Dienstag, 28. August 2007

bochum, ich beneide dir

Wenn man ganz mies drauf ist, dann möchte man manchmal sein ganzes Leben umkrempeln. Dann stellt man sich vor, wie es wohl wäre, wenn man frühen Wünschen mit mehr Nachdruck gefolgt wäre, heute Feuerwehrmann wäre oder Lokomotivführer oder Kellner. Wäre man dann glücklicher?

Oft kommen spät auch Wünsche dazu, die man früher nie hatte, für die es auch längst zu spät ist. Wäre ich doch Arzt geworden, seufzt der Lehrer; wäre ich doch Lehrer geworden, denkt der Arzt und schluckt lautlos zweimal trocken.

Ach, wäre ich doch Bochumfan geworden, mag man als Gladbacher seufzen! Ich wäre dann auch ein VfL-Fan, wäre inzwischen abgehärtet gegen die steten Unbilden des Abstiegs, und hätte in dieser Saison endlich mal was zu feiern. Sympathisch sind sie ja wirklich, die kleinen VfLler aus dem Pott. Aber wenn man es ausspricht weiß man doch gleich: Dies ist ein Selbstbetrug. So wie der Lehrer einst nicht Medizin studierte, weil er kein Blut sehen kann, so hätte ich nie Bochum-Fan werden können, weil ich kein Neururer sehen kann. Und damit war der Zug schon früh abgefahren.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du wirst ihn lieben lernen, den Peter, wenn das hyperventilierende Umfeld den Luhukay Jos vertrieben und den Lautsprecher als Retter begrüsst hat. ;-)

Martin hat gesagt…

Wie singt Peter Licht so schön: Das ist der Tag, an dem es ans Sterben geht... :-)