Millionen Schaulustige beteiligten sich am Morgen an den Trauerfeierlichkeiten von Papst Johannes Paul II. Neben den Staatsgästen aus aller Welt, darunter auch Visagott Joschka I. und Kriegsgott George II., zeigte sich dem Heiligen Vater zu Ehren auch der Fußballgott mal wieder der Weltöffentlichkeit: Gut versteckt in Reihe 19 wohnte er der Prozession bei und hütete sich, großes Aufheben um sich zu machen. Vor seiner Abreise zurück in den Fußballhimmel schaute er zu einem Exklusiv-Interview in der VfLog-Redaktion vorbei.
Du kommst jetzt direkt aus Rom: Was nimmst Du mit von der Trauerfeier, warum hast Du Dich gerade zu diesem Anlass mal wieder auf Erden blicken lassen?
Ich denke, es ist wichtig für den ökumenischen Gedanken, dass wir Götter uns zu einem solchen Anlass sehen lassen und Einigkeit demonstrieren. Joschka und George waren da, aber auch dieser schnuckelige Orthodoxen-Gott war sehr nett. Neben dem habe ich die Feier über gesessen, und wir hatten eine Menge Spaß. Versteht Ihr, im 21. Jahrhundert, wo immer noch Glaubenskriege ausgefochten werden, da gilt es, Zeichen zu setzen. Darum bin ich nach Rom gekommen.
Aber wenn der VfL am Wochenende gegen Bayern oder Chemnitz spielt, sind das nicht auch Glaubenskriege?
Nein, dann streiten sich gewissermaßen zwei Konfessionen um die Interpretationshoheit, aber immer nur bis zum nächsten Aufeinandertreffen. Und da passe ich schon auf, dass das nicht aus dem Ruder läuft.
In den Stadien, gerade in Deutschland, vernehmen wir immer wieder Rufe wie "Igor-Demo-Fußballgott". Schmerzt das, weil Du Deine Autorität und Einzigartigkeit untergraben siehst, unternimmst Du gar was dagegen?
Anfangs hat mich das gestört, ja. Zu Beginn meiner Amtszeit bin dagegen auch offensiv angegangen, habe Vereine auch mal absteigen lassen, wenn es mir zu bunt wurde. Da übrigens muss ich den frommen VfLern aus Osnabrück ein großes Kompliment machen. Deren Schlachtruf "Wolfgang-Schütte-Fußballgott" hatte man dereinst umgewandelt in "Wolfgang-Schütte-Sexmachine". Das hat mir imponiert, und sowas vergesse ich nicht. Aber seit einiger Zeit bin ich da ohnehin schmerzfreier. Der Demo ist doch ein toller Hecht, soll er sich eben Fußballgott rufen lassen.
Es ehrt uns sehr, dass Du uns erlaubst, gewissermaßen als Deine Päpste auf Erden arbeiten zu dürfen. Wieso verteilst Du Deine Sympathien zwar so nachvollziehbar, aber doch auch so ungewöhnlich deutlich auf die beiden VfLs?
Weil die Berührungsängste nicht so groß waren, und das gefällt mir. Viele meiden mich, hadern mit mir oder verhalten sich gar schicksalshörig, ganz so, als ließe ich nicht mit mir reden. Das war bei Euch und bei den VfLs allgemein anders. Den letzten Abstiegen beider VfLs gingen beispielsweise sehr kontroverse Gespräche voraus. Ich hielt es dann zwar trotz allem für richtig, die Klubs absteigen zu lassen. Aber der Gesprächsfaden ist nie abgerissen. Ihr wisst, wir stehen in regelmäßigem Kontakt, das ist gleichermaßen außergewöhnlich wie positiv. Natürlich gibt es auch andere Klubs, mit denen das ganz gut klappt, aber die VfLs sind da schon was Besonderes.
Die entscheidenden Fragen: Steigt der VfL ab? Steigt der VfL auf?
Ich kenne Euch: Erstens wollt Ihr nicht wirklich, dass ich Euch das verrate, zweitens übe ich mich seit geraumer Zeit in der Politik der ruhigen Hand. Das habe ich irgendwo auf Erden mal gesehen und mir gedacht: Das muss ich nicht alles anders, nur besser machen. Mal sehen, ob's gut geht. Aber seid beruhigt: Wenn es hart auf hart geht, werde ich der sein, der ich sein werde.
Fußballgott, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview mit dem Fußballgott führten Martin und Maik.
Freitag, 8. April 2005
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4 Kommentare:
Das ist Gotteslästerung, du Arsch!
Viele Grüße,
Gott.
Ne, das ist einfach nur zum Piepen!
Hab Tränen in den Augen...
bökELBERg
Herzlichen Glueckwunsch Jungs!
Habt es Euch verdient!
Gruss
Markus
Ich wusste goar nich, dass unser Kaiser Franzl in Rom war!
Servus!
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