mindestens."
Die Ergebnisse der Reise sind auch angesichts dieser Zielmarken - um es ganz unbescheiden auf den Punkt zu bringen - phantastisch. Den Klinsi-Effekt galt es aufzuspüren, das hatten Martin und ich im vorhinein abgemacht, und das hat zügig geklappt, weil sich sonst niemand dafür interessiert hat. Die beiden Kladden mit den Dossiers "Wie Dritter werden?" und "Kraft aus Optimismus. Die Klasse des kleinen Mannes." sind bereits an die jeweiligen Trainer weiter geleitet.
Daneben blieb eine Menge Zeit für nicht minder wichtige Dinge. Im Nu und ehe sich der Präsident der Columbia University besinnen konnte, ob das klug ist, war ein Staatsbesuch des iranischen Führers Mahmud Ahmadinedschad in trockenen Tüchern. Er hatte kurzerhand zugesagt, als ich mich am Telefon mit "VfLog" meldete, das er für eine islamistische amerikanische Splittergruppe hielt. Schwupps, war er da. Das alles nur, weil die New York Post unseren Schlagzeilen-Service nachfragte. Prompt lieferten wir dem Anlass angemessen das wunderbar prosaische "The evil has landed". Sehr gern, keine Ursache.
Und: West-Virginias Senator Robert Byrd bat uns infolge seiner beachtlichen Barbaric-Rede um Hilfe und ein noch dezidierteres Kommunikationskonzept in Sachen Kampfhunde (siehe Youtube-Link unten). Obschon wir bisher nur mit Kampfschweinen Erfahrung haben, sind wir bei einem Treffen im Kapitol überein gekommen, dass eine Zusammenarbeit künftig Sinn macht.
Und zum Schluss dem Kollegen Lukanz noch besten Dank für die Erfindung des wunderbaren Wortes "konspirologisch". Sehr kreatologisch.

B) VfL-Coach Pele Wollitz wird in Kürze nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich seinen Vertrag bis 2011 verlängern. Stammleser unseres kleinen Familienblogs dürfte nicht wundern, dass wir das begrüßen. Hier und da bereits als Wollitz-Jünger gescholten, ziehen wir uns diesen Schuh zwar nach wie vor nicht an, sind aber sicher, dass im Hinblick auf eine stete und nachhaltige Weiterentwicklung des Vereins unklügere Entscheidungen hätten gefällt werden können.

C) Immerhin lieferten die Reporter bei Premiere im Spiel gegen Augsburg einige Heiterkeiten. Die rote Karte gegen Bilal Aziz zum Beispiel zückte Schiedsrichter Jochen Drees völlig zu Recht, jedenfalls fand das der Premiere-Konferenz-Reporter im Rosenaustadion. Sein Kollege, der das Spiel für VfL-Fans komplett kommentierte, war anderer Meinung und hatte eine völlig übertriebene Entscheidung gesehen. Letzterer dagegen wähnte Assimiou Touré das erste Mal in Hoffenheim im VfL-Trikot, wobei Touré doch schon in Gladbach in der 2. Hälfte eingewechselt worden war. Auch, dass Henning Grieneisen zwischenzeitlich zu Augsburg gewechselt war, hatte Charme.

D) Die VftabelLe war zwischenzeitlich inaktuell, weil wir geschludert haben. Sorry an alle Fans der stärksten Liga der Welt. Jetzt ist alles wieder gut, außer das Osnabrück bereits den Abstiegsrängen gefährlich nahe rückt und wir langsam aber sicher nach neuen Desaster-VfLs suchen sollten!

E) Morgen kommt St. Pauli an die Bremer Brücke. Ja, wir erinnern uns gern noch einmal an das wunderbare Saisonfinale, als uns die Mannen von Holger Stanislawski nicht im Stich ließen und die fiesen Magdeburger in Schach hielten. Die Bundesliga der Herzen verdanken wir alle St. Pauli - und als Belohnung schenken wir den Kiez-Kickern morgen ein Spiel in bester Atmosphäre an der Bremer Brücke. Und wann ist die Stimmung dort besonders phänomenal?

Mittwoch, 26. September 2007

seitenwechsel #39

Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein, weil sie eines im Leben können: Füreinander da zu sein. Deshalb gibt es ihn weiter, den Seitenwechsel: Seit 1997 bereits beobachtet Seitenwahl für seine Leser das Gladbacher Geschehen, 2004 gesellte sich der VfLog dazu. Einmal pro Woche schreiben sie sich gegenseitig einen Brand-, Schmäh- oder Liebesbrief. Diese Woche haut Mike mal einen raus. Martin macht's nach bei Seitenwahl.

Lieber Martin,

es ist Anfang der Woche, doch ist es ein gefühlter Freitag. Die Euphorie vom letzten Sieg, pardon, der letzten Siege, noch nicht verstrichen, schon steht die nächste Aufgabe vor der Tür. Ich habe ein wenig überlegt, ob ich Dir in diesen hektischen Zeiten überhaupt ein paar Zeilen schreiben soll. Unsere SEITENwechsel dienen der Reflexion zwischen den Spieltagen, zum zur-Ruhe-kommen.

Nun werden diese Zeilen veröffentlicht werden, wenn Borussia bereits in Hamburg gespielt hat. Welche Worte soll ich da wählen? Ist nichts so alt wie mein Geschwätz von gestern? Was soll ich über Euphorie faseln, wenn Borussia in Hamburg unter die Räder kommt? Was soll ich Warnungen aussprechen, wenn Borussia zum nächsten Sieg eilt? Ich habe im Vorbericht Mut bewiesen und auf einen souveränen 2:0-Auswärtssieg getippt! Ja, soweit sind wir schon gekommen. Wir tippen nicht mehr nur auf Auswärtssieg, was bis vor einigen Wochen einer kaum zu beschreibenen Torheit gleichgekommen wäre, nein, souverän wird er sein. Wie Ihr wisst, bin ich ein optimistischer Mensch, und während sich Teufel und Engel der Borussenseele noch streiten, ob man die aktuell starke Phase so annimmt, wie sie ist, oder auf die vernarbte Erinnerung schaut, die einem als Gladbacher allzuviel Optimismus verwehrt, beweise ich eben Pioniergeist. Was soll mir schon passieren? Wenn diese Worte online sind, sind sie schon Vergangenheit. Medien im Internet sind schnell, flexibel und aktuell, aber werden auch am schnellsten vergessen. Insofern kannst Du auch in Deiner Antwort einen raushauen, aber so richtig. Deine Worte werden irgendwo zwischen Spielbericht St. Pauli und Vorbericht Aachen auftauchen und entweder - Du ahnst es - zwischen der Euphorie des vierten Sieges und der Ernüchterung zerlaufen.

