Dienstag, 12. August 2008

dramulett-dienstag #15: herr ziege schweigt

Zum letzten Mal in dieser Sommerpause begeistert unser VfLog-Theater-Ensemble die Massen. Bevor sich die Schauspieler zur Welttournee nach Asien und Amerika aufmachen, um dort die bedeutendsten Uraufführungen dieser Spielzeit zum Besten zu geben, freuen wir uns gemeinsam über die Abschiedsvorstellung vor heimischem Publikum.

Ein Fernsehstudio, provisorisch eingerichtet vor einer Flughafenkulisse. Ein Talkmaster ist karg beleuchet. Vier weitere Gestalten, darunter ein kleiner Mann mit lichtem grauen Haar und blauem Pullover, sitzen fast völlig um Dunkeln. Ein jüngerer Mann, der zu Jugendzeiten und lange darüber hinaus mit einer lästigen Akne zu kämpfen hatte und jetzt aus dem Gröbsten raus ist, sitzt gleichsam wie eine Lichtgestalt strahlend erleuchtet. Er heißt Herr Ziege.

Talkmaster: Und, haben Sie sich für Ihre Arbeit auch ein bisschen was abgeguckt vom Klassenprimus. Wieviel Klinsmann gibt es bei Ihnen?
Herr Ziege schweigt. Und schweigt.
Herr Ziege schweigt weiter und schnaubt verächtlich. Und schweigt.

Ein anderer Mann mit halblangen blonden Haaren, blondem Schnauzbart, weißem Rollkragenpullover und schwarzen Jacket betritt die Bühne, helles Licht.

Talkmaster: Entschuldigen Sie, wer sind Sie, wenn ich fragen darf?! Was wollen Sie?
Mann: Mein Name ist Norbert. Aber nennen Sie mich einfach Prinz Wilhelm von Homburg. Ich bin gewöhnlich nicht so ein gesprächiger Typ, doch hier und heute mache ich eine Ausnahme. (blickt zu Herrn Ziege) Ihn da, ich kann ihn verstehen.
Talkmaster: Wie meinen Sie das?
Mann schweigt. Und schweigt und grinst selbstgefällig.
Talkmaster, Herrn Ziege zugewandt: Wenn Sie mir bitte verraten wollen, was das soll?! Witzig kann ich das nicht finden.
Herr Ziege schweigt. Und schweigt. Und schweigt und schnaubt verächtlich.

Black.

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