Es sollte der Coup des Jahres werden, blieb aber letzlich nur ein weiterer erfolgloser Versuch, den verdienten Aufstieg in die Zweite Bundesliga am Verhandlungstisch zu besiegeln. VfL-Manager Lothar Gans plante die heimliche Wiedereinführung der alten Punktezählung: Zwei Punkte für einen Sieg, einen für ein Unentschieden.
Mit heißer Nadel wurde bis zum gestrigen Abend daran gestrickt, auch andere Vereine mit ins Boot zu holen. Alle Klubs, für die es in dieser Saison um nichts mehr geht, hatten bereits Zustimmung signalisiert, dann aber kam Spaßbremse Theo Zwanziger: Mit haarsträubenden Argumenten wie "Das ist ungerecht für die Vereine, die unter den veränderten Bedingungen nicht mehr aufsteigen bzw. doch noch absteigen" oder "Die Initiatoren dieses Gesuchs müssen sich doch über ihren Wahnwitz im Klaren gewesen sein" machte er den so vielversprechenden VfL-Bemühungen einen Strich durch die Rechung.
Dabei hatte Lothar Gans eine ganze Armada an guten Argumenten in Stellung gebracht: "Wir aus Osnabrück haben den Aufsteig viel verdienter als die anderen Nichtskönner", "Wollen Sie Zweitliga-Spiele vor 760 Zuschauern in Paderborn sehen?", "In einer globalisierten Welt braucht es auch unkonventionelle Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit" und "Wer den VfL will, muss Gans wählen. Und wer Gans wählt, bekommt den VfL" sind hier nur einige Beispiele. Nun ist Gans schön sauer, weil seine furiosen Pläne Funktionärsinteressen zum Opfer fielen.
Der VfL hätte mit seinen annähernd 100 Unentschieden in der laufenden Saison bessere Karten, wenn die Punkte nach alter Rechung vergeben würden. Dann führten Paderborn und Braunschweig zwar immer noch die Tabelle an, jedoch mit jeweils 48 Punkten nur einen Zähler vor dem VfL und Lübeck (beide 47). Unter solchen Umständen hätte am Samstag schon ein Unentschieden von Paderborn in Wolfsburg gereicht, um die Fußball-Lethargen aus Ostwestfalen in der Regionalliga zu halten. Nun aber bleibt alles wie immer: Wir brauchen ein Wunder!
Montag, 30. Mai 2005
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