Diese Zeiten sind hektisch, ich sprach bereits vergangene Woche davon. Vielleicht hätte unser Briefwechsel für diese Woche ruhen sollen. Vielleicht. Andererseits, wenn Maik es für nötig empfindet, gerade in diesen Wochen unseren VfLs den Rücken zu kehren, um das Pentagon zu infiltrieren, sollten wir diese Fahne hochhalten. Ich bin wirklich auf seine Ausrede gespannt, wenn er zurückkehrt. Es sei denn, er deckt irgendwas Großes auf. Freimaurer, CIA, ISIS, Pakistan, Daniel Pearl, 911. Sowas. Mindestens.

Konspirologische Grüße,
Mike

Dienstag, 25. September 2007

zu früh, die zweite

Die Zeit ist ein seltsam Ding, und wenn wir wollten, wir füllten nun Absätze über ihr Wesen, ihren Schrecken und ihren Trost. Doch verschwenden wollen wir sie nicht, die Zeit, die knappe, die ihre Liebe vor allem jenen schenkt, die ihren Wert kennen und schätzen. Fassen wir uns also kurz:

WARUM ZUR HÖLLE SPIELT AN EINEM WERKTAG DIE 2. LIGA UM 17:30?!

Am Freitag bereits klagten wir ob der frühen Beginnzeit der Spiele. Völlig aus den Augen verloren wir darüber die Zumutungen, die die DFL den Fans in der Bundesliga der Herzen unter der Woche zugedacht hat. Danke auch! So kann nichtmals kein Auswärtsfan dabei sein, selbst fürs Fernsehen reicht es für die wenigsten. Alles im Dienste einer Kollisionsvermeidung mit Liga "1". Pah!

Jedenfalls: In einer Stunde geht es los. (Findigen Leser, die sich nun wundern, warum diese Angabe nicht stimmt, sei gesagt: Dies gilt nur, wenn Ihr den Artikel tatsächlich genau dann lest, wenn ich ihn schreibe. Ansonsten verringert sich der Abstand zum Anpfiff, ab 17:30h geht die Differenz dann sogar ins Negative. Ihr lest einen Artikel, der ein Spiel ankündigt, das bereits stattfindet. Jaha, so ist sie, die Zeit. Rückdatiert wird hier jedenfalls nicht. Alle Tricksereien, die wir treiben, erreichen wir mit Weltreisen über die Datumsgrenze und Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit. Aber das ist ein anderes Thema.) Osnabrück wird gewinnen, soll gewinnen. Gladbach trifft es an der Reeperbahn schwieriger. Hier hat der frühe Anfang immerhin einen Vorteil: Nach dem Spiel kann man noch lange über die Vergnügungsmeile ziehen, bevor der letzte Zug nach Süden fährt. Vorher jedoch wären drei Punkte wunderschön. Dem Anspruchsvollen gehört die Gegenwart. Und die dauert drei Sekunden, für jeden Punkt eine.

Montag, 24. September 2007

den ergebnissen auf der spur

Heissa. Die gleichen Gegner scheinen den VfLs zu liegen. Aue jedenfalls wurde bereits durchgereicht. Jos Luhukay und Pele Wollitz verstaendigen sich offenbar auch dann blendend, wenn der Trainerkurs in Koeln Pause macht und die Coaches im "Praktikum" sind. Gladbach ist vergangenen Freitag sogar schon beim FC Augsburg in Vorleistung gegangen, der damit einen recht katastrophalen Start hingelegt hat und morgen den anderen VfL empfaengt.

Wie nun Osnabrueck in Augsburg und Gladbach in St. Pauli spielen, ist noch gaenzlich unbekannt. Auch das Pentagon, an dessen Tore ich im Verlaufe meines Washington-Trips zu klopfen im Stande gewesen waere, haette man mich bis zu seinen Toren vorgelassen, sagt, es wisse von nichts. Das ist natuerlich eine Luege. Natuerlich wissen die Experten hier bereits die Ergebnisse von morgen. Ich versuche weiter, bis ins Zentrum der Weltmacht vorzudringen. Ein paar Stunden bleiben noch bis zum Rueckflug. Wenn es gelingt, wenn ich den Amis die Endergebnisse abpressen kann, wenn die Fussballfachabteilung Zeit fuer mich hat und nicht gerade dabei assistiert, die ein oder andere Atombombe von A nach B zu fliegen, warten wir schleunigst mit einer Vorabmeldung auf. Todsicher.

Sonntag, 23. September 2007

immer wieder sonntags

Sonntag. Ein schöner Tag? Es kommt drauf an, was am Montag dräut. Oft schon ist ja die Sonntagsnachmittagsstimmung besungen worden, das Zwischen der Zeit, nicht mehr ganz Wochenende, noch nicht Arbeitstag, irgendwo zwischen Kater, Frust und entspanntem Seelebaumelnlassen.

Heute bietet das Wetter noch einmal einen Spätsommmertag, der Fußball kann uns gern haben, denn seit Freitag haben wir ihn wieder gern und können heut und morgen die andern kicken lassen, wir haben frei, auch morgen noch. Ein schöner Sonntag also. Ganz entspannt, nichts mit Arbeitstag.

