Jeder Strohhalm, sei er noch so klein, ist es wert, dass man sich an ihn klammert. Schließlich weiß niemand, was aus der Wundertüte VfL am Ende dieser langen Saison noch so raus sprudelt. Die beiden Relegationsspiele gegen Paderborn geben Anlass zu ungewöhnlichen Schritten. Deshalb haben wir Walter Momper einen Brief geschrieben. Der SPD-Politiker ist Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin.
Sehr geehrter Herr Momper,
im Streit um den verbindlichen Ethik- und Religionsunterricht in Berlin haben Sie vor kurzem als Schirmherr der Initiative "Pro Ethik" einen Erfolg errungen: Beim Volksentscheid haben die Berlinerinnen und Berliner bekanntlich dafür gestimmt, alles beim Alten zu lassen: Ethik allein bleibt Pflichtfach an Berlins Schulen. "Pro Reli" hat mit seinem Ansinnen verloren.
Wir vom "VfLog", einem Online-Magazin für Fußballkultur, würden uns sehr freuen, wenn Sie den Spaß mitmachen würden, uns in einer ganz ähnlichen Sache ein schriftliches Statement zu geben: Denn wir kämpfen aktuell gegen hartnäckige Gegner von "Pro Rele".
Der Hintergrund: Der VfL Osnabrück muss am kommenden Freitag und Montag zwei Relegationsspiele gegen den SC Paderborn bestreiten. Es geht darum, wer künftig in der 2. Fußball-Bundesliga spielen darf.
In Osnabrück gilt es nun ähnlich wie seinerzeit bei Ihnen in Berlin, Mittel und Wege zu finden, die alten Verhältnisse beizubehalten. Das heißt: Der VfL gehört auch künftig in die zweite Liga, Paderborn muss drittklassig bleiben. Die lästige "Pro Rele"-Bewegung darf keinen Erfolg haben.
Deshalb möchten wie Sie herzlich bitten, uns die folgenden drei Fragen zu beantworten:
1. Nach dem Volksentscheid in Berlin sagten Sie: "Ich bin froh, dass sich die Berliner nicht haben einlullen lassen." Wie können es die Osnabrücker am besten schaffen, sich nicht von den "Pro Rele"-Gegnern aus Paderborn einlullen zu lassen?
2. Mehr als 360.000 Menschen konnten Sie in Berlin auf Ihre Seite ziehen. In Osnabrück reichten schon gut 16.000 - mehr passen nicht ins Stadion. Plus elf auf dem Rasen. Wie schafft man es in unsicherer Lage, so viele Menschen für die gute Sache zu elektrisieren?
3. Wichtig wird sein, den Fußballgott zu überzeugen, dass "Pro Rele" irrt. Verraten Sie uns bitte Ihr schlagendstes Argument, warum der VfL Osnabrück auch künftig in die zweite Liga gehört.
Walter Momper stammt aus der Nähe von Diepholz und ist gebürtiger Niedersachse. Trotzdem antwortet sein Sprecher, "dass Herr Momper sich nicht an Ihrer Aktion beteiligen möchte". Dem Mann ist nicht mehr zu helfen. Doch wer hilft nun unserem VfL?
Donnerstag, 28. Mai 2009
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