Manchmal braucht es eine deutliche Sprache, um die Zeichen der Zeit zu erkennen. So deutlich, wie sie gestern Nachmittag im Grenzlandstadion gesprochen wurde. Leider hatten nur 576 Zeitzeugen das große Vergnügen zuzuhören. Das Ergebnis des ordentlichen Einlaufs lautet 6:1.
Wenn zwei abgeschlagen absteigende Borussias um die letzte verbleibende Gunst ihrer Fans buhlen, ist man geneigt, erstmal den großen Fohlen in der 1. Liga gegen Bayern die Daumen zu halten. Die spielen wie immer, ausgenommen des günstigen Zufalls, auf einen Gegner zu treffen, der schon seit einigen Wochen ähnlich viel Leidenschaft in die Waagschale wirft wie der VfL. Im Endeffekt kommt raus, was rauskommt, wenn die einen nicht mehr wollen und die anderen nicht mehr können wollen. 1:1 also.
In der Regionalliga befindet sich die Zweite des VfL ähnlich aussichtslos auf dem Weg eine Liga hinab. Gegner war gestern Holstein Kiel. Die kleine Borussia geriet bereits in der 2. Spielminute mit 0:1 in Rückstand. Was dann folgte, war eine Vorführung, in deren Verlauf sogar mal wieder ein Spieler namens Andersen für Gladbach traf. 6:1, wie gesagt, hieß es am Ende, und Gladbach II steht danach so nah an den Nichtabstiegsrängen wie seit Monaten nicht mehr. Leider sind es vier Spieltage vor Saisonschluss immer noch sieben Punkte.
Horst Wohlers und seiner Mannschaft lassen sich trotzdem Qualitäten attestieren, die es bei den Großen in der Bundesliga nicht zu bestaunen gibt: Die Mannschaft kämpft wie ein Löwe, auch wenn die Ausgangslage hoffnungslos ist. Sie schlägt sich, weil sie so unerfahren ist in der dritten Liga, bedauerlicherweise viel zu oft unter Wert. Und doch schafft sie es, dass man sich richtig freuen kann, wenn ihr ein schlussendlich bedeutungsloser Coup gelingt.
Unter ferner liefen in dieser Spielzeit beide Borussias, die wahre von ihnen allerdings offenbar nicht in der Bundesliga.
Montag, 7. Mai 2007
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