Da fällt einem Cindy und Bert ein, die einst sangen, "Immer wieder Sonntags kommt die Erinnerung / Und da sind dieselben Lieder / Die wir hörten in der Sonntag Nacht /
Als Du mir das Glück gebracht.". Keine schöne Erinnerung, keine schöne Vorstellung. Eine Sonntag Nacht mit Cindy und Bert zu verbringen. Stattdessen Nationalgalerie, eine zu Unrecht weitgehend vergessene Kombo. Auch die sangen von Sonntagen. Aber ungleich schöner: "Immer wieder Sonntags oder Montags kommt / auf Zehenspitzen die Erinnerung / Unauffällig schleicht er vorbei / der dringende Wunsch allein zu sein."

Ich gehe jetzt spazieren. Heut ist kein VfL, also ist heut kein Fußball. Wir melden uns morgen wieder, voller Vorfreude auf St. Pauli und Augsburg, die uns fürchten lernen werden. Gerade in so einer erratischen Stimmung wie heute sind wir am Gefährlichsten. Oder nicht?

Samstag, 22. September 2007

aufstiegsplatz

Wir sind Dritter! Wahrscheinlich nur bis morgen, aber wenn es gut geht, dann auch dies wieder nur bis Dienstag. Dann geht es schon wieder gegen St. Pauli, und dann könnten wir schon wieder oben sein. Ich bin ganz aufgeregt.

Freitag, 21. September 2007

später treffer, früher anfang

1:0 zur Halbzeit für VfL und VfL. Osnabrück trifft nach einer halben Stunde, Gladbach kurz vor dem Pausenpfiff. So macht Livetickern Spaß. Und doch stellt sich die Frage: Wie um alles in der Welt soll ein Normalsterblicher eigentlich freitags um 18:00 zum Anpfiff im Stadion sein, wenn er nicht ums Eck wohnt? Während die Süddeutsche heute zu Recht ein Jubelstück über die wiedereingeführten Freitagsspiele in der sogenannten "Ersten" Bundesliga bringt, wäre es hohe Zeit, dass die DFL einmal über eine spätere Anfangszeit der Freitagsspiele in der Bundesliga der Herzen nachdenkt. Als ob ein Mensch weniger Bochum gegen Frankfurt auf Premiere schauen würde, wenn die VfLs parallel in Liga 2 spielen würden!

Donnerstag, 20. September 2007

der räuber hotzenplotz

Gut, es gibt Wortspiele, die sind wirklich nicht originell. Wenn jemand mit Nachnamen "Jacke" heißt, erheitert ihn die Rückfrage: "Jacke? Wie Hose?" sicher maximal in den ersten vier Lebensjahren, dann wird es mühsam. Und wenn jemand aus Augsburg kommt, dann freut ihn der Hinweis: "Ah, die Augsburger Puppenkiste" wohl auch nur vor dem Hintergrund der Umwegerentabilität, die dieses Kulturgut für die Stadt erwirtschaftet, weniger ob des Augsburg auf Jim Knopf reduzierenden Kurzschlusses des Sprechers.

Nun denn, morgen jedenfalls kommt der FC Augsburg, ein weniger bekannter Botschafter der süddeutschen Stadt, nach Gladbach und wird hoffentlich nicht auftreten wie der Räuber Hotzenplotz und drei Punkte klauen. Besser, er erfüllt wie Aladin mit der Wunderlampe ein paar VfL-Wünsche. Zum Beispiel den, dass Erzgebirge Aue nach der Schlappe gegen Gladbach nun auch in Osnabrück kein Erfolgserlebnis hat. Auch auf dem Spielplan der Puppenkiste: Das kleine Gespenst, die kleine Hexe und der kleine Prinz. Bei soviel bajuwarischer Bescheidenheit müssen wir uns nicht genieren, wenn auch der FC ganz klein nach Hause kommt.

Mittwoch, 19. September 2007

seitenwechsel #38

Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein, weil sie eines im Leben können: Füreinander da zu sein. Deshalb gibt es ihn weiter, den Seitenwechsel: Seit 1997 bereits beobachtet Seitenwahl für seine Leser das Gladbacher Geschehen, 2004 gesellte sich der VfLog dazu. Einmal pro Woche schreiben sie sich gegenseitig einen Brand-, Schmäh- oder Liebesbrief. Diese Woche liefert Mike einen atemlosen Bericht über Eier und anderes. Martin antwortet wie immer bei Seitenwahl.

Mein lieber Martin,

gibt es Schöneres, als nach einem Sieg die passenden Worte finden zu müssen? Nach der quälend lange Pause wegen der National-Jungs weckt Borussia ihre Anhänger mit einem furiosen Spiel in Aue und beschafft sich damit nicht nur drei Punkte, sondern erspart uns allen gähnend langweilige und dämliche Wortspiele des Boulevards ("Haue in Aue"), der seine intellektuelle Weitsicht bereits in den Vorberichten zum Spiel im Erzgebirge unter Beweis stellen durfte. Schade, dass Kollege H. von der Zeitung B. nicht persönlich in Aue sein konnte, um im vorsintflutigen Stadion bei durchschnittlichen 8,7 Grad Celsius Außentemperatur das 3:2 erleben konnte. Ich bin mir sicher, er wäre in Sachsen liebevoll empfangen worden.

Dabei zeigte Borussia endlich das, was ich bereits vor Monaten forderte Eier! So wie unser Bundesminister der Verteidigung. Der hat auch welche und zeigt Größe! Was interessiert ihn schon das Geschwätz von Grundgesetzen oder Verfassungsgerichten? Entscheidungen braucht das Land, und genau deswegen haben Christian Ziege und Jos Luhukay Männer wie Sascha Rösler und Alexander Voigt geholt. Männer, die dagegen halten, die sich heldenhaft in gegnerische Schüsse werfen und selbst dann weiterspielen, wenn sie unglücklich angeschossen werden.

Wie ich Eurem Blog entnahm, befindet sich Maik derweilen im Urlaub? Gar in New York? Clevere Stragen seid Ihr zwei, denn jetzt wissen CIA, FBI und NSA nicht nur, wie Maik aussieht, sie werden in wenigen Tagen ebenso wissen, was er kauft, wo er kauft, womit er kauft und warum er etwas kauft, natürlich auf für wen. Achso, und aller Voraussicht nach werden die geschätzten Kollegen in den Staaten auch wissen, dass Maik im Internet auffällig oft die Buchstaben "V", "F" und "L" eintippt. In verschiedenen Kombinationen und Ergänzungen. Eure PR-Stragie ist bewundernswert, Euer Einsatz für das große Ziel kaum zu übertreffen.

Heute Abend ist Dienstag, und in drei Tagen steht das nächste Spiel auf dem Programm. Osnabrück wurde geschlagen, das Erzgebirge war kein Hindernis. Jetzt kommt Augsburg, nach Niedersachsen und Sachsen nun also Bayern. Für lange Briefwechsel bleibt keine Zeit, der Sturm auf die Tabellenspitze ist eröffnet.

Es grüßt atemlos
Mike

Dienstag, 18. September 2007

golden goal

3:2 gegen Erzgebirge Aue. Ein Grund zu Feiern? Ein Grund zu Feiern! Denn dieses Ergebnis bringt den notwendigen Rückenwind in die Intensivwochen, die nun kommen. Es ist hinreichend eng gewesen, um das Gefühl "wir haben etwas Besonderes erreicht" zu stimulieren, und hinreichend souverän, um es nicht als Glücksfall abzutun. Es ist überhaupt ziemlich genau das Ergebnis, das man sich für diesen Montag erträumen konnte.

Gut, wer nur die letzten paar Minuten gesehen hat, der wird sich des Eindrucks nicht erwehren können, ein Pokalspiel zu verfolgen, bei dem eine Mannschaft mit aller Kraft auf den Ausgleich drückt und eine Mannschaft eher hilflos komplett zurückgedrängt ist. Aber davor sind 3 Tore gefallen, davor lag eine 2-Toreführung, die gut höher hätte sein können.

Hadern wir also nicht, sondern seien wir zufrieden. Und hoffen wir, dass die Souveränität weiter zunimmt und das Zittern eher nachlässt. Und vor allem: Schnalzen wir nochmal mit der Zunge bei dem Gedanken an das Golden Goal des gestrigen Abends...

Montag, 17. September 2007

nussknacker

Gleich geht's gegen Erzgebirge Aue. Osnabrück hat den Start in die Intensivwochen leider verhauen, jetzt gilt's für Gladbach, mit Selbstbewusstsein aus dem ersten der vier Stakkato-Spiele zu gehen. Mein müder Kopf haut mir bei den Worten "Erzgebirge Aue" Wortfetzen zwischen die Ohren, Aua, Nussknacker, Tschaikowsky, Fée dragée. Geht's raus und spuit's Fußball! Endlich wieder!

Sonntag, 16. September 2007

angefressen

Der Apple-Store in New York City ist ein Hort schlechter Nachrichten. Ein Haufen Amis beklagt sich ueber die nur bedingt kluge Offerte von Apple-Boss Jobs, ein paar Tage nach dem Marktstart des Smartphones den Ladenpreis um einen dreistelligen Dollarbetrag zu reduzieren und gleichzeitig all den Apple/Fans ordentlich vor das Scheinbein zu treten, die vor den Geschaeften geschlafen hatten, um eines der ersten Geraete zum noch nicht reduzierten Preis abzusahnen. Die Stammkunden also sind auf den Barrikaden. Und Osnabrueck verliert in Hoffenheim. Ausserdem fehlt auf der amerikanischen Tastatur ein "ue" und ein "esszett". Was fuer ein Scheiss.

Samstag, 15. September 2007

fussball's leaving home

Noch nie war ich dem VfL so fern wie dieser Tage. Der Big Apple interessiert sich nicht fuer Fussball. Baseball und Basketball sind ok, auch eine seltsame Form von Handball spielt man hier mit Verve, die aussieht wie Tennis ohne Schlaeger. Aber Fussball? Braucht kein Mensch. David Beckham wurde uebrigens nach seinem ersten Auftritt hier von der versammelten Journalie ordentlich verrissen. Entledigte er sich doch nach seinem ersten Spiel gleich des Trikots, um es wie immer ins Publikum zu werfen. Sowas kennt man hier nicht. Dementsprechend war Beckham, kaum angekommen, schon als egozentrische Diva unten duch. Ein Spinner aus Europa eben. Fussball eben.

Freitag, 14. September 2007

assoziations-blaster

Wenn einem mal gar nix einfällt, braucht es Kreativtechniken. Brainstorming und so. Wenn das auch nichts hilft, gibt es noch externe Kreativquellen. Internetseiten wie den "Assoziations Blaster". Dort gibt man ein Stichwort ein, und bekommt Assoziationen zurück. Zu "New York" etwa liefert der Blaster unter anderem folgenden sehr, sehr schönen Satz:

New York - ist nicht Bielefeld.

Wer wollte da widersprechen? Überhaupt Bielefeld. Seufzend sieht man in die erste Liga und sieht diesen Klub oben stehen. Bielefeld. Ach wäre es doch New York. Oder Gladbach.

Donnerstag, 13. September 2007

start spreading the news

Start spreading the news, I'm leaving today
I want to be a part of it - new york, new york

In diesen Minuten dürfte Maik in Amerika in einer langen Schlange stehen und darauf warten, dass er erkennungsdienstlich erfasst und gesinnungsdienstlich befragt wird.

These vagabond shoes, are longing to stray
Right through the very heart of it - new york, new york


All das tut er sich an, um für uns den Klinsi-Effekt auf die VfLs anzuwenden, damit zumindest einer unserer Klubs zumindest Dritter wird und aufsteigt.

I wanna wake up in a city, that doesn't sleep
And find I'm king of the hill - top of the heap

Eigentlich kommt diese Reise zur Unzeit. Da dümpelt die Liga langsam an, setzt schon wieder aus, und gerade wenn die Saison so richtig loslegt, mit vier Spielen in 12 Tagen setzt Maik mit vollem Triebwerkgegenschub auf der Landebahn New Yorks auf. Weit, weit weg.

