Immer wieder nach den bestrittenen 90 Minuten das wiederkäuen, was passiert ist und zumal zigfach auch anderswo erzählt wird, ist langweilig. Erst recht, wenn vorstellbar ist, sich nach 15:45 Uhr über eine Heimniederlage ärgern zu müssen. Schließlich kommt mit dem VfB Lübeck heute kein kompletter Nobody an die Bremer Brücke. Darum spielen wir den erwartbaren und vor allem: wünschenswerten Verlauf der 90 Minuten mal schnell vorher durch.
Das bayrische Schiedsrichtergespann pfeift püntklich an, weil es am Abend noch zum zünftigen Gelage auf der Wies'n verabredet ist. Osnabrück und Lübeck fechten zu Beginn defensiv; keins der beiden Teams traut sich, ordentlich Gas zu geben. Reichenberger und Menga werden in den ersten zwanzig Minuten wunderbar freigespielt, ein Mal von Surmann, das andere Mal von Cartus, machen jedoch nichts aus den Chancen. Auf der anderen Seite steht Bärwolf frei vor Gößling, spielt aber, anstatt selbst die Lübecker Führung zu machen, den besser postieren Heun an; der steht im Abseits. Kurz vor der Halbzeit zeigt Schiedsrichter Perl auf den Punkt: Tredup hatte Baltes ungeschickt attackiert, Lübeck führt 1:0 per Elfmeter.
In der zweiten Halbzeit spielt der VfL wie verwandelt. Pele Wollitz hat in der Kabine offenbar deutliche Worte gefunden. Druckvoll und engagiert drängen die Lila-Weißen jetzt auf den Ausgleich. Der Ball wird, so er verloren ward, sofort zurück erkämpft, besonders hinten bestechen Ndjeng und Surmann. Das Spiel nach vorn ist im Vergleich zum Dortmund-Desaster nicht wieder zu erkennen. Cartus, Heidenreich und Enochs spielen klug miteinander und können auch Menga das ein oder andere Mal fein in Szene setzen. Schließlich passiert das, was nicht mehr für möglich gehalten wurde: Der VfL biegt einen Rückstand noch um, und das ganz ohne Zuhilfenahme von Standardsituationen. Im Strafraumgetümmel ergattert sich Menga in der 68. Minute das Leder und schießt trocken ins linke untere Eck - 1:1. Der eingewechselte Nouri wird in der 79. Minute zum Matchwinner. Nach einem Abwehrschnitzer von Hirsch schlenzt Nouri den Ball aus sechzehn Metern über Torwart Frech zur 2:1 Führung ins Netz. Der Endstand.
Der VfL holt drei wichtige Punkte und setzt sich oben in der Tabelle fest. Damit baut Osnabrück seine positive Bilanz gegen Lübeck aus. Im 25. Aufeinandertreffen war das der 14. Sieg - gegenüber 3 Unentschieden und 8 Niederlagen.
Sollte der Spielverlauf ein anderer sein: Schicken Sie uns Ihre Sicht der Dinge. Den zweitschönsten Spielbericht zum Lübeck-Spiel drucken wir ab. Den schönsten haben Sie soeben gelesen.
Samstag, 16. September 2006
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