Drei Tage vor der mit Spannung erwarteten NRW-Landtagswahl wagen die Oppositionsparteien den Aufstand. Angesprochen auf mögliche bundesländer-übergreifende Kooperationen, die mit dem niedersächsichen Kollegen Wulf realisiert werden könnten, echauffierte sich CDU-Spitzenkandidat Jürgen Rüttgers zusehends mehr und stellte klar, diese "Witzfigur aus Osnabrück" müsse erstmal lernen, "mich mit 'Herr Ex-Bundesminister' anzureden".
A propos Osnabrück: Als ein Journalist auf das recht befruchtende Projekt VfLog zu sprechen kam, war für Rüttgers Schluss mit lustig: "Wer will denn sowas? Gladbach, diese Niederrhein-Idioten, die will doch keiner in der ersten Liga sehen. Warum sind die nicht abgestiegen? Mit mir als Ministerpräsident wären die abgestiegen! Hat mich damals schon geärgert, dass die so erfolgreich waren, vor dreißig Jahren. Pissflitschen! Und dann diese Deppen vom VfLog. Was soll so ein Mist? Waren Sie schon mal in Osnabrück? Ich warne Sie, fahren Sie da nicht hin. Da stinkt es genauso wie in Gladbach. Schaffen Sie mir diese Vereine vom Hals, früher wären die doch verboten worden."
Auch der designierte Koalitionspartner positioniert sich eindeutig. FDP-Chef Andreas Pinkwart gewohnt kompromisslos: "Gladbach ist bieder und rückwärtsgewandt. Ich ziehe Köln vor. Da ist man sich näher, das ist es wärmer untereinander. Ich meine, auch die, die Fußball nicht so mögen, kommen da vielleicht eher auf ihre Kosten. Und davon ab: Der Köppel mit seinen 57 Jahren soll mal langsam seinen Löffel abgeben!"
SPD und Grüne verwahrten sich gegen diese Hetze und machten unmissverständlich deutlich, wem ihre Sympathien gelten. Ministerpräsident Peer Steinbrück bekennt: "Ich wollte immer schon Lila zur Farbe der Sozialdemokratie machen. Leider gibt's dafür noch keine Mehrheit innerhalb der Partei." Und sein Vize Michael Vesper stellt klar: "Wir sind grün, die Raute auch. Noch Fragen?"
Freitag, 20. Mai 2005
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