Vorführungen sind Bedingung und Folge einer klassischen win-lose-Situation: Einer Mannschaft gelingt nur dann eine V., wenn das gegnerische Team bereit ist, dieselbe zu ertragen. Leider waren die VfLs in der jüngeren Vergangenheit eher das gegnerische Team. Beispiele sind das Osnabrücker 0:5 in Bielefeld oder der Gladbacher 2:8-Albtraum gegen Leverkusen. Eine V. braucht demnach die eklatante Überlegenheit einer Mannschaft, die sich zusätzlich in einem überdeutlichen Spielergebnis niederschlagen muss.
In Sonderfällen können auch einzelne Spieler vorgeführt werden. Der Schritt zum Vollpfosten ist dann nur noch ein kleiner. Wer die Einzel-V. gegnerischer Verteidiger liebt, kommt deshalb am verlässlichsten mit einer Dauerkarte in Bremen (Klose), Gladbach (Oli) oder Osnabrück (Thommy) auf seine Kosten.
Das Wesen und der Charakter der V. sind eng verwandt mit dem Phänomen des Versagers. Hier wie dort entstehen Mythen und unvergessliche Erinnerungen, hier wie dort treffen schlimme Schmerzen auf schier unfassbare Freude. Vorführungen sind außergewöhnliche Ereignisse, die durch ihre Seltenheit ihren unschätzbaren, auch kulturellen Wert gewinnen. Theater und Zirkus gibt es jeden Tag – die V. im Fuball ist kostbarer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen