Was es nicht alles gibt. Zum Beispiel lila Adventskränze in Wien. Seit vorhin gibt es einen weniger zu kaufen. Er ziert nun Martins Wohnung im sechsten Wiener Stadtbezirk Mariahilf. Mit diesem ersten Advent feiern wir das Ankommen des Fußballgottes (epiphaneia) im VftempeL, es beginnt dieser Tage das neue Fußballjahr.
Der VfL steht nach dem eindrucksvollen 3:0 in Ahlen, dem höchsten Auswärtssieg seit langer, langer Zeit, ganz oben in der Tabelle. Die Mannschaft hat begonnen, die Früchte zu ernten, die Trainer Pele Wollitz gemeinsam mit seinen Schützlingen mit so viel Ausdauer, Geduld und Akribie gesät hatte. Die Herbstmeisterschaft ist ein besonderer Erfolg. Oft haben Kritiker hier und Ahnungslose dort nach nicht ganz so überzeugenden Leistungen den Stab über der Mannschaft gebrochen. Oft haben sie ihren vollkommen übersteigerten Erwartungen Luft gemacht und sich damit viel Gehör verschafft; so ist das mit lautem Geschrei, es erfährt am ehesten Aufmerksamkeit.
Sie sind verstummt, und das ist abseits der Tabellenspitze der schönste Erfolg der Lila-Weißen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der VfL am Platz an der Sonne überwintern, auch wenn sich die hohen Herren am kommenden Wochenende eine Pause gönnen können. Ein richtig außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk haben sich damit alle in Osnabrück verdient. Auspacken dürfen sie das Geschenk sogar schon vier Tage vor Heiligabend. Dann, im letzten Spiel des Jahres, kommt Hertha BSC nach Osnabrück. Wenn Martin vier Tage später die vierte lila Kerze anzündet, vielleicht ist die Bremer Brücke dann längst zu Fußballgottes Wohnzimmer geworden.
Samstag, 2. Dezember 2006
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