Montag, 30. April 2007

rechenspiele reloaded

Der erste Teil des Deals ist seit gestern Wirklichkeit, wenn auch bittere. Versüßt würde das Elend, wenn Osnabrück nachzöge. Damit die Rechenspiele nach Borussias besiegeltem Abstieg nicht außer Mode geraten, setzen wir sie fort:

Derzeit rangiert der VfL erstmals seit langem nicht mehr auf einem Aufstiegsplatz. Sorge macht sich breit, der fast schon sicher geglaubte Aufstieg könnte auf den letzten Metern doch noch verspielt werden, schließlich hat Osnabrück das Fahrtempo nach zuletzt mal wieder drei Spielen ohne Sieg enorm gedrosselt.
St. Pauli führt die Tabelle mit 54 Punkten an, gefolgt von Magdeburg (52), Osnabrück (51), Emden (49), Dresden und Wuppertal (beide 48).

Aber: Eingedenk des Restprogramms der Konkurrenz - St. Pauli spielt noch gegen Osnabrück, Dresden und Magdeburg; Magdeburg spielt außerdem noch gegen Emden; und Emden noch gegen Dresden und Wuppertal - dürften selbst 13 Punkte aus den letzten fünf Spielen locker zum Aufstieg reichen.
Selbst wenn Osnabrück am Wochenende gegen St. Pauli wieder nicht gewinnt und unentschieden spielte, wäre mit Siegen gegen die - im allgemeinen eher leichteren, im besonderen leider leicht zu unterschätzenden - Restgegner Hamburg II, Holstein Kiel, Gladbach II und Ahlen ein Aufstieg wohl nicht zu verhindern. Vermutlich reichen sogar weniger als 64 Punkte, um am Ende Platz Zwei zu belegen.

Wer bereits alle Eventualitäten durchgerechnet hat und seinen Stand der Dinge in locker, flockigen - sagen wir: fünf Zeilen zusammenfassen kann, der schicke sein Zahlenwerk an: genie@vflog.de. Alle anderen mögen bis Samstag warten - nach einem Sieg gegen St. Pauli lässt sich leichter planen.

Sonntag, 29. April 2007

abgestiegen

Heute steht es bereits mathematisch fest: Gladbach ist in die Bundesliga der Herzen ab-, bzw. je nach Sichtweise aufgestiegen. Der andere VfL möge uns nachfolgen. Die Aussicht auf eine gemeinsame Liga lindert, dennoch ist heute kein guter Tag. Wie immer helfen Philosophen, etwa Wittgenstein: Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

Samstag, 28. April 2007

niedriglohn

Die Niedriglohn-Debatte ist derzeit das große Thema in Deutschland. Münte und seine Sozis finden es schlecht, wenn Friseurinnen 30 Euro verdienen - am Tag wohlgemerkt. Dass eine SPD-Initiative für Mindestlöhne, die schelmischerweise von der Linken ins Parlament eingebracht wurde, schlussendlich keine Zustimmung bei der SPD findet, erfreut wiederum die Union. Die will zwar auch, dass der, der arbeitet, mehr haben soll als der, der nicht arbeitet, sie tut dafür aber genauso viel, nämlich nichts.

Heute hat sich der VfL in die Debatte eingeschaltet. Mit dem gewonnenen Punkt in Emden, dem 1:1 kurz vor Schluss, ist die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz zwar für eine Menge Mühe und einen vorzeigbaren Kraftakt entlohnt worden. Aber reicht das?

Münterfering sagt: "Wer seinen Job richtig macht, muss auch so viel Geld bekommen, dass er seine Familie davon ernähren kann." Das meint er im übertragenden Sinne. Mit "Geld" mein Münterfering: Tore, Punkte, Meisterschaften. Mit "Familie" meint er: Verein, Fans, Fußballdeutschland. Alles zusammen genommen haben die VfL-Kicker ihren Job heute richtig gemacht: Sie haben gerackert, das Spiel bestimmt, Emden beherrscht und in die Defensive gedrängt, und das alles nach einem Rückstand, durch den sie sich nicht haben durcheinander bringen lassen. Einzig das Tor haben sie hier und da zu selten geroffen. Darf das allein nun als Nachweis gelten, unzureichend gearbeitet zu haben?

Osnabrück hat heute mit 14 Spielern in gut eineinhalb Stunden einen Punkt geholt. Das ist ein Stundenlohn von rund 0,05 Punkten pro Spieler. Niedriglohn! Was DGB-Chef Michael Sommer schlicht "beschämend für eine zivilisierte Gesellschaft" nennt, ist nüchtern besehen gleichbedeutend mit dem 3. Tabellenplatz.
St. Pauli, Magdeburg, Dresden und Emden sind die Konkurrenten im Aufstiegsrennen, das der VfL nach dem 1:0 gegen Berlin vor drei Wochen fast schon für sich entschieden hatte. Mittlerweile ist das Rennen nicht nur wieder offen, der VfL hat sogar die Pole Position leichtfertig aus der Hand gegeben. Ob das verdient ist, lässt sich schwer sagen. Es ist in jedem Fall zu wenig.

Freitag, 27. April 2007

mann-o-mann

Leider ist das mit Naturtalenten nun nicht unbedingt üppig beseelte deutsche Showbusiness seit eineinhalb Jahren um eine Legende ärmer: Peer Augustinski hat im November 2005 einen Schlaganfall erlitten und kommt seidem nicht mehr richtig in Tritt. Leider. Denn Augustinski, dem Schauspieler und Synchronsprecher, verdanken viele einiges, US-Schauspieler Robin Williams zum Beispiel seine deutsche Stimme. Und wir Kleingeister seine drei reizenden Assistentinnen Sly, Sarah und Sonia aus der Sendung Mann-O-Mann. Als kleine Reminiszenz hat der VfL heute mit Gaetano Manno einen ersten Neuzugang für die neue Saison vorgestellt, standesgemäß einen Angreifer aus Italien, der es in Augustinskis Show ohne Frage weit gebracht hätte. Wünschen wir Peer gute Besserung und dass die VfL-Fans in der kommenden Saison noch oft begeistert den Namen seiner Show rufen!

Donnerstag, 26. April 2007

mehr desselben

Am Freitag bereits haben wir kurz Paul Watzlawick gewürdigt und erste Schritte unternommen, seine profunde Anleitung zum professionellen Unglücklichsein auch im Abstiegsdebakel der Borussia zu nutzen. Seine Überlegungen jedoch sind so ergiebig, dass wir heute noch ein wenig mit mehr desselben nachlegen wollen. Denn, fast ist es uns peinlich, es nicht längst bemerkt zu haben: Managements und Fans des VfLs verhalten sich schon lange Jahre nach den Strategien aus Watzlawicks Anleitung zum Unglücklichsein. Als da wären:

