Der graue Himmel über Osnabrück wird auch durch das Flutlicht an der Bremer Brücke nicht heller. Es ist warm, aber trotzdem ist November. Das spürt man mit jedem Atemzug. In den Häusern rund um das Stadion brennt hinter unzähligen Fenstern Licht. Die Menschen haben sich verkrochen. Auch die 5.000 aus dem Stadion sind weg, wohin lässt sich nicht sagen. Jedenfalls nicht mehr da.
An solchen Tagen haben auch die VfLs Anstand. Der eine gewinnt 1:0 gegen den anderen. Das Vfduell: Absehbar und unspektakulär. Ohne Esprit und tollen Offensivfußball. Glücklich, aber nicht unverdient. Gladbach II bleibt Tabellenletzter, Osnabrück gibt die Tabellenspitze wegen des schlechteren Torverhältnisses an Wuppertal ab. All das ist nüchtern. Nicht nur die Menschen in ihren Häusern, auch die Mannschaften von Horst Wohlers und Pele Wollitz, ja, auch wir vom VfLog und der Fußballgott sowieso wissen, dass es manchmal pietätlos ist, Fußballfeste zu feiern.
Deutsche Bank-Chef Josef Ackerman lächelt aus allen Zeitungen. Das ist der, der deshalb kein Verbrecher ist, weil er genug Geld hat, sich das Nicht-Verbrecher-Sein leisten zu können. Und meist gleich neben Ackermann abgedruckt: Alexander Litwinenko. Den ungeliebten Ex-Spion und Kreml-Kritiker hat Russlands Präsident Wladimir Putin radioaktiv vergiften lassen. Ackermann, Putin. So sehen Sieger aus.
Samstag, 25. November 2006
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