Mittwoch, 15. August 2007

oja, oper!


Es gibt Tage, da möchte man am liebsten zu Hause bleiben. Heute ist so einer, und das schöne: Ich kann auch. Denn in Österreich ist Feiertag, ebenso wie in manchen brav katholischen Landstrichen Deutschlands. Doch das Gros der Bevölkerung sitzt auch heute am Arbeitsplatz und werkelt. Kopf hoch und einfach mal den nächsten Urlaub planen.

Wer ganz schnell entschlossen ist, sollte sich überlegen, morgen an den wunderschönen Bodensee nach Bregenz zu fahren. Bei den dort bald endenden Festspielen gibt es noch einmal die Fußballoper "Playing Away" von Benedict Mason in meisterhafter Inszenierung von David Pountney zu sehen. Wer im Rahmen des Kulturprogramms zur WM 2006 das damalige Fußballoratorium in Berlin gesehen hat und nun zusammenzuckt, sei beruhigt: Playing Away betreibt mindestens ebensoviel Aufwand wie das Mammutoratorium von Moritz Eggert, ist dabei aber wesentlich origineller, witziger, zynischer und (Achtung, jetzt kommt ein eigentlich verbotenes Wort:) relevanter.

Eine der Hauptfiguren ist ein Fußballstar, der sich dem Teufel verschrieb, um in 10 Jahren bis zum Zenith des Fußballhimmels zu steigen. Am Ende sind all seine Knochen gebrochen, und vor dem alles entscheidenden Spiel mahnt ihn sein Coach ein letztes Mal: "You're the fucking star, so fucking twinkle!" Das Leben ist kein Heimspiel.

Der Seitenwechsel mit unserem lieben Kollegen Mike Lukanz muss diese Woche leider entfallen. In 7 Tagen geht es wie gewohnt weiter.
Foto: Bregenzer Festspiele

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