1. Die Verherrlichung der Vergangenheit (oder: Willkommen im Fohlen-Mythos)
"Dem begabten Unglücksaspiranten sollte es wirklich nicht schwerfallen, seine Jugend als das unwiederbringlich verlorene Goldene Zeitalter zu sehen und sich so ein unerschöpfliches Trauerreservoir zu erschließen."
2. Mehr desselben (oder: Das neue Besen kehren gut Prinzip)
Das Unglück ist garantiert, "solange der Unglücksaspirant sich an zwei einfache Regeln hält: Erstens, es gibt nur eine mögliche, erlaubte, vernünftige, sinnvolle, logische Lösung des Problems, und wenn diese Anstrengungen noch nicht zum Erfolg geführt haben, so beweist das nur, daß er sich noch nicht genügend angestrengt hat."
3. Vor Ankommen wird gewarnt (oder: wir wollen wieder international dabei sein!)
"Der Weg zum Erfolg ist beschwerlich, denn erstens müßte man sich anstrengen, und zweitens kann auch die beste Anstrengung schiefgehen. Statt sich nun banal auf eine 'Politik der kleinen Schritte' auf ein überdies vernünftiges, erreichbares Ziel hin festzulegen, empfiehlt es sich, das Ziel bewunderungswürdig hoch zu setzen. Wenn das Ziel in weiter Ferne liegt, begreift auch der Dümmste, daß der Weg dorthin lang und beschwerlich und die Reisevorbereitungen umfassend und zeitraubend sind. Da soll einen nur jemand dafür tadeln, noch nicht einmal aufgebrochen zu sein - und noch weniger droht einem Kritik, wenn man, einmal unterwegs, vom Wege abkommt und im Kreis marschiert oder längere Marschpausen einlegt."
4. Sei spontan (siehe: sei gelassen!)

Wo wir nun festgestellt haben, dass wir in Gladbach groß darin sind, uns unglücklich zu machen, braucht uns auch vor der 2. Liga nicht mehr bang zu sein. Denn wie antwortet der Vater in dem von Watzlawick erzähltem Witz, in der ein Sohn seine Heiratsabsichten mit einer mittellosen Frau kundtut, denn nur mit dieser könne er glücklich sein: "Glücklich sein, und was hast du schon davon?"

Mittwoch, 25. April 2007

seitenwechsel #28

Schillernde Juwelen sind rar - deshalb sollte man sie von vielen Seiten beschauen und staunen. Seit 1997 bereits beobachtet Seitenwahl für seine Leser das Gladbacher Geschehen, 2004 gesellte sich der VfLog dazu. Zu Saisonbeginn haben Seitenwahl und VfLog einen Briefwechsel begonnen, um den Blick zu weiten. Diese Woche hat einmal mehr Mike vorgelegt; sein Lehren aus den vergangenen Monaten lest Ihr unten. Martins Antwort steht bei Seitenwahl.

Liebe Freunde,

endlich ist es geschafft. Der Abstieg ist (fast) besiegelt, und das völlig zurecht. Es ist gar befreiend, wenn man wider aller Vernunft Woche für Woche den Zweckoptimisten gibt und Borussia einem im gleichen Rhythmus schallende Ohrfeigen voller Häme zuteil werden lässt. Unter der Leserschaft gelte ich schon lange als naiv-verblendet, in der Redaktion wurde Geld für eine vernünftige Therapie zusammengeschmissen, meine Freundin nimmt mich bei Beurteilungen im Fußball ohnehin nicht mehr ernst. Doch als nach Sonntag Abend selbst mein Kater anfing mich zu meiden und die eigenen Nachbarn die Straßenseiten wechselten, wurde mir klar, dass ich meine Haltung ändern müsse.

Wie immer bewundere ich Eure romantisch-kluge Art, mit diesen Dingen umzugehen. Die "Bundesliga der Herzen" wurde ausgerufen, welch genialer Einfall. Gib dem Kind einen anderen Namen! Nenne es Königs! Doch will ich nicht in billige Wortspiele verfallen, sondern ernsthaft diskutieren, welche Lehren aus dieser Saison gezogen werden können. Gestritten und diskutiert wird viel in diesen Tagen. Leider ist wie immer viel dummes Zeug dabei, aber auch daran gewöhnt man sich auf Dauer. "Advocaat ist der Schuldige!", so lautet das allgemeine Credo des Boulevards und damit auch der Meute. Das ist ebenso dumm wie zu kurz gedacht, aber in Zeiten unruhigen Fahrwassers steht dem Volk nicht der Sinn nach fundierten Analysen, da müssen Köpfe rollen. Dass inzwischen auch Jos Luhukay immer mehr in die Kritik gerät, überrascht dabei nicht mehr. Inzwischen werden die ersten Stimmen auch außerhalb des Mönchengladbacher Dunstkreises laut, die den Holländer höchstens bis in den Herbst am BorussiaPark beschäftigt sehen, sofern der Start in die Zweite Liga misslingt. Aufgrund seiner offenen und freundlichen Art hat er noch Kredit bei der vierten Macht im Staate Mönchengladbach, doch irgendwann wird die schreibende Meute der schreienden Meute folgen.

Mein geschätzter Kollege Heinen, mit dem ich der nun zu Ende gehenden Saison nicht immer einer Meinung in der Bewertung der Geschehnisse war, hat in einem Beitrag im Seitenwahl-Forum sehr treffend formuliert: "Es gibt einige Spieler im Kader, die möchte ich nie mehr im Gladbacher Trikot sehen!". Dem ist fast nichts hinzuzufügen, außer: wenn ich mich in der Bewertung der Mannschaft getäuscht habe, dann in der charakterlichen Integrität. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass der Kader grundsätzlich ausreichend Qualität besaß, um die Klasse zu halten. Ein Abstieg ist immer die Summe diverser fehlgelaufender Faktoren. Nicht vorhandene Hierarchien, Fehleinschätzungen bei der Zusammenstellung des Kaders, Verletzungspech... - die Liste lässt sich fortführen. Und am Ende steht der Abstieg. Doch ich habe selten einen so seelenlosen und blutleeren Auftritt gesehen wie zuletzt in Hannover. Ihr wisst, dass ich nie müde wurde, auf den Faktor "Willen" zu setzen, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, Überzeugung und meinem Selbstverständnis, dass der Glaube in der Tat Berge versetzen kann. Man muss es nur wollen. Insofern wird es am Ende der laufenden Saison fast schon tragisch werden, wenn zwei weitere Mannschaften unserer Borussia in die "Bundesliga der Herzen" folgen werden müssen. Ob Dortmund, Frankfurt, Bochum, Bielefeld, Aachen oder Mainz. Sie alle kämpfen, kratzen und beißen. Und dennoch wird es zwei von ihnen erwischen. Bei Borussia haben viele Menschen aus allen Lagern daran mitgearbeitet, den Erfolg erst gar nicht aufkommen zu lassen, weil persönliche Eitelkeiten, widerliche Machtspielchen und Profilierungssucht einer konstruktiven Arbeit im Wege standen.

Dennoch, es gibt Grund zur Freude: in der nächsten Saison werden unsere VfLs zweimal die Klingen kreuzen, eine schöne Vorstellung. Die Osnabrücker werden erfahren, wie bitter-süß ein Heimsieg gegen den 1.FC Köln sein kann oder wie ernüchternd eine Niederlage im BorussiaPark. "Die Vernunft formt den Menschen, das Gefühl leitet ihn". Jean-Jacques Rousseau war ein kluger Mann.

Es grüßt
Mike

Dienstag, 24. April 2007

18x5 min. für die vfls / #3: johnny liebling

"90 Minuten für die VfLs“ - das ist eine einzigartige Fußball-Literaturaktion exklusiv im VfLog. Wir haben 18 Autoren, die uns sympathisch sind, gebeten, sich fünf Minuten Zeit für uns zu nehmen. Die Aufgabe war ganz einfach: Die Teilnehmer sollten sich hinsetzen, auf die Uhr schauen, kurz nachdenken und los geht's: Auf's Papier kommt eine Assoziation, eine Erinnerung, eine Anekdote, irgendein Gedanken – kurz: irgend etwas – zum Thema Fußball, VfL, Gladbach und/oder Osnabrück. Wenn das Ergebnis auch nur ein Satz ist, ein Fragment, voller Tippfehler – egal! Auf dem Fußballfeld ist es ja genauso: Man hat fünf Minuten den Ball, und der kann auch mal ins Aus rollen.

Heute schreibt Ralph von unserer Lieblingsband Johnny Liebling, die wir schon mehrfach gewürdigt haben. Wenn Ihr sie immer noch nicht kennt: Bald kommt eine neue Platte!

Kommen wir zu den fünf Minuten Irrsinn:

Es muss im Jahr 1970 gewesen sein, Janis Joplin und Charles de Gaulle waren gerade gestorben, wenn auch nicht gemeinsam. Nixons Truppen marschierten in Kambodscha ein und Borussia Mönchengladbach wurde zum ersten Mal deutscher Fussballmeister.
Jahre später, Nixon hatte längst die Jacke vollgekriegt, dominiert die Borussia die Gegner nach Belieben, mitreissende Kicks, wie bei Klinsi, Papa und ich wurden "Gladbacher".
Ich bekam das Fohlentrikot (damals noch schön Baumwolle)und trug es mit dem nötigen Stolz.
Samstags, nach der Sportschau wurde das Spiel auf der Strasse nachgebolzt. Ich war natürlich Netzer,( der mit den Haaren,cool), der Papa, ein Linksfuss, war der Jupp.

Die 80er kamen und mit ihnen die Pubertät. Die Borussia geriet in unruhiges Fahrwasser, genau wie der Autor mit seinen vielen Pickeln und wirren Ansichten.
Papa war unüberbrückbar uncool geworden und es war Zeit, den eigenen Weg zu gehen.
Also ließ ich ihn allein im "erdgas"- Trikot zurück und wurde Fan des Todfeindes F.C. Bayern, um fortan hier in Hamburg mit faulem Obst beworfen zu werden, sobald ich auf die Strasse gehe. Mit Papa verstehe ich mich aber wieder bestens und wenn wir jetzt zusammen Sportschau sehen, halten wir irgendwie zu beiden.

Ralph von Johnny Liebling

Sonntag, 22. April 2007

bundesliga der herzen

Der Konjunktur geht es wieder besser. Der Staat verdient Steuern, dass seine oberen Zehntausend sie gar nicht so schnell hinterziehen können. Die Kanzlerin freut sich, der Finanzminister lächelt milde, und das Land geht mächtigen Schrittes voran. Damit es allen gut geht, haben wir schon früh unseren bescheidenen Beitrag geleistet. Dem bösen Geist der Depression haben wir die kalte Schulter gezeigt, eine große Koalition haben wir stets rückhaltlos unterstützt, und in Zeiten emotionaler Eiszeit haben wir uns warme Gedanken gemacht. Nun ist alles gut, und wir widmen uns einem anderen ungeschliffenen Diamanten: Der 2. Bundesliga.

Ihr stets überschätztes Pendant, die 1. Bundesliga, ist eine Ausgeburt an Geschmacklosigkeit. Mannschaften wie Wolfsburg, Hertha und Leverkusen dürfen da mitspielen, die Berliner klettern sogar von Platz Acht auf Platz Sieben, wenn sie schlechte Spiele gegen Dortmund 0:1 verlieren. Und Öl-Oligarchen, die das undemokratische Putin-Regime stützen, finanzieren den mutmaßlich neuen deutschen Meister. Da mitzuspielen, ist eines VfL unwürdig. Deshalb hat sich die Borussia entschlossen, den Gang in die nächstuntere Spielklasse anzutreten. Zeitgleich müht sich der VfL Osnabrück redlich um einen Aufstieg in dieselbe.

Wenn wahr wird, wovon wir alle träumen sollten, wenn sich in der kommenden Saison Gladbach, Osnabrück, Köln, Kaiserlautern, St. Pauli und bestensfalls auch noch Dortmund und Bielefeld zum Fußballspielen treffen, dann ist die Welt wieder in Ordnung. Bis dahin braucht es noch etwas Arbeit. Doch Sie können mithelfen: Bekennen Sie Farbe, bekennen Sie sich zur Bundesliga der Herzen!

verschenkt

Die Spiele gegen vermeintlich leichte Gegner zusammen genommen, hat der VfL in der Rückrunde gegen Dortmund, Bremen, Wilhelmshaven und Leverkusen insgesamt neun Punkte verschenkt. Das Gerede von Hätte, Wenn und Aber ist nun eigentlich müßig, nicht jedoch, wenn es Aufschluss gibt über die Unsouveränität der Mannschaft: Stünden nicht neun, sondern nur vier Punkte auf dem leichtfertig angehäuften Soll-Konto, wäre der VfL nahezu "durch", weil mit 55 Punkten derer sechs einem Nichtaufstiegsplatz enteilt. Doch wie es schon seit Jahren gute Tradition ist in Osnabrück, versaut man sich die Ernte der sorgfältig und ansehnlich gesäten Früchte fahrlässig. Warum ist das so?

Dass die Mannschaft dem Druck im Aufstiegsrennen nicht standhält, mag man nicht so recht glauben. Erstens spielen mit Cichon, Nouri, Reichenberger, Enochs und Schanda erfahrene Spieler im Team, die es schaffen sollten, ihre jüngeren Kollegen anzuleiten; außerdem spielt die Mannschaft beizeiten, wie gegen Union Berlin, ja derart souverän, dass die - zugegeben bisweilen überhohe - Erwartungshaltung in Osnabrück nicht allein dafür verantwortlich sein kann, dass es in Spielen gegen weniger ambitionierte Gegner nicht klappt.

Die spielerischen Mittel fehlten, auch verletzungsbedingt, sagte Pele Wollitz nach dem 0:1 in Wilhelmshaven. "Jemand, der eine 1:1-Situation kreativ auflösen kann und aus ihr den entscheidenden Vorteil macht", sei nicht an Bord gewesen. Dass Wollitz sich so vor die Mannschaft stellt, ist rührig. Doch nicht nur Reichenberger, auch Nouri war mit von der Partie, und damit genau der Spieler, den Wollitz vor der Saison dafür pries, dass er in 1:1-Situationen den Unterschied machen könne. Ohne Nouri auch nur einen Deut Alleinschuld zuzuweisen, darf sein Mitspielen doch als Beleg gelten, dass es an den spielerischen Mittel nicht gelegen haben kann. Woran aber dann?

Missversteht die Mannschaft womöglich diese Spiele als Selbstläufer und unterschätzt die Gegner? Auch das mag man schwer glauben, wenn man besieht, wie eindringlich und akribisch ihr Coach immer wieder gerade diese vermeintlich kleinen Teams in den Blick nimmt. Auch im Vereinsumfeld herrscht eine bedächtige Zurückhaltung vor, die nicht gespielt wirkt: Man will zwar mit allen Mitteln aufsteigen, doch der Blick für die Realität - nämlich für eine ungeheuer gleichmäßige Ligakonkurrenz - ist geschärft. Niemand geht arrogant und überheblich von einem Selbstläufer aus, als letztes der Trainer, der alle Stellschrauben so einstellen will, dass es am Ende klappt, der aber genau weiß, dass das nicht automatisch passiert, dass dazu auch Glück gehört - und harte Arbeit. Seine Mannschaft scheint das verstanden zu haben. Trotzdem spielt sie extrem unkonstant.