These little town blues, are melting away
I'll make a brand new start of it - in old New York

Aber New York, das ist seit jeher Inspirationsquelle, Zukunftsvision, Ziel der Träumer und Darbenden, Versprechen, das auch nach einer Niederlage die erste Million, die erste Liga nie weiter als die nächste Leuchtreklame entfernt ist.

If I can make it there, Ill make it anywhere
Its up to you - New York, New York

Freuen wir uns auf Maiks Korrespondentenberichte aus Amerika. Denn von New York lernen, heißt siegen lernen. Oder doch nicht?

Mittwoch, 12. September 2007

schnell noch...

...ein Unentschieden in Hoffenheim und einen 2:1-Sieg in Aue getippt, außerdem - man verzeihe mir - ein jämmerliches 0:0 eine Woche später gegen Augsburg und einen erzitterten 2:1-Heimsieg gegen Aue. Und jetzt geht's auf Scoutingtour - nach New York.

Dienstag, 11. September 2007

blondi auf jobsuche

Am Morgen erreichte uns fälschlicherweise diese Bewerbung. Ausweislich des beigelegten Fotos stammt das Ansinnen von einer blonden Frau, jedoch ist die Absenderadresse vergessen worden. Wir haben das Schreiben an den VfL Osnabrück weitergeleitet. Wer Hinweise hat, um wen es sich bei der eifrigen Bewerberin handelt, ist eingeladen, bei der Spurensuche zu helfen.

Sehr geehrter Führ..., äh, Führsprecher.

Meine Zeit im Showbusiness ist wohl endgültig abgelaufen. Beim ZDF hatte ich mich jüngst noch als Entwicklerin und Moderatorin des neuen Innenpolitikmagazins "Heimatfrontal 21" beworben, wurde aber nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen. RTL 2 hat mein Konzept für ein Reality-Suicide-Magazin "Mitgift" abgelehnt. Darum möchte ich mich nun neu orientieren.

Bei Ihnen, beim Fußballzweitligisten VfL Osnabrück, bewerbe ich mich hiermit als Rechtsaußen. Ablösesumme koste ich keine und Ausländerin bin ich auch nicht - das passt doch in Ihre Politik!? Meine bisherigen Trainer sind froh, wenn sie mich los sind und wissen anscheinend gar nicht, wen sie da leichtfertig ziehen lassen. Ich bin ein Allround-Schlachtross und habe eine Menge Erfahrung. Davon können auch Sie profitieren.

Jahrelang habe ich in der Wochenschau Fußballergebnisse vom Blatt abgelesen, auch Mannschaftsaufstellungen sollten für mich kein Problem sein. Danach habe ich im NWDR eine Talkshow geführt, in der ich eine Menge Bälle flachhalten musste. Als Autorin von mehreren Fachbüchern habe ich theoretische Pionierarbeit geleistet, mein "Evanilson-Prinzip" hat für viel Furore gesorgt und Borussia Dortmund eine Menge Titel gebracht. Diese fundierte Grundausbildung möchte mit Ihrer Hilfe nun dem totalen Fußball widmen.

Wäre es möglich, bei Ihnen einmal ein Probe-Schusstraining zu absolvieren? Vielleicht wären viele Angriffsprobleme dann bald aus der Welt und wir könnten gemeinsam in die erste Division aufsteigen!? Jedenfalls empfehle ich: Nicht immer schwarz, öfter mal Braun sehen!

Hei..., äh, heißassa!
Ihre Eva

Der VfL Osnabrück hat mittlerweile mitgeteilt, sein Bedarf an rechten Stoßstürmern sei gedeckt. Man suche jedoch nach wie vor eine Verstärkung für links hinten.

Montag, 10. September 2007

sturmausschank

In Gladbach mangelt es seit Jahren am Sturm. Ausgerechnet in Österreich, wo man es nicht vermuten würde, gibt es diesen in Überfluss, denn "Sturm" ist hier der gerade frisch angärende Traubensaft, der zur diesigen Zeit gerne und in großen Mengen getrunken wird, was sich am nächsten Tag mit Kopfschmerzen und allgemeinen Unwohlsein rächt. Spaßig wird es aber, wenn Dorf-Fußballvereine wie etwa der SC Hadersdorf zum "Sturmausschank" lädt. Dann wünscht man sich für eine Sekunde, man könnte einen Gladbacher Manager hinschicken, und ein paar Liter Sturm abzweigen lassen. Vielleicht taugt es ja als Zielwasser?

Sonntag, 9. September 2007

realitätsverlust

Die vermeintlichen Sport-Journalisten der Republik verwechseln recherchieren zunehmend mit phantasieren. Nicht nur die Hamburger Morgenpost schmückt den örtlichen Zweitligisten mit falschen Federn, auch die 11 Freunde ist befallen. Man mag uns unser träges Auge nachsehen, das sich noch immer mit der unterdessen veralteten Sonderausgabe zur Saison 2007/08 rumschlägt, doch in jenem Kompendium berichtet Gladbach-"Experte" Michael Lessenich über seine Borussia und entführt uns noch einmal in die mittlerweile schon fast vergessene letzte Heynckes-Ära:

"So jubelt man nicht", schimpfte der damalige Trainer Jupp Heynckes, als Mittelstürmer Wesley Sonck das 1:0-Führungstor in Osnabrück erzielte.

Allein: Dieses Tor ist nie gefallen. Borussias Sturm-Wunderwaffe Sonck hatte nie die Ehre, seine Fohlen an der Bremer Brücke in Führung zu schießen. Sonck glich im Pokalspiel vielmehr zum 1:1 aus, ehe Addy Menga mit seinem zweiten Treffer an jenem Abend den Osnabrücker 2:1-Sieg perfekt machte. Was folgte, ist bekannt.

Vertauschte Nationalitäten, nie gefallene Tore - all das ist immer noch besser als schlicht abzuschreiben. Also: Mund abwischen, weitermachen und sich ab und zu von den Blog-Schlaubergern korrigieren lassen.

