Donnerstag, 14. September 2006

torlos in sofia

Solange Eintracht Frankfurt im Europapokal mitspielt, ist für uns aus Prinzip auch die Borussia dabei. Alles andere wäre dem Ansehen des deutschen Fußballs im Ausland abträglich. Heute abend stand für Gladbach das Hinspiel der 1. Runde bei ZSKA Sofia auf dem Spielplan.

Ungewöhnlich heiß war es in Sofia. Eigentlich ist es um diese Jahreszeit schon deutlich kühler hier, aber knapp 30 Grad und eine ungeheuer hohe Luftfeuchtigkeit waren schlechte Voraussetzungen für ein klasse Fußballspiel. Knapp 35.000 Zuschauer sahen dann auch ein dementsprechend standesgemäßes 0:0.

Sofia spielte von Anfang an so, wie Jupp Heynckes schon vor dem Spiel prophezeiht hatte: Hinten unglaublich dicht gestaffelt und mit wenig Drang zum Tor. Die Null sollte stehen, und sie stand.
Genau das muss man der Borussia zum Vorwurf machen. Auch wenn in der ersten Halbzeit Kahe und Ze Antonio und in der zweiten Hälfte gleich drei Mal Oliver Neuville zu sehr guten Chancen kamen – ein Tor sollte nicht fallen. Gladbach ließ sich vom behäbigen Spiel des Gegners einlullen. Auch der – so sagen Ohrenzeugen – donnernde Halbzeit-Appell von Heynckes konnte daran nichts ändern: Die Borussia spielte viel zu zurückhaltend und fabrizierte zum Teil haarsträubende Fehlpässe im Mittelfeld; hinten ließ die Abwehr gegen die wahrlich schwachen Bulgaren zwar keine nenneswerte Torchance zu, doch im Spiel nach vorn passierte viel zu wenig. Heynckes greinte. Eine zurückhaltende Borussia mag er nicht. Torlose Spiele auch nicht.

Immerhin: Unterm Strich hat die Borussia nach vielen Jahren ein europäisches Comeback zu Stande gebracht, das zuversichtlich macht. Nach einem 0:0 gegen diesen Gegner ist es mehr als machbar, daheim im Borussia-Park in die 2. Runde einzuziehen. Mit der Aussicht darauf – und rückblickend auf das Zittern, das Kribbeln, auf die glänzenden Augen von uns allen bei der Rückkehr des VfL auf die europäische Fußballbühne – kann man nur schmachtend resümieren: War das schön!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Den Kopfball in der 37. Minute hätte Kahe einfach machen müssen! So gibt es keinen Bienenstich als Belohnung...

Aus der Abwehr kam viel zu wenig nach vorne. Die Bälle von Bo und Ze auf Insua waren viel zu selten und unpräzise. So knackt man keine Bulgarenabwehr.

Ich hoffe zu Hause reissen sich die Jungs am Riemen, sonst ist das Abenteuer UEFA-Pokal schon vor der Gruppenphase vorbei.

Obwohl das Erlebnis, mal wieder an einem Donnerstag Fussball schauen zu müssen, einem keiner mehr nehmen kann. Seufz...