Samstag, 25. August 2007

exkurs: dirigenten

Viel zu wenig richtige Spielertypen gibt es. Das fällt an einem Samstag wie diesem auf, an dem es sich sonst über nicht allzu viel Gedanken machen lässt. Die VfLs haben für diese Woche ausgespielt, die restliche Bundesliga der Herzen spielt erst morgen, so dass mitreißende "Erstliga"-Spiele wie Bielefeld-Berlin oder Dortmund-Cottbus den Blick auf die abseitigen Schauplätze lenken.

Gibt's den? Einen, der alle gebannt schweigen lässt, wenn er gestikuliert. Einen, der Mitspieler lobt und tadelt und Widerspruch nicht aushalten muss, weil ihn niemand wagt. Einen, dem man rührig zulächelt. Einen Schalk und zugleich Zauberer mit dem Ball. Einen Ehrgeizling mit Humor. Einen echten Dirigent eben.
Gibt's nicht. Gab's vielleicht nie. Aber schön wär es doch.

Da an einem Samstag wie diesem das Träumen nicht schwerfällt, obwohl bzw. weil die VfLs nicht spielen, träumen wir von einem Valery Gergiev der Fußballspieler. Dieser singende, schnaufende, hüpfende Virtuose schart sogar mehr als zehn Mitspieler um sich, es dürften etwa 50 sein, und alle tanzen nach seiner Nase. Sie kommen aus London und heißen nicht schnöde Chelsea oder Arsenal, sondern Symphony Orchestra. Ach, wie das klänge: "Mit der Nummer Zehn unser Spielmacher: Valery?!" - "GERGIEV!"
Ach.

Übrigens: Zu einem wirklich fertigen Spielmacher gehört ein angeschwitzter Scheitel, der vor jedem Freistoß frivol über die Glatze gestrichen wird, weshalb Zinedine Zidane...

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