Sonntag, 22. Mai 2005

pander schweigt

In der vergangenen Woche fragte die WZ bei Peter "der rosarote" Pander über geplante Spielerkäufe an. "Ich beteilige mich grundsätzlich nicht an irgendwelchen Spekulationen", so der Gladbacher Manager. Die WZ hakte nach. "Ich rede überhaupt nicht über Spieler", entgegnete Pander wortreich schweigsam.

Nach dem gestrigen 1:5 gegen Leverkusen hat Pander nicht nur nicht über Spieler geredet, er hat sich insgesamt bedeckt gehalten. Das desaströse Auftreten der Borussia im ersten Spiel seit langem, in dem es wirklich um gar nichts mehr ging, in dem man hätte befreit aufspielen können, hat auch uns zunächst die Worte genommen. Ja, wir haben ja gar nichts gegen eine Niederlage in Leverkusen. Hoch, höher noch als 1:5 hätte sie sein dürfen, wenn wir in Schönheit und mit Einsatz gestorben wären. Aber so... Wieder eine Führung aus der Hand gegeben, wieder hilflos und ängstlich nach hinten gedrängt – kennen wir das nicht alles?

Die Erfolge unter Horst Köppel ließen uns glauben, das Fachadvocaatgemurkse habe an schlechten Trainern gelegen. Doch auch unter "00Horschtl", wie Köppel nach den gegentorlosen Spielen kurzzeitig heißen durfte, haben die Fohlen offenbar ihre Fähigkeit zur gnadenlosen Entblößung und Blamage nicht verloren. Das Spiel in Leverkusen hat nicht nur gelehrt, daß mit dieser Mannschaft auch in der nächsten Saison nirgendwo anders zu rechnen ist als im Abstiegskampf. Es hat auch noch einmal verdeutlicht, wie knapp, wie glücklich der Klassenerhalt in dieser Spielzeit war. Ein Pünktchen. Mehr nicht trennt uns von der 2. Liga.

Wenn wir des stillen Panders Gedanken lesen könnten, wir wären nicht überrascht, wenn sie zweifelten an dem Vertragsschluß mit Retter-Horst, dessen Glanz schon am letzten Spieltag schlagartig zu verblassen droht. Wo ist die Euphorie der letzten Wochen hin, mag er sich fragen, und: Hätte ich nicht hart bleiben müssen? Es ist kein Geheimnis, daß aus der Laviererei in der Trainerfrage in den letzten Wochen auch eine gehörige Portion Vorbehalt gegenüber dem nun auf zwei Jahre verpflichteten Trainer sprach. Christoph Daum wurde mit Gladbach in Verbindung gebracht. Ob Pander im Kämmerlein seufzt, wenn ihm dieser Name in den Sinn kommt?

Doch Pander schweigt. Und das ist wohl auch richtig so. Der Verlauf der Spielzeit gab keine Alternativen. Nachdem die Fans mehrfach verprellt wurden, nun an den Anhängern vorbei einen anderen Trainer zu installieren als Köppel, das war undenkbar. Also sollten wir das Spiel in Leverkusen ganz schnell vergessen. Seien wir dankbar, die Klasse gehalten zu haben. Seien wir hoffnungsvoll, daß Köppel doch der richtige Trainer für dieses Team sein könnte. Seien wir voll Vertrauen, daß in der nächsten Spielzeit alles besser wird. Und schweigen wir weiter über all das, was das Leverkusen-Spiel für die nächste Runde an Befürchtungen geweckt hat. Es ist Sommer, es ist Pause.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ou ja...
5 Spiele ohne Gegentor klingt doch super. 3 mal davon 0:0. Und jetzt das. Habe das schon mal irgendwo gesehen. Was länger her. 93/94. Sage nur: Michael Lorkowski.

Jan