Freitag, 29. September 2006

gruppenphase

"Wenn man dieses Spiel gesehen hat, muss man sagen, dass einfach die falsche Mannschaft weitergekommen ist!" Sagte Plamen Markov, Coach von ZSKA Sofia. Jupp Heynckes traute seinen Ohren nicht, legte seine Stirn in ungläubige Falten und dachte sich seinen Teil. Der Konter folgte ein paar Minuten später, als er auf der Pressekonferenz seine Sicht auf die Dinge bot: "Wenn der Kollege meint, die bessere Mannschaft habe verloren, dann war meine Mannschaft eben nur die cleverere. Auch das soll mir recht sein."

Das 2:0 im Rückspiel gegen ZSKA Sofia war nicht hochklassig, doch es war verdient nach einem mitunter einseitigen Kick. Und: Es war ein Sieg mit zwei Toren Unterschied! Das wiederum lag daran, dass nicht nur Kahe, sondern auch Marcell Jansen traf. Die Borussia hat also die Gruppenhase im UEFA-Pokal erreicht. "Das ist zweifelsfrei das wichtigtste", befand Heynckes. "Wie wir gespielt haben, vor allem nach dem Führungstor, das hat mir nicht gefallen. Das müssen wir aggressiver nach vorn spielen, meine Mannschaft muss sich zutrauen, das Spiel zu machen." Auch damit hat er recht. Nach Kahes Kopfball in der 22. Minute passierte 75 Minuten lang sehr, sehr wenig. So wie auch schon in der Bundesliga spielt Gladbach zwar erfolgreich und effizient, aber nicht schön. Das muss Heynckes noch ändern - und glücklicherweise will er selbst das auch!

"So eine Mannschat wie Sofia, die ja schon im Hinspiel nur hinten drin gestanden hat, die spielt man nicht einfach so an die Wand. Aber wir müssen es wenigstens versuchen", haderte der Coach mit den behäbigen Seinen. Spätestens zur Rückrunde will Heynckes die Fohlen soweit haben, dass sie attraktiven Fußball spielen. Das kostet Kraft und Spielintelligenz, und dafür braucht es Training. Warten wir also geduldig ab!

Jansens 2:0 in der 85. Minute war dann die viel umjubelte Entscheidung. Beiden Toren waren individuelle Fehler von Iliev und Tunchev vorausgegangen, ansonsten stand die bulgarische Abwehr sattelfest. Von diesen beiden Szenen abgesehen, wurde es in beiden Strafräumen nur durch Standardsituationen gefährlich. Das macht Markovs Ärger wohl verständlich, verdient hatte die Borussia den Sieg dennoch. Besonders Ze Antonio und Insua überzeugten, bei letzterem hatte man den Eindruck, der Knoten habe sich noch ein bißchen mehr gelockert. Die gut und gern 43.000 Zuschauer honorierten das mit Sonderapplaus.

Jetzt warten Knaller in der Gruppenphase. Nach dem gloreichen Ausscheiden von Schalke und Hertha wollen wir nur eines nicht hoffen: Ein direktes Aufeinandertreffen mit Eintracht Frankfurt. Der Traum jedenfalls geht vorerst weiter!

Solange Eintracht Frankfurt im Europapokal mitspielt, ist für uns aus Prinzip auch die Borussia dabei. Alles andere wäre dem Ansehen des deutschen Fußballs im Ausland abträglich. Gestern abend stand für Gladbach das Rückspiel der 1. Runde daheim gegen ZSKA Sofia auf dem Spielplan.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schön, dass bei Kahe auch international endlich der Knoten geplatzt ist. Nachdem er im Hinspiel noch eine 100prozentige liegen gelassen hat, hat er gestern wirklich eiskalt eingetütet.

Und Samstag ist Werder dran!