Ein 3:3, das durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit zustande kommt, muss nicht zwangsläufig Grund zur Klage sein. Vielleicht war es nur Unglück. Schließlich hatte die Mannschaft vorher einen Rückstand in eine Führung umgebogen und nach dem Leverkusener-Ausgleich neuerlich zurückgeschlagen. Das war eine Willensleistung. Allein: Es reicht nicht, wenn es nur dabei bleibt.

Samstag, 21. April 2007

viel glück!

Lieber Leser, der Du gestern über Google mit dem Suchbegriff "marco bode Tochter Freundin" zu uns gefunden hast: Viel Glück bei Deinen Bemühungen!

Freitag, 20. April 2007

watzlawick im abstiegskampf

Vor einigen Tagen ist Paul Watzlawick gestorben, ein Wissenschaftler mit der seltenen Gabe, Intelligenz, theoretische Komplexität so mit Humor verweben zu können, dass seine Bücher Bestseller wurden, weit über die Universitäten hinaus, ohne dabei selbst zum Populärwissenschaftler im schlechten Sinn zu werden. Watzlawick verdanken wir gute Argumente dafür, dass man auch ohne jahrelange Analysen der Kindheit Probleme in der Gegenwart erfolgreich lösen kann, ihm verdanken wir grundlegende theoretische Arbeiten zum Konstruktivismus und nicht zuletzt ein differenziertes Verständnis der menschlichen Kommunikation.

Sein wohl bekanntestes Buch ist die "Anleitung zum Unglücklichsein", in der er im besten Ratgeberstil Tips gibt, wie Menschen sich selbst quälen können. Denn wer will schon sein Leben genießen. Während Maik und ich uns regelmäßig in den hypochondrischen Übungen betätigen (ich sage nur: mouches volantes!, Tinnitus!), nennt Watzlawick noch eine andere sichere Strategie, die er als "Sei spontan!"-Paradoxie beschreibt. Auf Aufforderung spontan sein, das kann natürlich nicht gelingen. Dennoch muss man im Leben so manches Paradox aushalten. Für Gladbachfans kommen nun noch einige Spieltage, die entweder weiterhin desaströs verlaufen werden, oder gar verlogen Hoffnungen wecken könnten, die sich nicht mehr werden erfüllen lassen. Unser Rat: Sei gelassen!

Donnerstag, 19. April 2007

uwe? klaus?

Schockschwere Not. Was um Himmels Willen soll das? Gestern noch hatte Martin für eine nachhaltige Personalpolitik gestritten, für eine mit Sinn und Verstand. Jetzt das: "Fuchs kommt", so lautet die Schlagzeile. Zwei Männer liegen da nahe:

- Fuchs, Uwe. Dunkelhaariger Stürmer bei Köln (!) und Düsseldorf(!). Jetzt Trainer beim Wuppertaler SV. Was will die Borussia mit dem? Und auf welchem Posten?
- Fuchs, Klaus. Geschäftsführer und Manager beim VfL Wolfs-
burg (!). Der nächste Peter Pander. Oje.

Dann die Entwarnung: Fuchs, Christian. Österreichischer Nationalspieler (!). 21 Jahre alt. Linkes Mittelfeld. Und Borussias Sportdirektor Christian Ziege muss den jungen Mann offenbar nicht einmal mit dem Schießgewehr nach Gladbach holen. Man munkelt, er komme freiwillig. Hurra.

Mittwoch, 18. April 2007

dieser abstieg ist verdient

Vorab: Diese Woche gibt es keinen Seitenwechsel, erst nächste Woche geht es weiter. Dies gibt uns die Gelegenheit, auch mittwochs unsere berühmt-beliebten Analysen auf unserer Seite zu publizieren. Die aktuelle Analyse hat eine besondere Tiefe erreicht. Sie lautet: Gladbach steigt nicht einfach nur ab, Gladbach steigt verdient ab. "Die Tabelle lügt nicht", ist eine beliebte Phrase des Fußballgeschäfts. Der Satz ist ebenso wahr wie falsch, nicht nur in Zeiten von Hoyzer. Es haben sich auch schon gute Mannschaften mit viel Pech sehr schlecht verkauft. In der Regel gilt aber doch: Wer es in 34 Spieltagen nicht schafft, der hat doch sehr viel falsch gemacht. (Alfred Kerr prägte hierzu diese schöne Erkenntnis: "Mensch, ich möchte ja nicht frech sein, und ich übe gern Geduld. Neun mal Pech mag neun mal Pech sein, aber zehnmal Pech ist Schuld.")

Woran also lag's? Womit haben wir uns den Abstieg verdient? Das traurige ist: Bei der Antwort auf die Frage weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Die Geschichte beginnt, das ist bekannt, lange vor der laufenden Saison. Wir müssen es hier nicht alles wiederkäuen, oft genug haben wir es beklagt: die beachtlich ahnungslose Transferpolitik, die irrlichternde Trainerpolitik, die dramatisch fehlgeleiteten Erwartungen im Umfeld, zu oft geschürt durch überzogen selbstbewusste Zielsetzungen der Vereinsleitung. Im Ergebnis ist Borussia zwar vielleicht mit einem ausgewiesen guten Trainer in die Saison gestartet, allerdings zugleich mit einem der schwächsten Teams der Liga. Welche Stürmer haben wir noch gleich außer Neuville? Kreativität im Mittelfeld, wer bietet sie gleich? Ein ruhender Pol in der Abwehr, wer hilft da dem jungen Jansen aus?

Wer sich Spiele von Gladbach angesehen hat, der hatte oft den Eindruck: Es liegt nicht daran, dass dieses Team nicht will, es mangelt am Können. Genau dies drückt sich in unserer aktuellen Tabellenposition aus. Ich kann Neuville nur zustimmen: Wenn nach dem Abstieg einige Spieler nicht mehr im Kader sind, dann wird dies bei vielen kein großer Verlust sein. (Aber, liebe ZEIT-online, die Du vermeldest Gladbach werde "begehrte Spieler wie Insua kaum halten können": wer genau begehrt Insua?!) Es bleibt nur zu hoffen, dass neue kommen werden, die neue Zeiten anbrechen lassen.

Gladbach wird in den nächsten zwei Jahren an einem Scheideweg stehen. Nach dem nicht endenden Schrecken der letzten Saisons ist ein harter Schnitt schmerzhaft, aber letztlich vielleicht besser als das nicht endenwollende Grauen zuletzt. Zugleich kann ein Abstieg auch der Beginn einer langen schiefen Ebene sein, nach der es schon für manchen Traditionsclub nie mehr aufwärts ging. Ausnahmsweise wage ich Optimismus: Gladbach ist einfach wichtig genug, dass es (leider muss man sagen: ähnlich wie etwa Köln, und gerne kann man sagen: ähnlich auch wie unser anderer geliebter VfL in klein) viel Leid aushalten kann und nicht untergehen wird wie andere. Fangen wir also an, uns auf Liga zwei zu freuen, auf einen Neuanfang mit neuen Chancen. Damit ich in einem Jahr schreiben kann: Dieser Aufstieg ist verdient.