Samstag, 8. September 2007

eintracht braunschweig

Heute vor einem Jahr wurde der Grundstein gelegt für etwas ganz Großartiges. Heute vor einem Jahr war ein Freitag, und Thomas Cichon, Bilal Aziz und Addy Menga schossen die drei Tore beim 3:1 in der ersten Pokalrunde gegen den damaligen Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Dieser Sieg muss magisch gewesen sein. Was folgte, war das wunderbare Pokalspiel gegen den anderen VfL - das erste wirkliche Vfduell, seit sich unser kleiner Familienblog dem charmanten Irrsinn einer VfLiebe verschrieben hat, und gleichzeitig eine Art Initialzündung für die Bundesliga der Herzen.

Noch frappierendere Folgen zeitigte der Pokalkick am 8. September 2006 allerdings für den Gegner aus Braunschweig: Es war das letzte Pflichtspiel, nach dem sich die Eintracht im Ligabetrieb nicht auf einem Abstiegsplatz wiederfand. Eine Woche später verlor Braunschweig 1:4 in Köln - und los ging die anscheinend endlose Talfahrt, die nicht etwa mit dem sang- und klanglosen Abstieg stoppte, sondern bis heute anhält: Auch in der Regionalliga hat Braunschweig noch kein Mal gewonnen, liefert desolate Leistungen ab und ist bereits seit sechs Spieltagen wieder Tabellenletzter. Offenkundig ist es das Pokaltrauma von Osnabrück, das der neue Braunschweig-Coach Benno Möhlmann mit seinen Jungs dringend aufarbeiten muss, damit es wieder aufwärts geht.

Freitag, 7. September 2007

der immer gleiche gegner

Bevor die Wochen der gemeinsamen Gegner beginnen, ist zunächst eine Pause. Nationalmannschaft. Dies nutzt man in Gladbach für ein Testspiel gegen Twente Enschede, einen Verein, den es allein dafür immer geben sollte, damit ihn kein Sportschaumoderator korrekt aussprechen kann (ähnlich wie Schajchtor Donezk, die selbst wir wahrscheinlich nicht einmal richtig schreiben können).

Aber vor allem in Gladbach bleibt es doch immer der gleiche, gleiche, gleiche Gegner. Die Übermacht der Erwartungen, die Last der Tradition (die ja auch beflügelnd sein könnte, wenn, ja wenn...), kurzum die eigene Psyche. Borussia kann in dieser Saison wie so oft vor allem an sich selbst scheitern und noch besteht keine Entwarnung, dass wir es diesmal nicht tun würden. Andererseits ist diese Sorge zu formulieren bereits Teil der potentiellen Abwärtsspirale, die Gladbach schon im vergangenen Jahr das Genick gebrochen hat. Deshalb nun genug davon, wir wollen einmal wieder auf Optimismus machen. Gladbach wird aufsteigen! Und damit endlich einmal den immer gleichen Gegner besiegen. Zum ersten Mal seit Jahren.

Donnerstag, 6. September 2007

die gleichen gegner

Im Verlauf der nächsten acht Spieltage spielt Gladbach gegen Mannschaften, gegen die spätestens zwei Wochen später Osnabrück ran muss. So streiten sich beide VfLs in den nächsten Partien mit Aue, Augsburg, St. Pauli, Aachen, Koblenz und Köln um Punkte.

Die Trainer Jos Luhukay und Pele Wollitz können sich also weiter rege austauschen über die Stärken und Schwächen der Konkurrenz. Was die konkrete Gegnerbeobachtung angeht, kann Wollitz von Luhukay mehr profitieren als umgekehrt. Nur bei den Teams aus Freiburg, Wehen und Paderborn hat der Osnabrücker Coach einen Informations-Vorsprung. Gegen alle anderen Teams muss die Borussia als erster VfL antreten.

Beide VfLs können sich außerdem über viele Flutlicht-Heimspiele freuen. Osnabrück gegen Aue, St. Pauli und Aachen. Gladbach gegen Augsburg, Aachen und Köln.

Mittwoch, 5. September 2007

seitenwechsel #37

Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein, weil sie eines im Leben können: Füreinander da zu sein. Deshalb gibt es ihn weiter, den Seitenwechsel: Seit 1997 bereits beobachtet Seitenwahl für seine Leser das Gladbacher Geschehen, 2004 gesellte sich der VfLog dazu. Einmal pro Woche schreiben sie sich gegenseitig einen Brand-, Schmäh- oder Liebesbrief. Diese Woche hat Maik als Kachelmann bei Seitenwahl vorgelegt. Unten antwortet Mike - in der Rolle von Uwe Wesp.

Geschätzter Kollege,

die Wetterlage hat sich also geändert in Mönchengladbach! Hat sie das? Sicher, dieser Sieg hat den Kritikern vorerst den Wind aus den Segeln genommen, aber er hat nicht dafür gesorgt, dass dieser Wind sogleich gen Tabellenspitze führt. Borussia stand vorher recht ungeschützt diesem Wind entgegen, von dem jedermann wusste, dass er rauh werden wird. Das 2:1 gegen den kleinen VfL war vielmehr die dicke Jacke, die Borussia nun bereit ist zu tragen. Getreu dem alten Motto vieler Soldaten: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung.

