Sonntag, 12. Februar 2006

ehestreit

Die Ergebnisse sind kühl, nüchtern und sprechen Klartext: 0:1 und 1:1. Nunmehr stellen sich Niedersachsen wie -rheiner die Frage nach dem Sinn des Ganzen.

Der VfL verliert das achte Auswärtsspiel in Folge. Es ist mehr als ärgerlich, dabei zusehen zu müssen, wie eine Mannschaft, die ohne Frage großes Potenzial hat, die rein vom Papier her in der Lage sein sollte, 17 der 19 anderen Teams hinter sich zu lassen und damit eine Liga höher aufzusteigen, wenn dieses Team es nicht vermag, sich zu einer Truppe zusammenzufinden, die den anderen das Fürchten lehrt; die endlich ausnutzt, wenn andere patzen; die so couragiert auftritt, wie wir Fans es zurecht von ihr erwarten.

Die Borussia verliert zwar nicht, verspielt dafür aber einen Bonus aus der Hinserie, der strategisch erarbeitet schien. Es schien, als hätte Opa Hotte ziemlich viel richtig gemacht. Gerade aber bekommt man den Eindruck, als hätten die Fohlen in der Winterpause nahezu gar nichts gemacht, schon gar nichts richtig. Die Bayern-Niederlage war absehbar. Der Rest war oft grausam.

Und wir? Wir schreiben Tag für Tag launige Texte, unterstützen unsere Helden nach Kräften, fordern Nachsicht ein, mahnen Dauernörgler, bleiben optimistisch. Und wofür? Verschlimmern wir auf diese Weise nicht alles? Der Teppich, unter den gekehrt werden kann, wird zwar kleiner: Martin fordert zyklischen Gesetzen folgend den Köppel-Rauswurf, ich breche ab und an, gewöhnlich in Zweiwochenabständen nach den Auswärtsspielen, den Stab über die Mannschaft und ihren Charakter. Der Teppich ist aber immer noch nur auf die Größe eines Bettvorlegers zusammengeschrumpft. Man möchte manchmal rufen: Weg mit dem Ding!

Vielleicht wird es Zeit, dass der Wagen katastrophal gegen die Wand fährt. Stattdessen sorgen wir mit unserer dosierten Leidenschaft in schlechten Zeit für immerhin noch ein Mindestmaß an Verlässlichkeit und Unterstützung. Wie in mancher Ehe ist Loyalität das Leitmotiv. Ist das dann eine gute Ehe, oder wird hier nur übertüncht, was als Totalschaden ans Licht gehörte, damit sich irgendwann einmal irgend etwas zum Guten ändert?

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