Dienstag, 17. April 2007

18x5 min. für die vfls / #2: walter eschweiler

"90 Minuten für die VfLs“ - das ist eine einzigartige Fußball-Literaturaktion exklusiv im VfLog. Wir haben 18 Autoren, die uns sympathisch sind, gebeten, sich fünf Minuten Zeit für uns zu nehmen. Die Aufgabe war ganz einfach: Die Teilnehmer sollten sich hinsetzen, auf die Uhr schauen, kurz nachdenken und los geht's: Auf's Papier kommt eine Assoziation, eine Erinnerung, eine Anekdote, irgendein Gedanken – kurz: irgend etwas – zum Thema Fußball, VfL, Gladbach und/oder Osnabrück. Wenn das Ergebnis auch nur ein Satz ist, ein Fragment, voller Tippfehler – egal! Auf dem Fußballfeld ist es ja genauso: Man hat fünf Minuten den Ball, und der kann auch mal ins Aus rollen.

Heute schreibt eine Legende. Walter Eschweiler pfiff von 1963 bis 1990 insgesamt 256 Bundesliga-Begegnungen und war auch international ein anerkannter Schiedsrichter. Denkwürdig ist nach wie vor sein sehenswerter Stunt bei der WM 1982 im Spiel Italien gegen Peru.

Lieber Maik Gizinski,

vielen Dank für Ihre Mail vom 28. d.M. und zum VfL Osnabrück und das Stadion an der Bremer Brücke fällt mir spontan eine m.E. sehr nette sportive Geschichte ein:

Werder Bremen war in die 2. Liga abgestiegen und musste zum Meisterschaftsspiel gegen des VfL in Osnabrück antreten. Vor unserem Hotel Hohenzollern am Bahnhof standen zwei jugendliche Werderfans zwischen 12 und 14 Jahren, denen die Tasche mit den Eintrittskarten im Zug geklaut worden war und der Spielbesuch rückte in weite Ferne. Vor Abfahrt zum o.a. Spiel sprach man das Schiedsrichtergespann, ich war der Leiter, an und schilderte uns die Misere. Meine sofortige telefonische Intervention beim damaligen Präsidenten Hartwig Piepenbrock war sehr erfolgreich und sein Sportlerherz erlaubte den Jungen, das Spiel auch ohne Eintrittskarte zu besuchen. Fürwahr - eine edle Tat.

Ich hoffe, Sie können damit etwas machen.
Bis auf bald - beste Grüße aus Bonn nach Hamburg -
Walter Eschweiler

Montag, 16. April 2007

eichhörnchen

Vor einigen Wochen waren sie schon einmal Thema, diese possierlichen Tiere. Jetzt haben sich Horst Wohlers' kleine Fohlen ein Beispiel an ihnen genommen. Mühsam wie die rotbraunen Nager klaubt Borussias Zwote Punkt um Punkt zusammen. Mit dem Unentschieden vom Wochenende, dem 1:1 beim Osnabrücker Aufstiegs-Konkurrenten Kickers Emden, sind es nun nur noch drei Punkte zum vorletzten Tabellenplatz in der Regionalliga. Mehr noch: In der VftabelLe steht die kleine Borussia bereits jetzt vor dem großen Bruder.

Es gibt also noch gute Nachrichten. Was sich indes Gladbach beim mehr als desillusionierenden 0:1-Fanal gegen den HSV und - noch unerklärlicher - Osnabrück bei der Auswärtsniederlage bei Absteiger Wilhelmshaven dachte, ist schleierhaft. Osnabrück verliert seit Jahren mit bestürzender Regelmäßigkeit gegen vermeintlich leichte Gegner und Amateurmannschaften, und diese Launen sind vielleicht doch nicht zweitligareif; trösten mag, dass es in der 2. Liga genau diese vermeintlichen Selbstläufer nicht gibt. Gladbach verliert mit enervierender Konstanz Sechspunktespiele, und das ist definitiv nicht erstligareif; was gottlob auch langsam niemand mehr behauptet.

Ratloses Kopfschütteln und Herumstochern in möglichen Ursachen sind der Berichterstatter Reaktionen, "Typisch VfL"-Rufe die der Anhänger. Hoffen wir, dass diejenigen, die es zu sagen haben in Osnabrück und Gladbach, besser wissen, was nun zu tun ist. Und seien wir beruhigt, weil man es ihnen hüben wie drüben zutrauen darf.

Sonntag, 15. April 2007

nie fort, nur fort!

Ach, man sollte nie in Urlaub fahren. Denn am Ende geht es immer gleich aus: Man muss wieder zurück. Und dann ist die wunderschöne Zeit vorbei, und der Kontrast macht den Alltag nur noch bitterer. Dass in meiner Abwesenheit gleich beide VfLs versagten, kränkt mich, zumal es für Gladbach wohl endgültig den sicheren Abstieg bedeutet. Und auch, wenn ich schon lange nicht mehr wirklich mit dem Klassenerhalt gerechnet habe, frage ich mich nun doch: Hätte ich mehr dran glauben müssen? Bin ich mit meinem Unglauben mit Schuld, dass die negativen Schwingungen geblieben sind, gehemmt haben, die Punkte fehlen?

Ach, solche Gedanken macht man sich, wenn man zurück aus dem Urlaub kommt, und daheim ist alles noch wie vorher, nur schlimmer. Man sollte sehr bald wieder wegfahren.

Samstag, 14. April 2007

freitag, der 13.

Was der gestrige Abend für Ergebnisse gebar, verschlägt mir die Sprache. Für wie lange, ist noch nicht absehbar. Martin, komm endlich wieder!

Donnerstag, 12. April 2007

martins wallfahrt

Die x-te Woche der Wahrheit beginnt bei Borussia nicht viel anders als die v-te oder w-te. Bei uns schon. Vor dem Spiel gegen Hamburg hat sich Martin auf Wallfahrt begeben. Er weilt, fastet und büßt in Paris, genauer in Saint-Martin-des-Champs, einer seit dem 8. Jahrhundert bezeugten Mönchsgemeinschaft im 3. Arrondissement.

Bei freier Kost und VfLogie bittet er täglich für einen Heimsieg am morgigen Abend und zündet Kerzen an. Insbesondere die eklatant fahrlässige Chancenauswertung der Borussia versucht er vermittels mehrerer Dafürnichtbitten hinfortzuwünschen. Ob's Früchte trägt im Weinberg des Herrn?

Mittwoch, 11. April 2007

seitenwechsel #27

Auf schillernde Juwelen kann man von vielen Seiten blicken und staunen. Seit 1997 bereits beobachtet Seitenwahl für seine Leser das Gladbacher Geschehen, 2004 gesellte sich der VfLog dazu. Beide Projekte haben ihren eigenen unverwechselbaren Charme. Seit Beginn der Saison 06/07 gibt es nun den SEITENwechsel: Seitenwahl und VfLog haben einen Briefwechsel begonnen, in dem alles möglich ist: Fachsimpelei, Verbalfouls, Streit und Harmonie. Solange die Tinte reicht, wird auf Seitenwahl und im VfLog der Brief der jeweils anderen Seite veröffentlicht.

Diese Woche, zum siebenundzwanzigsten SEITENwechsel, hat einmal mehr Mike vorgelegt. Maiks hamburgische Antwort lest Ihr bei Seitenwahl.

Veehrter Maik, verehrter Martin,

kennt Ihr noch die lustigen Rechenspiele aus dem Kindergarten? Meine Mannschaft schlägt Deine Mannschaft 2:0, Deine Mannschaft schlägt eine dritte Mannschaft mit 1:0, was natürlich bedeutet, dass meine Mannschaft diese dritte Mannschaft (mindestens) 3:0 schlagen wird! Jawoll!

So oder so ähnlich wird zurzeit in Mönchengladbach argumentiert, seit der VfL Bochum in Leverkusen mit 4:1 gewonnen hat. Bochum ist demzufolge besser als Borussia, denn die hat in Leverkusen schließlich verloren. Dennoch ist das irgendwie komisch, denn Borussia hat in München z.B. ein 1:1-Unentschieden erzielt. Real Madrid wiederum hat dort 1:2 verloren. Zu schade, dass Borussia nächste Saison nicht gegen Real spielen wird. Denen würden wir es zeigen! Was, das glaubt Ihr nicht? Noch ein Beweis fällig? Borussia hat 2:0 in Bielefeld gewonnen, also genau da, wo die Bayern, die wiederum Real geschlagen haben, mit 1:2 verloren haben. Ist doch logisch, oder?

Aber, natürlich ist Borussia schlecht. Die Mannschaft ist schlecht als Ganzes, die Abwehr sowieso, das Mittelfeld erst recht und vom Sturm fange ich gar nicht erst an. Wäre alles nicht so schlimm, wenn nicht die Alternativen auf der Bank so schlecht wären! Selbst wenn diese besser wären, ist da immer noch das Problem des schlechten Trainers, der, vom schlechten Sportdirektor beaufsichtigt, vom ober-schlechten Präsidium installiert wurde, nachdem er den noch viel schlechteren Vorgänger abgelöst hat, der wiederum vom Inbegriff des Schlechten, dem Ex-Sportdirektor, geholt wurde.

Jetzt ist mir schlecht.
Es grüßt Euch
Mike

P.S.: Am Wochenende schlägt Borussia den HSV! Warum? Ist doch ganz einfach: Borussia hat 1:1 in Hamburg gespielt, die wiederum...

Dienstag, 10. April 2007

18x5 min. für die vfls / #1: manuel andrack

Während der WM durften wir es wieder einmal erleben: Das ganze Geplapper über die Verbindung zwischen Fußball und Kultur, über die Faszination der sogenannten Intellektuellen am Massensport. Da outete sich Peter Handke gern als Ultra von Roter Stern Belgrad und eigentlich sympathisch durchgeknallte Vollblutsportler wie Jürgen Klopp wurden im Gegenzug als Nachfahren von Habermas gehandelt. Wir gähnten. Und sind wieder einmal ein paar Schritte weiter. Denn wir wissen: Fußball ist Kultur. Punkt. Um das zu beweisen, brauchen wir keine Nachtstudios mit Volker Panzer oder sonstige harte Geschütze aufzufahren. Wir führen den Nachweis wieder einmal behende mit dem Florett und einer einzigartigen Fußball-Literaturaktion exklusiv im VfLog:

Für unser neues Projekt "90 Minuten für die VfLs“ haben wir 18 Autoren, die uns sympathisch sind, gebeten, sich fünf Minuten Zeit für uns zu nehmen. Die Aufgabe war ganz einfach: Die Teilnehmer sollten sich hinsetzen, auf die Uhr schauen, kurz nachdenken und los geht's: Aufs Papier kommt eine Assoziation, eine Erinnerung, eine Anekdote, irgendein Gedanken – kurz: irgend etwas – zum Thema Fußball, VfL, Gladbach und/oder Osnabrück. Wenn das Ergebnis auch nur ein Satz ist, ein Fragment, voller Tippfehler – egal! Auf dem Fußballfeld ist es ja genauso: Man hat fünf Minuten den Ball, und der kann auch mal ins Aus rollen.

Die Texte gibt es von nun an wöchentlich und werden uns auch durch die Sommerpause tragen. Den Anfang macht der bekennende Köln-Fan Manuel Andrack, dem wir ab Herbst wohl öfter im Stadion begegnen werden. Und los geht's:


Liebes VfLog-Team,
hier das Ergebnis originalgestoppter fünf Minuten.

VFL Osnabrück - ich war mal zu einem 0:0 von Osnabrück in Trier. Gute Fans (trotz fast feststehendem Abstieg mitgereist) und ich hab erst da kapiert, dass es tatsächlich einen Fluß namens Osna gibt. Außerdem weiß ich, dass der legendäre (u.a.) Trierer Trainer Paul Linz vor 20 Jahren für Osnabrück gekickt hat.

Jetzt der VFL vom Niederrhein. Vorweg: Es gibt viele Klubs, die ich mehr hasse (Lev, Schlacke, BVB, Kaiserslautern etc) Bökelberg war immer super, einmal sogar dort mit dem FC gewonnen, neue Wellblechhütte grauenhaft, schon allein die Anreise mit Bussen ab Rheydt. Und dann über Wiesen und Felder, dass man denkt, man wäre schon in Holland. Und dann zwanzig Minuten Schlange vor der Sicherheitskontrolle. Zumindest eines hat sich zwischen dem FC und MG geändert (sofern die beiden Clubs in der gleichen Liga kicken): Die MGs gewinnen nicht mehr automatisch in Köln. Der letzte Sieg ist lange her. Wird auch nächste Saison so sein, wenn ihr wieder nach Köln kommt. Keine Punkte für den VFL!

Herzliche Grüsse
Manuel Andrack

Montag, 9. April 2007

die frau von herrn wollitz

Fünf Spiele ohne Sieg im März, eine leidenschaftslose, willenlose, satte Mannschaft nach dem 1:0-Sieg in Dresden - keiner ahnte es, doch das alles hatten wir ihr zu verdanken. Der Reihe nach.

Bei der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Union freute sich Wollitz besonders darüber, dass seine jüngsten personellen Umstellungen so reife Früchte tragen. Zum Leidwesen besonders von Dave de Jong, aber auch von Oliver Beer spielt der VfL ja neuerdings hinten wieder so ähnlich wie zu Saisonbeginn: Neben Routinier Thomas Cichon steht Dominique Ndjeng in der Innenverteidigung. Daniel Flottmann überzeugt als sehr ballsicheres und zweikampfstarkes rechtes Glied in der Viererkette, Andreas Schäfer spielt mittlerweile auf der anderen Seite. Außerdem darf sich Peles Liebling Hendrik Großöhmichen immer öfter mit Alex Nouri auf der zentralen Mittelfeldposition abwechseln. Das ist ein kluger Schachzug, erstens weil es das Kreativspiel deutlich flexibler macht, wenn Nouri wieder einmal durch Sonderbewachung aus dem Spiel genommen wird, zweitens weil Großöhmichen die Aufgabe sehr stark löst - und sehr anders als Nouri.

So umgebaut, sagt Wollitz, sei die Mannschaft wieder "eine Einheit, was sie vorher definitiv nicht war." Das Tempo, mit der seine erste Elf Fußball spielt, sei für die Regionalliga mehr als akzeptabel. Er lobte, seine Jungs spielten wieder sehr, sehr aktiv und leidenschaftlich, und die Spieler hätten in den vergangenen Wochen gelernt, selbstkritisch auf die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten zu blicken. Er wolle immer nur "ehrlichen Fußball sehen", und nach den Umstellungen im Team "passiert das auch jetzt". Überhaupt hätte er diese Schritte schon eher gehen sollen. "Ich hätte mir nicht so lang reinreden lassen sollen." Von wem, so eine schüchterne Nachfrage? "Von meiner Frau", antwortete Wollitz, der sich unbestätigten Gerüchten zufolge neuerdings auch eine Karriere im diplomatischen Dienst vorstellen kann. Gott sei Dank hat er sich nun erstmal von seiner Frau emanzipiert.