Doch genug der Metaphern! Natürlich bin ich froh, dass das Spiel gewonnen wurde. Die kollektive Erleichterung hast Du gespürt, als Du am Sonntag hinter mir auf der Pressetribüne des BorussiaParks warst. Interessant waren die Reaktionen der Presse in den vergangenen Tagen. Es war bemerkenswert, wie schwer sich die Journalisten mit der Einordnung dieses Spiels taten. Hätte Neuville nicht als Doppeltorschütze geglänzt, wären die Kommentare der letzten Tage noch flacher ausgefallen. Vielleicht war dies der wichtigste Aspekt dieser Begegnung unserer VfLs: ein wichtiger Sieg, der dennoch keinen beruhigen wird. Gerade dieses Spiel hat genau das verdeutlicht, was Jos Luhukay und Christian Ziege immer wieder betonten: dass dies eine verdammt
schwere Saison werden wird. Borussia war die stärkere Mannschaft, sicherlich, und der Sieg war verdient. Aber es wurde eben kein 4:0 oder 5:1. Am Ende musste für diesen Sieg richtig gekämpft werden. Es ist die 2. Liga, das ist ehrliche Arbeit. Kein Zauberfußball der Marke Diego oder Ribery. Jetzt weißt Du nach jedem Spiel, was Du getan hast. Auch ein frecher Aufsteiger wie der VfL Osnabrück muss niedergerungen werden. Dass Borussia einen Oliver Neuville hat, den der VfL Osnabrück nicht hat, nun, das ist vielleicht einer der Faktoren, die am Ende darüber richten, wer aufsteigt und wer nicht. Am Ende waren doch alle zufrieden, selbst Pele Wollitz wirkte nicht unzufrieden, als er sagte: "Man sieht, dass wir mithalten können!". Eine schöne Erkenntnis nach diesem zweiten VfDuelL.

Sascha Rösler ist ein ausgesprochen sympathischer Mensch. Zumindest dann, wenn er das Trikot des eigenen Vereins trägt. Wahrscheinlich hätte ich am Sonntag wie Du geflucht und vehement die gelbe Karte gefordert, wenn er noch im Aachener Trikot rumliefe und bei jedem Foul den Gefoulten am Boden beschimpft, er solle sich nicht so anstellen. Oder ich hätte auf Alex Voigt geschimpft, der kurz vor Schluss Nico Frommer in einen Zweikampf verwickelt und sogar das Foul provoziert, um Zeit zu schinden. Aber in diesem Jahr bin ich froh, dass diese Jungs das Trikot mit der Raute tragen. Diese beiden stehen symbolisch für das, was in Mönchengladbach so lange fehlte. Diese beiden stehen für rauhen Wind und dicke Jacken. Am Ende ist es eben egal, wie der Sieg zustande kommt. Selbst dann, wenn Kollegen eines kleinen, aber feinen Blogs hinter dir auf der Pressetribüne sitzen und süffisant rufen: "Da wird man auf des Gegners Platz ausgekontert..."

Mit besten Grüßen vom windigen Niederrhein,
Mike

Dienstag, 4. September 2007

die härte, das leben

"Das Leben ist eines der härtesten", stand schon in meinem Eichborn-Spontisprüche-Taschenbüchlein, das selbst pubertierende 12jährige in den Endachtzigerjahren irgendwann irgendwoher hatten und die in vielerlei Hinsicht für diese Zeit die gleiche Funktion erfüllten, wie es die zahlreichen Dr. Ankowitsch-Universal-Nebensächlichkeiten-Lexika heute tun. Und sicher ist es richtig: Das Leben ist hart. In Sonderheit die 2. Liga, wie Marko Marin heute auf borussia.de konstatiert: "Die 2. Liga ist schon hart. Aber damit muss man leben."

Auch die 1. Liga ist hart, wie das ewige Lamento der Bayern dieser Tage zeigt, die Angst haben, ihre Millionen könnten verkrüppeln, weil sie nicht mehr auf der Bank liegen, sondern auf dem Platz stehen, dort aber immer wieder so heftig angegangen werden, dass sie bald wieder für Monate auf der Bank sitzen könnten, wo sie aber - anders als im liegenden Zustand - keine Zinsen mehr bringen. Das ist auch hart, sowohl unter menschlichen als auch unter Renditegesichtspunkten - und dies zählt in München sicher in erster Linie, oder bin ich jetzt zu hart?

Und was soll nun diese kurze Meditation über die Härte im Leben? Eigentlich nichts, außer dass sie etwas unbeholfen zu meinem derzeitigen Lieblingslebensmotto hinleitet, dass ich mir von Shimon Peres abgeschaut habe und schon längst einmal zitieren wollte. Der sagte nämlich einst in einem Interview: "Natürlich ist das Leben hart. Aber im Vergleich wozu eigentlich?"

Montag, 3. September 2007

zwei zu eins

Zum Spiel der Spiele, Abteilung Hinrunde, ist praktisch gesagt was zu sagen war. Lieber sollte man heute schweigen, die VfL-Gesänge nachhallen, die Bilder vom Neuvillejubel auf der Retina nachscheinen lassen. Doch immer, wenn ich das versuche, dann habe ich vor Augen nur: die 2. Halbzeit. Bin ich ein Pessimist? Oder gar inzwischen mehrheitlich Osnabrückfan? Oder doch einfach nur ein Realist, der Gladbach liebt und noch lange nicht wird ruhig schlafen können...?

Sonntag, 2. September 2007

der schal

Im Prinzip war das Spiel für Osnabrück gelaufen, bevor es angefangen hatte. Im Shuttle-Bus zum Stadion antwortete ein kleiner Junge seiner Mutter auf die Frage, warum er seinen Gladbach-Schal nicht trage. „Immer, wenn ich den Schal nicht anhatte, hat die Borussia zwei Tore geschossen!“ Was soll man gegen einen übermächtigen Schal tun? Schließlich muss es der Schal gewesen sein, denn – das ist die gute Nachricht für Osnabrück – ein übermächtiger Gegner war weit und breit nicht zu sehen.

Der erste Sieg für die Borussia im vierten Spiel – endlich! Zwar hatten diesen Lauf der Dinge kluge Köpfe schon früh vorausgesehen, doch führte das 2:1 in Gladbach für hörbares Durchatmen. Ein desaströser Saisonstart, der Trainer und Mannschaft noch mehr unter Druck setzt, ist vorerst einmal abgewendet.

Der denkwürdigste Moment dieses Vfduells fiel in die 34. Spielminute. Die Gladbach-Fans in der Nordkurve skandierten lautstark: „Osnabrück, Osnabrück!“ Anschließend hallte ein „Vau-Ääff-Äähell!“ zu den Lila-Weißen und wurde dort mit „Vau-Ääff-Äähell!“ beantwortet. So ging das eine Zeitlang hin und her: „Vau-Ääff-Äähell!“ – „Vau-Ääff-Äähell!“ Schön war das und rührend und wie wir uns das immer erträumt hatten: Ein waches Zeichen der VfLiebe.

