Dies ist die Zeit, in der die Tabellen aller Ligen wieder auf Null gestellt werden. Heraus kommen irrwitzige Gebilde, die auf der Grundlage von nichts so allerlei anzeigen. Blank von Erfolg und Enttäuschung glitzern sie, bereit für die ersten Tore der neuen Saison.
[Bald übrigens wird auch die VftabelLe (rechts auf dieser Seite) wieder gleichgeschaltet, dann werden die Absteiger aussortiert, auch wenn wir noch immer nach Aufsteigern fahnden.]
Interessant an alldem ist bereits der Akt der Annullierung als solcher, auf den ersten Blick eine spröde Notwendigkeit, um künftig wieder bei Null anfangen zu können. Doch wo im Leben geht das so einfach wie im Fußball? Ein Jahr lang glücklich sein oder hin und her gerissen oder leiden, dann Schlussstrich und Neustart. Tabula rasa ohne Alternative. Nicht länger schwelgen oder in Selbstmitleid baden. Dazu dürfte man häufiger im Leben gezwungen werden!
Noch interessanter aber ist die Systematik der Neuordnung. In der Kurztabelle auf der VfL-Homepage etwa ist Osnabrück souveräner Tabellenführer mit null Punkten und null Toren. Schlusslicht ist TuS Koblenz mit -3 Punkten und null Toren. So weit, so angemessen.
Doch wie sortieren sich die anderen Vereine? Was macht Nürnberg zum zweiten Aufsteiger und Wehen zum Absteiger? Sinn für Tradition, meinen selig die einen. Das Alphabet, erwidern nüchtern die anderen.
Wie so oft, wenn es drauf ankommt, siegt Logik über Sinnlichkeit. Das Alphabet regelt: Zahlen schlagen Buchstaben, G schlägt M. 1860 steht vor Aachen, Greuther Fürth vor MSV Duisburg. Einziger 'Fehler' in diesem Gebilde: Unsere geschätzten Freunde vom 1. FC Kaiserslautern, der Klub, dem Pele Wollitz in der kommenden Spielzeit die Pressekonferenz verweigern will, ist auf Platz 17 abgerutscht, ein Abstiegsplatz. Eigentlich gehörten die Lauterer, die sich so redlich vor dem Abstieg retteten, auf Platz 2. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.
Montag, 28. Juli 2008
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