"Ich kann nicht in drei Monaten ändern, was sechs Jahre schief gegangen ist", so Dick Advocaat nach der neuerlichen Auswärtsschlappe am Samstag. Ein wichtiger, großer Satz, der eine tiefe Wahrheit einfach ausdrückt. Eine Weisheit, wie sie dem offiziellen Einstein-Jahr nicht angemessener sein könnte. Doch in Zeiten von Pisa-Studie und Bildungsnotstand ein Satz, der mathematisch noch zu komplex sein könnte, als daß er für den gemeinen Bürger verständlich ist. Wir erklären exklusiv im VfLog, was der kleine, doch so große Denker Dick gemeint hat.
Advocaat setzt drei Monate in ein Verhältnis zu sechs Jahren, die drei Monate seiner Amtszeit zu den 6 Jahren, in denen der VfL auswärts nun schon darbt. In unserer schnelllebigen Zeit, in der kaum einer noch in Jahren rechnen mag, ist dies schon philosophisch ein Meilenstein. Hier überblickt noch einer die Quartalszahlen, hier sieht noch einer das große Ganze. Und doch, der Beschleunigung ist nicht zu entkommen, wäre folgender Hinweis vielleicht besser gewesen? "Ich kann nicht in 7.689.600 Sekunden ändern, was 189.345.600 Sekunden lang schief gegangen ist."
Die letzte Zahl wirkt wie der Jahresgewinn der Deutschen Bank und die erste wie die Anzahl der eingesparten Arbeitsplätze des gleichen Instituts, wir befinden uns nun also in Dimensionen, die die Vorstellungskraft übersteigen. Wir müssen daher anders vorgehen: Was bedeutet der Dicksche Satz? In Einheit a (3 Monaten) ist nicht zu korrigieren, was in Einheit b (6 Jahre lang) nicht geklappt hat. Hier werden zwei Einheiten in Relation gesetzt.3 Monate/6 Jahren ist ein klassischer Bruch, auch auszudrücken als 0,25 Jahre/6 Jahren oder als 1/24. Der Satz, nach allen Regeln moderner Arithmetik gekürzt und vereinfacht, lautet sodann, "Ich kann nicht in 1 Einheit ändern, was 24 Einheiten lang schief gegangen ist." Und diese Erkenntnis wird in die Geschichte eingehen als das Advocaatsche Axiom. So gilt zum Beispiel: Ich kann nicht in 1 Minute das Essen kochen, mit dem ich vor 24 Minuten hätte anfangen sollen. Ich kann nicht mit 1 Glas Wasser die Kopfschmerzen von 24 Glas Wein wettmachen. Ich kann nicht mit 1 Blumenstraß meine 24 Affären vergessen machen. Usw. usf.
Spontan äußerten sich zahllose Prominente begeistert, so etwa Gerhard Schröder: "Der Dick is ja nich doof. Der hat recht. Guck Dir doch mal die Arbeitslosen an. Dat sind immer noch viel zu viele. Aber ich bin jetzt erst 6 Jahre im Amt. Ich kann doch nicht in 6 Jahren ändern, was 144 Jahre lang schiefgelaufen ist."
Montag, 21. März 2005
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2 Kommentare:
Super Seite! Werd künftig öfter vorbeigucken! Ich kann ja nicht an einem Tag alles lesen, was Ihr in 24 geschrieben habt... ;-)
*lol* Sehr geiler Beitrag.
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