Nach zähen Verhandlungen zwischen den Wortführern des französischen Gewerkschaftsbundes und des vereinsübegreifenden Spielerrats der Regionalliga Nord haben sich gleich mehrere Clubs entschlossen, die Anliegen der Franzosen auch weiterhin solidarisch zu unterstützen. Bereits in den vergangenen Wochen war es wiederholt zu Streiks gekommen, denen beispielsweise auch die Partie des VfL bei Union Berlin zum Opfer fiel.
Die französischen Proteste richten sich gegen die Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik der konservativen Regierung Jean-Pierre Raffarin. Gekämpft wird unter anderem um die Beibehaltung der 35-Stunden-Woche und um Lohnerhöhungen für die französischen Arbeitnehmer - beides Forderungen, die sich auch die Regionalliga-Kicker auf ihre Fahnen schreiben.
So wie die Gewerkschaften dabei auch das Verkehrschaos in der Hauptstadt Paris in Kauf nahmen, verantworten die Regionalliga-Kicker besten Gewissens, den Spielplan ordentlich durcheinanderzuwirbeln. Allein an diesem Wochenende fallen die Spiele Braunschweig-Münster, Hertha BSC-Lübeck, Hamburg-Union Berlin und eben auch VfL-Paderborn aus. Braunschweigs Jürgen Rische, Sprecher des Spielerrats, war sich mit den Gewerkschaftsvertretern einig: "Wir sind Brüder im Geiste. Mit all unseren Gedanken sind wir bei den Frauen und Männern in Frankreich, die für eine gerechte Sache kämpfen, und wir wissen, die denken auch an uns." Eine persönliche Teilnahme an den Demonstrationen in Paris schloss Rische für sich aber aus.
Diese konzertierte Aktion kam, so darf vermutet werden, auch nicht ganz uneigennützig zustande: Als Gegenleistung für die deutsche Unterstützung wechseln einem geheimen Plan zufolge die französischen Spieler Sylvain Wiltord, Michael Essien (beide Olympique Lyon) und Bonaventure Kalou (AJ Auxerre) zur kommenden Saison in die Regionalliga Nord - unklar scheint einzig noch, zu welchen Vereinen.
Freitag, 11. März 2005
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