Seit gestern wissen es schon engste Freunde, heute obliegt es mir, an die Öffentlichkeit zu gehen. Martin ist voraussichtlich am Burnout-Syndrom erkrankt.
Bereits seit einigen Tagen machte er einen müden und lädierten Eindruck, saß abwesend im Büro, designte vor lauter Übelkeit eine neue Generation VfLog-Shirts und fabulierte fiebern von der goldenen Zukunft des VfL – Wolfsburg wohlgemerkt.
Durch die Neuwahlstrapazen und insbesondere seit seiner Ernennung zum alleinigen Chefredakteur sind die Symptome schlimmer geworden. Vergangene Woche klagte er mehrfach, er sei ein „bräsiger Nichtsnutz“ und: „Alles, was ich mache, ist mir nicht perfekt genug. Ich habe verlernt, perfekt zu sein!“ Immerhin hat er das Zählen noch nicht verlernt, auch Schreiben und die Grundrechenarten beherrscht er – noch. Die Verantwortung und exorbitanten Anstrengungen, die das Chefredakteurs-Amt zwangsläufig mit sich bringen, ist Martin in seiner derzeitigen Konstitution nicht gewachsen. Kommissarisch werde deswegen ich die Amtsgeschäfte des Chefredakteurs bis auf weiteres übernehmen müssen.
Martin wird seit Freitag vergangener Woche im Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München stationär behandelt. Der behandelnde Arzt Dr. Florian Holsboer hatte dereinst auch schon Sebastian Deisler, dem Münchener Heintje, aus der Patsche geholfen. Der Mediziner ist sich sicher, dass auch Martin das Burnout-Syndrom erwischt hat: „Wer solche T-Shirts designt, versucht irgend etwas zu kompensieren. Das ist typisch, aber heilbar.“ Vorgestern Abend hatte Martin gar in einem Anfall von Wahn und nur mit einem Rucksack bekleidet Kurs auf die DSF-Zentrale in München genommen, konnte aber im letzten Moment ausgebremst werden. Auf die Frage, was er denn mit seinem Angriff bezwecken wollte, antwortete er unwirsch: „Das ist doch wohl klar, oder?!“
Wann Martin komplett ausgebrannt und nach Münster rückführbar ist, ist bisher noch ungewiss. Die ganze VfLog-Familie wünscht jedenfalls gute Besserung!
Sonntag, 31. Juli 2005
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1 Kommentar:
Happy 2006!
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