Der Fehlerteufel war am Werk. Nicht heute, aber heute vor etwa 1692 Jahren. Damals hat er sich eingeschlichen, und was gebührte einem kleinen Teufel mehr, als am Heiligen Stuhl zu sägen: Papst Silvester I. amtierte seinerzeit im Vatikan, und dank des Fehlerteufels wird seither überliefert, der Papstname buchstabiere sich mit "i". Damit nicht genug: "Silva" bedeutet zu allem Unglück auf lateinisch auch noch "Wald", so dass dem heiligen Vater der Beiname "Waldmensch" angedieh; er ist Patron der Haustiere. Dem Papst also, so viel steht fest, wurde über mitgespielt.
Silvester selbst hatte immer Sylvester heißen wollen, doch nachdem einmal die Nachricht mit "i" raus war, wollten die Vatikaner sich nicht die Blöße geben, einen göttlichen Rechtschreibfehler einzugestehen. Sylvester hieß von nun an also Silvester, und das Unheil nahm seinen Lauf: Haustierpatron, der gregorianische Kalender mit seinen Jahr für Jahr wiederkehrenden Silvesterfeiern; eins kam zum anderen, und an die wahre Geschichte erinnerte sich niemand mehr:
Von Anfang an nämlich wollte Silvester I. ein Papst der Schwachen, der großen Verlierer sein. Der Glücklosen. Der Pechvögel. Und damit auch ein Papst für die Borussia! Er wollte sich solidarisieren mit den Kater Karlos dieser Welt, mit den Donalds und Toms, und eben mit: Sylvester. Dann aber kam das "i", und Silvester I. starb am 31. Dezember 335 unglücklich in Rom.
Sonntag, 31. Dezember 2006
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