Je besser, desto eher - nach diesem Motto der Wahrscheinlichkeiten hat Gladbach gestern in München einen Punkt geholt. Ein Punkt, das ist zunächst nicht viel, der VfL ist gar trotz des Punkts in der Tabelle auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Aber ein Punkt in München, ein Punkt nach einem Rückstand, das ist eine Menge nach den Erlebnissen der letzten Wochen. Es ist ein kleiner Erfolg, ein erster Schritt, an dem man nun anknüpfen kann, mit dem aber niemand rechnen konnte. Sicher auch nicht Jupp Heynckes, der deshalb vor den Spiel seinen Kickern wohl nur die Hoffnung nach Art der Stochastik einimpfen konnte: Je besser ihr kämpft, desto eher könnte hier eine Überraschung drin sein. Je besser ihr verteidigt, desto eher schaffen wir es vielleicht, einen Punkt über die Zeit zu retten. Je besser ihr als Team zusammenspielt, desto eher können wir die bajuwarischen Einzelkämpfer nervös machen.
Stefan Effenberg und Andreas Herzog haben nach dem Spiel unabhängig voneinander nörglerisch verkündet, das 1:1 bringe niemanden weiter, weder die Bayern noch Borussia. Auf der Tabelle mag dies vordergründig richtig sein. Psychologisch ist es aber grober Unfug, denn kein Fohlen hat wohl ernsthaft mit auch nur einem Hauch einer Chance in München gerechnet.
Wenn Gladbach endlich so gut spielte, wie man es vor der Saison vollmundig angekündigt hat, dann wäre gestern gar noch mehr drin gewesen. Da Gladbach aber jetzt lange Zeit so erbärmlich spielte, wie wir alle es erleben mussten, war auch der reine Kraftakt gestern schon eine kleine Sensation. Wenn nun gegen Mainz drei Punkte kämen, wer weiß ob dann die Winterpause nicht vielleicht doch etwas weihnachtlich-besinnlicher werden kann, als es zuletzt schien.
Der Coach von Gladbachs "Zwoter", Horst Wohlers hat gestern übrigens ebenfalls ein 1:1 erlebt, allein er blieb daheim im Borussiapark und betreute die kleinen Fohlen im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf. Bis zur 90. Minute fiel kein Tor, dann ging Gladbach in Führung, um im Gegenzug den Ausgleich zu kassieren, und dann war: Schluss.
Sonntag, 3. Dezember 2006
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