„Der individuellen Klasse eines amtierenden deutschen Nationalspielers war die Osnabrücker Hintermannschaft zwei Mal nicht gewachsen“, sagt der Borusse nach der ersten Halbzeit. „Bei den zwei Neuville-Treffern hat Gladbach jeweils zwölf gegen zehn gespielt, denn Hennings und Aziz mit ihren Fehlern im Mittelfeld sind ihrer eigenen Mannschaft in den beiden Situationen schwer zuzurechnen“, entgegnet der Osnabrücker. Gladbach also führte schnell 2:0 und war doch bis dahin eigentlich genauso chancenlos wie Osnabrück.

„Wie viele Fans von denen wohl mitkommen“, fragte sich ein anderer Fohlen-Fan im Shuttle-Bus. „Nie im Leben mehr als 1000“, prophezeite sein Freund. Jener Freund wird sich heute zwei Mal gewundert haben. Das erste Mal über die gut gefüllte lila-weiße Kurve. Das zweite Mal in der zweiten Halbzeit, als eine völlig verwandelte Osnabrücker Mannschaft ein zuweilen sehr gefälliges und kombinationssicheres Angriffsspiel aufzog und die Borussia, abgesehen vom ein oder anderen Konter, zeitweise in der eigenen Hälfte einschnürte.

„Ich werde mir nie in Passivität die Liga ermauern wollen“, erklärte VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz nach Spielschluss, was ihm außer den beiden Gegentoren an der ersten Halbzeit überhaupt nicht gefallen hatte. Eben zu passiv, zu zurückhaltend, zu harmlos. Das hieß umgekehrt nicht, dass Gladbach ein Feuerwerk abgefackelt hätte, doch die entscheidenden Zweikämpfe gewann die Borussia. Ohne viel investieren zu müssen, führte Jos Luhukays Team souverän. Dann wechselte Wollitz mit Tredup und Manno zwei Schwachpunkte aus und mit Thomik und Touré, der erst zwei Mal mit der Mannschaft trainiert hat, zwei Aktivposten ein. Wie von Zauberhand änderten auch Aziz und vor allem Nouri ihre Arbeitseinstellung und machten all das richtig, was sie in der ersten Hälfte falsch gemacht hatten. Luhukay fand, zu diesem Zeitpunkt hätte seine Mannschaft eigentlich schon 3:0 führen müssen, am Ende hätte das Spiel dann jedoch auch unentschieden ausgehen können.

Glücklich also, dass die Borussen das Osnabrücker Tor nach den Neuville-Treffern vornehmlich friendly unter Feuer nahmen (Hohoho!), zeigte nun der VfL, dass er auch bei großen Namen in dieser Liga mitzuspielen gedenkt. „Wir haben heute drei Dinge gezeigt: Wir können Tempo gehen! Wir können Fußball spielen! Wir wollen auch in fremden Stadien angreifen!“ Pele Wollitz fand das Spiel seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte „ordentlich, wenn nicht sogar gut“. Anscheinend fanden das auch die Osnabrücker Fans, die ihre Mannschaft feierten, als sei der 2:2-Ausgleich doch noch gefallen. Der blieb dem Aufsteiger verwehrt, obwohl in den letzten Spielminuten gar Thomas Cichon die Abwehrkette verließ und sich ins offensive Mittelfeld (!) einordnete. Schließlich muss sich Osnabrück mit Komplimenten begnügen, die immerhin zuversichtlich stimmen für die kommenden Monate; die drei Punkte hat der VfL verloren. Die Borussia dagegen gewinnt nach einem zeitweise starken Fußballspiel den ersten Dreier. Seit an Seit stehen beide VfLs nun auf den Plätzen Zehn und Elf in der Tabelle.

In Erinnerung bleiben: Die Trainer Jos Luhukay und Pele Wollitz, die sich einander herzend ein erregtes „Bis morgen!“ zuhauchten; Erich Ruthemöller, der das Spiel bei jenem Trainerlehrgang analysieren lassen will und nun grübeln muss, welches Team aufgrund welcher Halbzeit das bessere war; Oliver Neuville und Assimiuo Touré, die, obwohl erstmals (von Beginn an wieder) dabei, sogleich ihren Wert für ihre Mannschaften unter Beweis stellten; und der Schal, der den BorussiaPark so schnell nicht wieder sehen wird.

Samstag, 1. September 2007

die neue nummer 10

Na, vielleicht kommt der FC St. Pauli nun doch noch zu Ruhm und Ehre. Etwas vorschnell waren die Kiezkicker letzte Woche zum vorbildlichsten Ausbildungsteam der Liga gekürt worden, obwohl der VfL - wen wundert's - noch ein bisschen besser ist. Nun aber hat Osnabrück nicht nur Assimiou Touré verpflichtet, sondern sogleich einen weiteren Schwarzafrikaner: Kweku Essien. Vorausgesetzt der medizinische Check am Montag geht problemlos über die Bühne, ist das ist eine kleine Sensation.

An dem 22-jährigen Mittelfeldspieler waren auch der HSV, Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim interessiert. Mehr noch: Nach Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung bekommt der VfL den in der vergangenen Saison zum wertvollsten Spieler der Premier League in Ghana gewählten Essien offenbar zu äußerst günstigen Konditionen. Die hoch veranlagte neue Nummer 10 könnte eine Alternative auf der Position im offensiven Mittelfeld werden, auf der derzeit Nico Frommer nicht gänzlich überzeugt.

Warum sich junge, vielversprechende Spieler immer wieder für den VfL entscheiden, erklärte Coach Claus-Dieter Wollitz schon vor einem guten Jahr einleuchtend. Dass es jetzt wieder geklappt hat, ist trotzdem bemerkenswert. Glückwunsch aber gern bald auch an St. Pauli!