Übrigens: Dass Union-Trainer Christian Schreier seinem Kollegen schon zum Aufstieg gratuliert hat, steht morgen in der taz.

ab morgen: literatur!

Die Ostertage gehen auch schon wieder zu Ende, und während in mancher Familie hinter der Couchgarnitur noch immer nach den letzten Eiern gesucht wird und man andernortens gelähmt von einer Osterlamm- und Schoko-Nougatpampen-Melange im Magen vor dem Fernseher lümmelt, haben wir 18 Menschen für uns arbeiten lassen.

Unser Ostergeschenk an unsere Leser ist eine neue Fußball-Literatur-Reihe mit 18 Kurztexten, die wir morgen nicht versteckt, sondern ganz öffentlich beginnen werden. Als Autoren dabei sind VfLog-Idole wie Roger Willemsen und Kay-Sölve Richter, Fußballfachleute wie der Chef des Hamburger Literaturhauses Rainer Moritz und Novizen wie Franz Beckenbauer, ARD-Konferenzschaltungs-Helden wie Alexander Bleick und unsere Lieblingsjazzband Johnny Liebling. Den Anfang macht ein Kölner, dann haben wir das hinter uns. Heute war noch Ostern, aber morgen ist schon Weihnachten!

Sonntag, 8. April 2007

11 x kläglich versiebt

Gestern hat uns der Fußballgott 11 Steilvorlagen geschickt. Auf dass Borussia wieder mehr Tore schießt und vielleicht doch noch die Liga hält. Mit den Gottheiten soll man nicht hadern, aber vielleicht war die eine oder andere Vorlage dann doch zu steil. Wir jedenfalls wollen uns nicht ausmalen, was passieren würde, wenn die Fohlen zur Verwandlung der göttlichen Vorlagen ansetzten. Oder doch? Schaun wir mal. Es antworten die 11 Spieler der gestrigen Startelf.

"Seid Euch Eurer Stärken bewusst, selbst wenn..."
(1 | Keller) ...die Moral im Untergeschoss eines Schlosses vor sich hin schimmelt.

"Gegen Schalke verlieren ist nicht schlimm, schlimmer wäre..."
(2 | Jansen) ...keinen Vertrag im Ausland zu bekommen, und mit dieser Gurkentruppe weiterspielen zu müssen.

"Diese Christen feiern Ostern schon seit ca. 1.977 Jahren. Mit etwas Glück..."
(3 | Bögelund) ...was genau ist das nochmal, "Glück"?

"Seht nach München: Er war Lahm, und lernte doch spielen. Nun seid Ihr gelähmt und könnt doch..."
(4 | Gohouri) ...nur staunen, wozu andere Lahme fähig sind.

"Auf dem Bökelberg schenkte ich Euch mehr als zehn Titel, im Borussiapark..."
(5 | Ze Antonio) ...hast Du uns, mein Gott, verlassen, warum?!

"Wenn Wolfsburg erstklassig spielt und Frankfurt und Hertha, dann..."
(6 | Svärd) ...müssen eben die sympathischen Teams in der 2. Liga antreten.

"Ihr und die lila-weißen aus Osnabrück - so süß seid ihr zusammen. Getrennt jedoch..."
(7 | El Fakiri) ...seid Ihr auch in der Bundesliga nicht mehr lang.

"Du sollst nicht begehren Deines nächsten..."
(8 | Lamidi) ...Nachnamen.

"Wer sündigt, trainiert bald Paderborn. Wer mir folgt,..."
(9 | Insua) ...braucht nicht zu trainieren.

"Was auch immer passiert: Seid getrost,..."
(10 | Compper) ...es kommt eh auf das Leben nach dem Tod an.

"Sich nach einer 0:2-Niederlage so richtig einen brennen,..."
(11 | Rafael) ...heißt, wenigstens einmal am Tag richtig zu brennen.

Samstag, 7. April 2007

11 steilvorlagen

Der Fußballgott ist ein guter Gott. Pünktlich zu Ostern meldet er sich wieder einmal zu Wort. Ostern - das ist für seinen ewigen Konkurrenten der Gedenktag an einen großen Triumph. Diesem Teufelskerl gratuliert er und auch dem VfL Osnabrück, der in Siebenmeilenstiefeln in Richtung Zweitliga-Aufstieg marschiert. Doch lenkt er den Blick ebenso auf einen schwachen, momentan scheinbar wehrlosen VfL.

Gemeinsam mit dem Fußballgott analysierte ich vergangene Nacht die Lage der Dinge. Das größte Manko: Gladbach schießt zu wenig Tore. "Wie kann ich denen helfen? Was kann ich tun?", fragte er. "Schick ihnen ein paar Steilvorlagen", antwortete ich. Er hat es sich zu Herzen genommen. Stellvertretend für die ganzen Borussia schickt er heute elf Steilvorlagen an Martin. Alle sollen sich an ihnen laben bzw. daran, was Martin morgen, am Ostersonntag, aus ihnen macht. Vielleicht kann das den entscheidenden Ruck geben, den Christian Ziege heute so flehentlich herbeisehnte. Hier sind sie:

"Seid Euch Eurer Stärken bewusst, selbst wenn..."
"Gegen Schalke verlieren ist nicht schlimm, schlimmer wäre..."
"Diese Christen feiern Ostern schon seit ca. 1.977 Jahren. Mit etwas Glück..."
"Seht nach München: Er war Lahm, und lernte doch spielen. Nun seid Ihr gelähmt und könnt doch..."
"Auf dem Bökelberg schenkte ich Euch mehr als zehn Titel, im Borussiapark..."
"Wenn Wolfsburg erstklassig spielt und Frankfurt und Hertha, dann...
"Ihr und die lila-weißen aus Osnabrück - so süß seid ihr zusammen. Getrennt jedoch..."
"Du sollst nicht begehren Deines nächsten..."
"Wer sündigt, trainiert bald Paderborn. Wer mir folgt,..."
"Was auch immer passiert: Seid getrost,..."
"Sich nach einer 0:2-Niederlage so richtig einen brennen,..."

Morgen dann folgt die Erlösung. Hoffentlich.

Freitag, 6. April 2007

zwei seiten einer medaille

Sind sie nicht süß, die beiden VfLs? Spielen These und Antithese, machen es sich als Allegorie bequem, bezirzen sich als Agonist und Antagonist: Gladbach als Tabellenletzter, Osnabrück als Tabellenerster. Beide zusammen sind sie das, was den Fußball zusammenhält. Osnabrück posiert sozusagen als Beuger zu den anderen Aufstiegskandidaten, damit die Liga spannend bleibt; Gladbach mimt den Strecker zu den Nichtsabstiegsrängen und schickt sich an, den schon sicher Geglaubten auf die Pelle zu rücken. Man kann ihnen nur hingerissen zusehen, wie sie so glücklich verliebt alle anderen aufmischen.

Donnerstag, 5. April 2007

wie schlau ist kay-sölve

Wir sind bekannt für eine gewisse Manie in unseren Leidenschaften. Wie sonst sollte man auch Gladbach-Fan werden können, wie Osnabrück-Anhänger? Wer unsere Gunst einmal hat, der wird von uns verehrt, mit vollem Einsatz, ganzem Herzen.

