Das Problem einer jeden V.: Es ist schwer vorherzusagen, ob sich die V. nach ihrer Verpflichtung auch de facto als V. entpuppt. Oft stellt sich der Neuzugang nämlich als taktisch dämlich, überfordert, wehleidige Blinse oder Chancentod heraus. Dann gilt es, ihn schnell und zu einem möglichst hohen Preis wieder loszuwerden. (Besonders perfide ist übrigens der Chancentod! Ihm widmet der Trainer gemeinhin je mehr Zeit, desto schlechter er spielt, und sein Talent steht für alle außer Frage, allein er trifft das Tor nicht, was schon mittelfristig eine Menge Punkte kostet.)
Die Traum-V. eines jeden Trainers ist der so genannte echte Straßenfußballer. Er ordnet sich vielleicht nicht unbedingt so akkurat in ein taktisches Korsett ein wie eine gewöhnliche Nullachtfuffzehn-V., aber dafür spielt er voller Ideen, trickreich und kompromisslos nach vorn. Ein Rohdiamant eben, der sich nichts verbieten und sogleich doch formschön schleifen lässt; kein verkopfter Defensivling, der erst sieben Mal hin und her überlegt, ob er im entscheidenden Augenblick nun mit nach vorn geht oder nicht.
Spürt so ein Straßenfußballer die absolute Rückendeckung des Trainers, entpuppt er sich auch im Ernstfall, wenn es im letzten Saisonspiel drauf ankommt, als Goalgatter. Dann ist der Trainer ein gemachter Mann und kann sich ordentlich lange feiern lassen, natürlich mit der V. auf seinen Schultern.
Ob es in dieser Winterpause überhaupt einer VfL-V. bedarf, ist umstritten. Die einen fordern neuen Mut und wittern ansonsten die große Katastrophe in der Zukunft. Die anderen
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