Wenn eine Mannschaft nach 13 Saisonspielen 39 Punkte auf dem Konto hat und 30:7 Tore, dann darf man mit Fug und Recht von einem dominierenden Team sprechen. Dementsprechend euphorisiert sind die Fans. Die Borussia erwartet heute Abend beim UEFA-Cup-Spiel in Bukarest also ein Hexenkessel: Das Stadionul Dinamo wird mit 15.300 Zuschauern ausverkauft sein, die Gladbachanhänger dagegen dürften sich an einigen wenigen Händen abzählen lassen.
Nun hat der VfL ja ohnehin so seine liebe Müh mit Auswärtsspielen im Pokal vor begeisterten Fans. Hinzu kommt, dass vom Gegner nicht viel mehr als die nackten Zahlen bekannt sind. Trainiert wird das Team von Mircea Rednic, der sich mit seinem kontrollierten Offensivspiel à la Otto Rehhagel mittlerweile über die Stadtgrenzen Bukarests hinaus einen Namen gemacht hat. In der Stadt kennt man ihn spätestens, seitdem Dinamo die Derbies gegen Steaua, Rapid und National allesamt gewonnen hat.
Doch Rednic ist niemand, der nicht gerne auch Tore bejubelt. Die absoluten Topstars in der Bukarester Offensivabteilung heißen Claudiu Niculescu und Ionel Danciulescu. Mindestens einer von beiden trifft in jedem Spiel, außerdem gesellt sich Cristian Pulhac gern in die Liste der Torschützen. Auf diese drei Spielern muss die Gladbacher Abwehr besonders aufpassen.
Die Cainii Rosii - übersetzt Red Dogs, übersetzt Rote Hunde - sind zu Hause im ersten Bukarester Stadtbezirk an der majestätischen Calea Floreasca und wurden bisher 17 Mal rumänischer Meister und zwölf Mal Pokalsieger. Der FC Bayern von Rumänien stand 1984 gar im Halbfinale des damaligen Europapokalwettbewerbs der Landesmeister; Dinamo unterlag dem FC Liverpool. Es zeugte somit durchaus von einem gewissen Stil, sollte der Fußballgott dem Auswärtsbann der Borussia heute ein Ende setzen - gegen eine bisher ungeschlagene Mannschaft, die Niederlagen nur noch von Ferne aus der vergangenen Saison kennt.
So will Jupp Heynckes die Fohlen spielen lassen:
Keller - Kirch, Levels, Zé Antonio, Compper - Delura, Polanski, Thijs, Kluge - Kahe, Neuville
Drücken wir Ihnen die Daumen!
Solange Eintracht Frankfurt im Europapokal mitspielt, ist für uns aus Prinzip auch die Borussia dabei. Alles andere wäre dem Ansehen des deutschen Fußballs im Ausland abträglich. Die Gruppenphase erreichte Gladbach, weil es in der ersten Runde ZSKA Sofia ausschaltete. Das erste richtige Spiel gegen Tottenham Hotspurs endete unentschieden 1:1. Am Abend spielt Gladbach in Rumänien bei Dinamo Bukarest.
Donnerstag, 2. November 2006
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