Vor ziemlich genau einem halben Jahr hat der VfL sein letztes Auswärtsspiel gewonnen. Gegen wen? Gegen den heutigen Gegner: Hertha BSC Berlin II. Damals war alles in bester Ordnung, der VfL hatte noch ein Ziel vor Augen, das leider seitdem immer weiter aus denselben geraten ist. Einverstanden, so geht es VW Wolfsburg nun bereits im zehnten Bundesliga-Jahr, wir wollen also nicht über Gebühr klagen. Wir wollen uns aber unter keinen Unständen zu sehr mit dem Erwartungsanpassungs-Gebaren im niedersächsischen Osten gemein machen. Darum: Klage ist erlaubt!
Gleich ist Anstoß an der Bremer Brücke, eine Stunde noch. Dann wird auch Björn Joppe wieder mit von der Partie sein, der in der vergangenen Woche in Leverkusen noch nicht wieder fit war. Pele Wollitz wird unseren Lila-Weißen mitgeben, dass sie zeigen sollen, was sie können, wie sie das daheim eigentlich immer machen.
Mit Berlin kommt kein schlechter Gegner nach Osnabrück, sondern ein zweite Mannschaft, die ambitionierter und mitreißender auftritt als ihr großer Bruder in Liga 1 - das spricht sowohl für die einen als auch für die anderen Bände. Trotzdem sollte der VfL, obschon nach wie vor ersatzgeschwächt, diese Aufgabe lösen können. (Was freilich nichts heißen muss, denn das sagt man von Aufgaben in Chemnitz, Bremen, Emden, Oberhausen und Leverkusen genauso. Dennoch: Heute spielen wir zu Hause!)
Der VfL war mit dem 3:0 gegen Wuppertal sehr zuversichtlich ins neue Jahr gestartet. Was dann folgte, folgt seit einem halben Jahr immer auf einen Heimsieg. Und es macht einem die ganze Saison madig. Man tut sich schwer mit Leidenschaft, wenn sie nur regelmäßig Leiden schafft. Und selbst das nicht so richtig, denn komplett düster sieht es wiederum auch nicht aus - Gott sei Dank. Also: Kwo wahdis, VfL? Mit einem Sieg heute ins obere Mittelfeld. Und mit einer von nun an tollen Rückserie wenigstens dahin, dass Fachleute von woanders zugeben müssen, dieser VfL gehöre eigentlich in den bezahlten Fußball. Diese Komplimente, brot- und folgenlos, sind es, für die es sich nun zu spielen lohnen muss. So bitter das klingt.
Nachtrag, 15:47 Uhr: 2:1 gewonnen, Pflichtsieg gegen Berlin. 36 Punkte. Andere patzen. Düsseldorf zum Beispiel. Und Köln. Und Bremen.
Samstag, 18. Februar 2006
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen