Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust. Aus dem vollen ersten quellt Erleichterung, Zuversicht und eine ganze Menge Freude. Das andere greint.
Der VfL schafft mit dem Punktgewinn gegen Hertha BSC nun theoretisch, praktisch und endgültig den Klassenerhalt. Eine verdrückte Träne ist diesem Umstand mehr als angemessen, denn Gladbach durfte nicht absteigen. Und wir sind nicht abgestiegen.
Etwa 250km nördlich vom Nordpark sind die Tränen lila-weiß und solche voll Traurigkeit. Das 1:3 gegen den KFC Uerdingen, die insgesamt erst fünfte Saisonniederlage, ist ein Riesen-Rückschritt und dämpft alle Aufstiegsambitionen deutlich. Das Ergebnis spiegelt dabei recht gut den Spielverlauf wider: Der VfL hat - man mag meinen: wieder einmal - bei einem wirklich wichtigen Spiel Nerven gezeigt.
Vollkommen konzept- und ideenlos agierte die Wollitz-Truppe, schaffte zwar kurzzeitig noch den Ausgleich zum 1:1, war dann aber nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Markus Feldhoff in der zweiten Halbzeit nie in der Lage, Fahrt aufzunehmen und das Spiel zu machen. Die sicher nicht übermächtigen Gäste aus Krefeld nutzten ihre Chancen und die zeitweise haarsträubende Beteiligungslosigkeit der VfLer aus: Zwei Konter, zwei Tore. Die beiden Außenverteidiger Matthias Koch und Fabian Ewertz erwiesen sich einmal mehr als Schwachstellen im Spiel, und wenn die eigentlichen Führungsspieler Björn Joppe (übermotiviert), Alexander Nouri (verspielt) und Thomas Reichenberger (blutarm) auch offensiv harmlos bleiben, dann reicht es sprichwörtlich vorn und hinten nicht.
Besonders schmerzt diese Niederlage, weil auch Eintracht Braunschweig gestern 1:2 gegen den FC St. Pauli verlor. Mit einem Sieg hätte der VfL die niedersächsischen Nachbarn überholt und allerbeste Karten im Aufstiegsrennen gehabt. Jetzt sind die Trümphe schlecht verteilt.
Ungemach droht dem VfL auch von Verbandsseite, weil sich erneut nicht an die bereits festgelegten Endergebnisse gehalten wurde. Nach dem Verlauf dieses 35. Spieltages sah sich die Ergebniskommission Regionalliga des DFB einmal mehr genötigt, die Abschlusstabelle zu korrigieren. Die VfL wird jetzt nur noch Vierter:
1. SC Paderborn (72 Punkte, +23)
2. Eintracht Braunschweig (70, +29)
3. VfB Lübeck (70, +24)
4. VfL (67, +24)
Die VfLog-Leser votierten übrigens im Rahmen unserer Umfrage eindrucksvoll patriotisch: Sage und schreibe 83% rechneten mit mindestens drei Punkten. Das ist von alten DDR-Bestmarken zwar noch ein Stück weit entfernt und ausbaufähig, dennoch aber mehr als respektabel. Danke dafür.
Samstag, 14. Mai 2005
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