Am Wochenende trennte sich Zweitliga-Aufsteiger Rot-Weiß Essen von seinem Coach und der VfL-Legende Jürgen Gelsdorf. Damit ist ein weiterer Höhepunkt schleierhafter Trainerentlassungen erreicht, damit ist einmal mehr bewiesen, dass Aktionismus und Ungeduld jedes wohlüberlegte und seriöse Personalmanagement ad absurdum führen.
Jürgen Gelsdorf trainierte in seinen jungen Jahren von Oktober 1991 bis November 1992 die VfL-Fohlen und übergab den Staffelstab dann an Bernd Krauss.
Er trainerte von November 2000 bis zum Saisonende 2003 auch den anderen VfL. Er übernahm die Lila-Weißen nach dem vollkommen misslungenen Saisonstart unter Jägermeister Michael Lorkowski in der Zweiten Bundesliga und schaffte gar fast noch den Klassenerhalt. Nach einem Jahr der gelassen ertragenen Umstrukturierung in der Regionalliga Nord führte Gelsdorf den VfL in einer mitreißenden Saison 2002/2003 wieder zurück in die Zweite Liga. Er verließ den Klub auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und heuerte bei Rot-Weiß Essen an.
Was Gelsdorf dort erdulden musste, ist einem ehemaligen VfL-(Aufstiegs)Helden nicht würdig. Auch mit Essen schaffte er im vergangenen Jahr, also gleich ins einer ersten Spielzeit, den Aufstieg in Liga 2, was nach diversen Enttäuschungen in den Vorjahren schon niemand mehr für möglich hielt. Derzeit rangiert Rot-Weiß Essen nach 30. Spieltagen mit 32 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz und hält unmittelbaren Anschluss ans rettende Ufer: Der Tabellenelfte hat nur vier Punkte mehr.
Man darf getrost fragen: Hat man in Essen ernsthaft erwartet, man würde zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits im gesicherten Mittelfeld rangieren? So viel Naivität mag in wenige Wochen getrost mit dem Abstieg belohnt werden.
Für die VfLs ist Gelsdorf nach wie vor einer der beliebtesten und sympathischsten Trainer im Business.
Sonntag, 24. April 2005
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