Sonntag, 1. Mai 2005

lila-weißer feiertag

Was für ein Spiel! Was für eine herrliche Atmosphäre!

Selten wurden wohl so viele Auswärtsfans an der Bremer Brücke gezählt, selten in den letzten Monaten war die Stimmung so klasse, selten hatte ich in der vergangenen Saison so sehr das Gefühl, bereits eine Liga höher zu spielen. Nach einer wahrhaft zweitligatauglichen Vorstellung gewinnt der VfL das zweite Spitzenspiel der Regionalliga an diesem Samstag mit 3:2 gegen Eintracht Braunschweig.

Die Mannschaft war - abgesehen von Andreas Schäfer, der den gelbgesperrten Björn Joppe in der Startelf ersetzte - dieselbe wie in der Vorwoche in Münster. Trotzdem zeigte sie ein anderes Gesicht: Aggressiv, kreativ, kämpferisch - mit dem absoluten Willen, dieses Spiel zu gewinnen. Allein Fabian Ewertz auf der rechten Außenbahn schien insbesondere in der Anfangsphase an seine katastrophale Leistung in Münster anzuknüpfen, fing sich aber später. Die Innenverteidigung war einmal mehr in dieser Saison das Glanzstück des VfL und verlor nahezu keinen Zweikampf. Abgesehen von wenigen Abstimmungsschwierigkeiten, bei denen Braunschweig dann jedoch brandgefährlich vor dem Berbig-Tor auftauchte, stand die Osnabrücker Defensive sattelfest.

Einzig zwei Mal hatte man Sorge: Nach dem durch einen dämlichen Ballverlust Alexander Nouris herbeigeführten Foulelfmeter, der zum 0:1 führte, hoffte man, dass der VfL weiter Druck machen und nicht geschockt defensiv verharren würde. Diese Sorge war unbegründet, die Wollitz-Truppe spielte weiter vorwärts. Nach dem 2:2 - wieder aus dem Nichts, weil Braunschweig sich in der zweiten Hälfte vielleicht zwei Torchancen selbst heraus spielte - schien es, als falle der VfL kurzzeitig in die Münsteraner Lethargie zurück. Glücklicherweise pfiff der tadellose Schiedsrichter Guido Winkmann dann in der 76. Minute auch einen Foulelfmeter für Lila-Weiß, der von Markus Feldhoff wieder einmal beängstigend sicher verwandelt wurde. Danach wurde zwar ergebnisangemessen gezittert, im Grunde aber ein souveräner Sieg nach Hause gebracht. Der VfL war in der Folge deutlich näher am 4:2, hätte darüber hinaus auch vorher schon eine seiner hochkarätigen Chancen zur höheren Führung nutzen müssen. Braunschweig jedenfalls fand nach der erneuten Führung nicht mehr wirklich zurück ins Spiel.

Dieser wichtige Sieg gegen die unberechenbaren niedersächsischen Nachbarn, die mit ihren pfeilschnellen und technisch versierten Angreifern leider zuweilen auch keine Chancen zu gefährlichen Torszenen umzuwandeln wussten, gibt Auftrieb im Aufstiegskampf. Der VfL ist nun als Vierter nurmehr einen Punkt hinter Braunschweig, drei hinter Lübeck, die aber ein Spiel mehr ausgetragen und das schlechtere Torverhältnis haben, und fünf hinter Tabellenführer Paderborn.

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