Am Millerntor in St. Pauli - und leider nur dort - lief vorhin alles nach Plan. In einem Grottenkick gewannen die Richtigen mit 1:0, verdient ist anders, aber alle, abgesehen von einer Hand voll Paderbornern, waren glücklich und zufrieden. Der VfL schaffte nach einer eher blutarmen Leistung gegen der BVB allerdings nur bzw. noch ein 1:1. Der Rückstand auf die Tabellenspitze ist damit auf sieben Punkte geschrumpft.
Es war angerichtet, nachdem ich den Hamburger Dom erklommen hatte. Der ist zwar nicht so alt wie das Kölner Gegenstück, und er ist auch nicht in Stein gehauen, aber Kraft und Dispziplin sind wohl vonnöten, um sich über den Hamburger Jahrmarkt, den Dom eben, seinen Weg zum Stadion zu bahnen. (Es gibt übrigens noch Autoscooter, und es gibt dort auch noch die jungen Dinger, die schon damals noch abstoßender waren als die fahrenden Mini-Boliden.) Dann erhoffte ich ein stimmungsvolles Spiel zu sehen, ein Stück typisch St. Pauli mitzunehmen und fortan einzustimmen in den Chor derjenigen, die den Besuch am Millerntor unvergesslich finden. Ich wurde zwei Mal enttäuscht.
Ok, das Stadion taugt prinzipiell schon zu einem Hexenkessel, gestern jedoch war davon wenig zu spüren. Es kam bis zum Führungstor gar keine Stimmung auf, und danach sicherlich keine außergewöhnliche.
Das Spiel war ein Grottenkick, der mich zu der kühnen Prognose veranlasst, dass der VfL nun defintiv aufsteigt, weil Paderborn in etwa auf dem Niveau von Wuppertal aufspielt.
Aber es war nett - und daher gab's immerhin dieses typische, dieses besondere St. Pauli-Erlebnis: 14.000 Zuschauer in der Regionalliga. Alle in einem derart provisorischen Stadion, das es der Bundesliga neben all den High-Tech-Arenen fast schon wieder gut täte. Und ich habe Horst samt Frau (beide etwa 64) kennengelernt und Oliver (wohl 38) auch. Und einige von deren Freunden. Nach dem 1:0 und am Ende jubelten wir gemeinsam und gaben uns die hohe Fünf. Immerhin großer Sport auf den Rängen. Schließlich jubelten wohl die Richtigen, zu allem Überfluss aber verlief das gesamte Spiel vorschriftsmäßig. Die letzte Nacht hätte ich mir sparen können.
Der Dämpfer des Abends kam aus Osnabrück. Ohne mein Beisein verstand es die Mannschaft von Pele Wollitz nicht, den Pflichtsieg gegen die - zugegeben überraschend starken - Amateure des BVB einzufahren. Nach einer sehr schwachen ersten und einer zwar kämpferisch besseren, aber mittellosen zweiten Halbzeit war mehr als ein 1:1 nicht drin. Unterm Strich wurde damit zwar trotzdem ein Punkt auf Paderborn gut gemacht, es hätten aber auch drei sein dürfen.
Donnerstag, 24. März 2005
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1 Kommentar:
Boa, ich hab das Spiel auch live gesehen. Hätten uns ja gut mal verabreden können. Fand die Stimmung auch lange echt mies, ist aber nicht immer so. Und vor Paderborn braucht Osnabrück sicher keine Angst haben. Drücke euch die Daumen.
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