Manchmal trügt auch Männer die Intuition nicht. Dieser Samstag war so ein Tag. Ich bin aufgewacht und wusste: Heute wird Gladbach gewinnen. Gut gelaunt habe ich also mein Tagwerk verbracht, das sich -- fragt nicht, warum -- in einer Jugendherberge in Bingen am Rhein abspielte und mich von Onkel Maik per SMS mit Bundesligaupdates versorgen lassen.
Zur Halbzeit 2:0. Selten hat man mich, auch in 13 Jahren Schulzeit mit diversen Klassenfahrten, lächelnder Hagebuttentee aus silbernen Kannen einschenken sehen, seltener habe ich gelassener die Reste meiner vegetarisch gefüllten Paprika in den Schweineimer voller Hackbratenüberbleibsel mit Zwiebelsoße gekippt und meinen leeren Teller auf den Rollwagen gestellt. Alles wird gut.
Gut war vor allem, dass ich die zweite Hälfte nicht verfolgen musste, sondern weiter fleißig tagend beschäftigt war. 3:2 zum Ende, die Seelenqualen bis zum Siegtreffer hätte ich womöglich nicht überlebt, nicht einmal mit Hagebuttentee. Dass der alte VfOli es noch kann, hätte ich -- ehrlich gesagt -- nicht gedacht, doch hier lasse ich meine Intuition gerne Lügen strafen. Vor allem aber war erfreulich, dass Hans Meyer ein Einsehen hatte, dass man gegen Hannover wohl auf drei Punkte spielen sollte und Marin seinen Einsatz gleich mit einem Tor krönen konnte.
Viel mehr kann ich nicht sagen zu dem Spiel. Denn während der Sportschau musste ich arbeiten, und als um 23:30h das Sportstudio noch einmal alle Tore zeigte, hatte der Zivi den einzigen Fernsehraum in der Jugendherberge längst abgeschlossen, sich auf dem Heimweg gemacht und die Gäste mit ein paar Teebeuteln zurückgelassen. So siegte der VfL zum ersten Mal seit 10 Spielen, und ich habe nichts gesehen. Und bin dennoch glücklich.
Sonntag, 22. Februar 2009
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