Das, was sich der VfL an Verstärkungen nach Osnabrück geholt hat, sieht auf dem Papier alles ganz gut und sinnvoll aus. Hinten, vorn und in der Mitte hat sich Pele Wollitz, wie seit Jahren, bemüht, den Kader vor allem in der Breite zu optimieren. Alle, die auf eine Art Topstar gewartet haben, dürften weder Philosophie noch Möglichkeiten des VfL begriffen haben. Die anderen werden den Neulingen ein üppiges Portiönchen Vorschuss gewähren.
Im Tor kommt Stefan Wessels, bundesliga- und (immerhin ein bisschen) premier-league-erfahren, der durch die vorbildliche Schule des FC Bayern ging und schon einmal als Kahn-Nachfolger galt, bis er das Bankdrücken satt hatte. Nicht nur gemessen an Tino Berbig oder Frederik Gößling, dem Stammduo der letzten Saison, sondern auch im gesamten Ligavergleich, dürfte der VfL auf der Torwartposition seit langer Zeit mal wieder sehr gut aufgestellt sein.
Für die Abwehr hat Osnabrück die beiden Zweitliga-Routiniers Darlington Omodiagbe und René Trehkopf verpflichtet. Damit ist der VfL hinten erst einmal stabil besetzt, allerdings nur solange das Verletzungspech nicht doppelt oder dreifach zuschlägt, denn den beiden Neulingen stehen die Abgänge von Jan Schanda, Dominique Ndjeng und Oliver Beer gegenüber. (Auch Marko Tredup ist nicht mehr dabei, doch dessen Abgang ist qua Vollzug ja schon eine relative Verstärkung des Teams.) Mit etwas Glück entpuppt sich allerdings Assimiou Touré, wenn er wieder fit ist, als toller Neuzugang. Dann wäre Osnabrück, ähnlich wie in der vergangenen Saison, hinten dünn, aber konkurrenzfähig besetzt.
Im Mittelfeld sagten adé: Jo Enochs, Alex Nouri und Bilal Aziz.
Für sie kommen: Marvin Braun, Deniz Naki, Dominic Peitz, Tom Geißler, Lars Fuchs und aus der eigenen 'Jugend' Konstantin Engel und Christian Schiffbänker. Das liest sich üppig und gut, und man kann nur hoffen, dass gerade die kreative Offensivarbeit ordentlich belebt wird, denn daran hakte es in der vergangenen Saison enorm. Im defensiven Mittelfeld ist Osnabrück solide und gut aufgestellt; davor hapert es. Das, was sich Wollitz im vergangenen Jahr besonders von Nouri und Aziz erwartete, müssen nun andere Spieler erfüllen: Ideen haben, schnell von Abwehr auf Angriff umschalten, das ohnehin ansehnliche Kurzpassspiel in noch klügere Bahnen lenken und auch mal torgefährlich sein.
Sorgenkind des Teams bleibt der Sturm: Für Rouwen Hennings, der wenig Erfolg hatte, stets viel Vertrauen bekam und nun zu St. Pauli wechselt, kommt Fiete Sykora. Außer von den Eher-Mittelfeld-Stürmern Gaetano Manno und Nico Frommer bekommt Sykora Unterstützung von Thommy Reichenberger. Wie schon in der vergangenen Saison ist Osnabrück im Angriff damit eigentlich zu dünn besetzt. Besonders mangelt es an einem Stoßstürmer der Marke Feldhoff. Hoffen muss man jedenfalls, dass mindestens drei Stürmer stets fit sind, und das könnte ein Vabanquespiel sein. Aber womöglich tut sich ja noch was.
Montag, 14. Juli 2008
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