Im Moment ist es ja richtig en vogue, um Entschuldigung zu bitten, zu bereuen. Da wollen wir in nichts nachstehen. Wir haben nicht gedopt, eher im Gegenteil. Um das Leiden klein zu halten und sich mit dem vermeintlich Unabwendbaren möglichst früh emotional zu arrangieren, hatten wir die Saison schon frühzeitig für beendet erklärt. Nach dem besiegelten und erschreckend wehrlosen Abstieg des einen VfL und angesichts des völlig unerklärbar ins Stocken geratenen Aufstiegszugs des anderen schien uns die Flucht in die Realität angebracht. Nun gibt es mehr als Grund zum Hoffen, dass es eine versehentliche Flucht aus der Realität war – Verzeihung!
Emden siegt leidenschaftlich 4:2 gegen Magdeburg, Osnabrück erfüllt seine Pflicht beim Freundschaftsspiel in Gladbach, gewinnt 4:0 und untermauert seine Lauerstellung. Einen Punkt liegt Osnabrück nun als Drittplatzierter hinter Magdeburg, das kommenden Samstag daheim gegen die gestern aufgestiegenen Kiezkicker aus St. Pauli ran muss. Die Saison also ist noch eine Woche in vollem Gange – wir sind zurück im Geschäft!
Im Endeffekt ist die zugegeben sehr billige Rechnung aufgegangen. Natürlich haben auch wir jeden Tag gehofft und gerechnet, waren skeptisch und doch wieder zuversichtlich. Natürlich haben auch wir ganz geheim daran geglaubt, die Mannschaft könne noch einmal zurückkommen – ein bisschen jedenfalls. Nur: Wer nach außen offensiv genug Pessimismus und Apokalypse kommuniziert, hat umso besser Lachen, wenn sich das Blatt wirklich noch einmal wendet. Im Misserfolgsfall wären wir gestählt gewesen – nun sind wir voll Freude!
Vielleicht klappt es am kommenden Samstag in der Tat noch, das Zweitliga-Ticket zu lösen. Das wäre wunderbar. Nun wären wir allerdings nicht ganz ehrlich, ließen wir das Gegenteil unbesehen: Im Fall eines Magdeburger Siegs gegen St. Pauli wäre dies ein Nichtaufstieg, der bitterer und fahrlässiger kaum vorstellbar ist. Denn ein Punkt mehr hätte gereicht. Man hätte ihn gegen Hamburg oder St. Pauli, gegen Wilhelmshaven oder Emden, gegen Leverkusen, Dortmund oder wen auch immer einfahren können. Unter Umständen wird das Leiden in einer Woche immens sein und nicht mehr klein zu halten. Doch damit beschäftigen wir uns bis dahin nicht. Jetzt heißt es Hoffen. Versprochen!
Samstag, 26. Mai 2007
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1 Kommentar:
im nächsten Jahr gehts dann gegen Eure erste. LG aus Hamburg
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