Kay-Sölve Richter aber tut gerade alles, um unsere Anbetung zu verspielen. Was soll das, warum sitzt Du da an einem hässlichen Pult in einem fiesen Studio und schäkerst mit Johannes B. Kerner in dem unendlich peinlichen Schrotthaufen einer Fernsehsendung namens "Wie schlau ist Deutschland?"?! Drei Minuten habe ich ertragen, dann musste ich ausschalten. So schlau ist Deutschland.

Kay-Sölve, Du bist noch jung, aber brauchst Du das Geld? Oder machst Du einfach alles, um aus der Morgenschiene rauszukommen und in die Prime-Time zu rücken. Ich bin enttäuscht. Und kurz davor, an Stelle von Kay Caren zu setzen, die neue Tagesthemen-Lady. Die moderiert sonst Kulturmagazine, nicht Kernerdesaster. Und sie ist eh viel eher unser Alter.

Was das alles mit Fußball zu tun habt, wollt Ihr wissen? Nichts, aber durchaus mit Leibesübungen, oder?

Mittwoch, 4. April 2007

seitenwechsel #26

Auf schillernde Juwelen kann man von vielen Seiten blicken und staunen. Seit 1997 bereits beobachtet Seitenwahl für seine Leser das Gladbacher Geschehen, 2004 gesellte sich der VfLog dazu. Beide Projekte haben ihren eigenen unverwechselbaren Charme. Seit Beginn der Saison 06/07 gibt es nun den SEITENwechsel: Seitenwahl und VfLog haben einen Briefwechsel begonnen, in dem alles möglich ist: Fachsimpelei, Verbalfouls, Streit und Harmonie. Solange die Tinte reicht, wird auf Seitenwahl und auf dem VfLog der Brief der jeweils anderen Seite veröffentlicht.

Diese Woche hat einmal mehr Mike vorgelegt. Martins österliche Antwort lest Ihr bei Seitenwahl.

Meine lieben Freunde,

was soll ich Euch schreiben nach einem Wochenende, das weder Fisch noch Fleisch war.
Was sagt uns dieses Unentschieden gegen Frankfurt? War es eine gefühlte Niederlage? War es der sichere Tod, der nur auf Raten kommt? Oder hat sich im Grunde gar nichts geändert, bis auf die Tatsache, dass nun ein Spiel weniger für die Aufholjagd zur Verfügung steht?
Ich gebe zu, dass ich seit Samstag eine gewisse Leere verspüre. Nein, keine motivationslose Leere, aber eine inhaltliche. Was sollte ich schreiben, das nicht schon geschrieben wurde? Was sollte ich sagen, das nicht schon gesagt wurde? Machen wir uns nichts vor: es wird verdammt eng. Mich stört das weniger, denn meine Einstellung kennt Ihr. Realistisch betrachtet braucht Borussia zwischen 13 und 15 Punkte von maximal 21 möglichen. Ein unmögliches Unterfangen? Mitnichten! Selbst ein Unentschieden oder eine Niederlage auf Schalke würde nichts daran ändern. Einige Experten haben Borussia schon in der Hinrunde als Absteiger gesehen, da macht die eine Woche auch nichts mehr aus.

Martin merkte im letzten SEITENwechsel an, dass man sich - aller Optimismus in Ehren - dennoch Gedanken machen sollte, wie es in der 2. Liga aussehen würde. Welchen Kader könnte Borussia aufbieten? Wäre man so konkurrenzfähig, dass man den direkten Wiederaufstieg anstreben könnte? Aber, erstens verbieten sich solche Fragen zurzeit per se, zweitens frage ich, ob dies nicht genauso hypothetisch ist wie das allgemeine Hochrechnen der kommenden Spieltage?

"Rocky VI" ist der wohl meist zitierte Film zurzeit. Werke von und mit Sylvester Stallone haben zwar nicht das Prädikat, mit grandiosen Dialogen zu glänzen, doch die, die fallen, gehören in jeden Motivations- oder Rhetorik-Workshop. Unvergessen die Dialoge aus "Rambo": "John, was machen wir jetzt? Sie sind in der Überzahl! - Umzingeln geht wohl nicht....", oder auch: "Was ist das? - Blaues Licht! - Und was macht es? - Es leuchtet blau!". Ja, so einfach kann manchmal die Welt sein.
Also bedienen wir uns erneut: "Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!". Worte, wie in Stein gemeißelt.

Es grüßt Euch noch immer kämpferisch
Mike

Dienstag, 3. April 2007

durchstarter

Das Wunder von Borsum geschah in Echt, nicht in Spiel. Der erste Sieg des VfL Borsum im 21. Saisonspiel war kein Aprilscherz. Am Sonntag gegen 16:45 war er perfekt: Der 1:0-Triumph gegen den Tabellenfünften SV Emmerke könnte der Beginn einer wahnwitzigen Aufholjagd sein. Zwar ist die Tordifferenz von -47 mehr als suboptimal, doch andererseits sind es jetzt nur noch 18 Punkte bis zu einem Nichtabstiegsplatz. Fast Gladbacher Verhältnisse.
In der VftabelLe (rechts auf dieser Seite) ist der VfL gar auf 0,06 Zähler an die Konkurrenz aus Ehingen rangerückt - das ist weniger als ein Sieg. Damit der Abstiegskampf auch in der Bezirksliga 3 im Bezirk Hannover noch einmal genauso spannend wird, braucht es kommenden Sonntag einen Auswärtssieg beim FC Stern Misburg. Und wenn es nicht klappt: Geteiltes VfLeid ist halbes Leid - Gladbach spielt auf Schalke.

Montag, 2. April 2007

preußen schwächelt

Das passiert, wenn jede Restessenz Traditionsbewusstsein verloren geht: Vier Abstiegsplätze auf einmal. Dass Tinga, Nuri Sahin, Yasin Öztekin oder Denis Omerbegovic keinen blassen Schimmer haben, wes Trikot sie am Leibe tragen, verwundert nicht; es ist ja auch egal. Aber Steve Gahouri, Hassan El Fakiri, Olcay Sahan oder Damian Raczka haben offenbar auch keine Ahnung.

Preußische Tugenden sind: Zuverlässigkeit, Sparsamkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Fleiß und Toleranz. Selbst wenn sie auf Sparsamkeit und Toleranz verzichteten, unseretwegen auch noch auf Ehrlichkeit, dürften nicht alle vier Borussia-Mannschaften der Bundes- und Regionalliga auf Abstiegsplätzen stehen. Weil das aber so ist, obwohl alle Einheimischen stolze Preußen wie auch wackere Kämpfer sind, haben - eine andere Erklärung gibt es nicht - wieder einmal die Ausländer Schuld.

Sonntag, 1. April 2007

kein aprilscherz

Leser, Ihr habt sicher alle die Süddeutsche Zeitung im Abo? Der ohnehin unschlagbare Benjamin "Nach Moskau!" Henrichs hat in der Wochenendbeilage gestern ein schönes Dramulett veröffentlicht. Ort der Handlung ist die Zeitungsredaktion eines kleinen Provinzblattes. Alle sind auf der Suche nach Innovation. Nach langem Hin und Her kommt die rettende Idee: Ein Aprilscherz muss her, das freut die Leser.

Wir wollten eigentlich auch einen Aprilscherz veröffentlichen. Aber uns ist keiner eingefallen. Übrigens: Gladbach steigt nicht ab.