Samstag, 18. April 2009

ein spiel im konjunktiv

Das Spiel des VfL gegen Eintracht Frankfurt war nicht ein Spiel, es waren mindestens zwei. Das Endergebnis von 4:1 erzählt die langweiligere Geschichte, die bitterere, die beängstigendere und leider die einzige, die auf Dauer zählt. Im Konjunktiv des 'Hätte, Würde, Wäre..., Aber...' lassen sich viele andere Geschichten berichten. Alle diese Varianten haben als Dreh- und Angelpunkt die desaströse, katastrophale, nicht einmal noch als amateurhaft zu bezeichnende, dramatische, unverzeihliche - und was da an negativen Adjektiven noch ist - Fehlentscheidung des Schiedsrichters, der nach einen Foul an Marin den eindeutigen Vorteil nicht erkannte, sondern voreilig einen Strafstoß pfiff und so, statt Gladbach für das Foul zu entschädigen, ein Tor stahl. Ein Tor zu einem Zeitpunkt, wie geschaffen, um aus dem 2:0 Rückstand zumindest noch ein Unentschieden zu machen.
Stattdessen folgte, was in solchen Situationen gleichermaßen klischeehaft wie unvermeidlich ist: der gewährte Elfmeter wurde verschossen, und es wird nie festzustellen sein, welchen Verlauf das Spiel genommen hätte, wäre der Schiedsrichter nur ein wenig klüger gewesen. Vielleicht ist es zu einfach, 90 Minuten an diesem einen Moment festzumachen, und es ist richtig, dass Gladbach vor allem in der ersten Hälfte versäumt hat, aggressiver, zielstrebiger und origineller die durchaus vorhandenen Möglichkeiten, das Spiel nach vorne zu suchen, zu nutzen. Es gibt also genug Grund, auch Fehler in den eigenen Reihen zu monieren.
Die zweite Hälfte jedoch ist ohne die Elfmeter-Schlüsselszene nicht zu verstehen. Dass Gladbach dennoch über weite Strecken die Frankfurter zittern ließ, spricht für die Moral dieser Mannschaft, die - auch dies zeigte das Frankfurt-Spiel leider zu deutlich - im sich weiter zuspitzenden Abstiegskampf wenig mehr zu bieten hat als eben diese Moral.
Es bleiben sechs Spiele, von denen zwei gewonnen werden müssen und vier fast hoffnungslos erscheinen mögen. Eine Perspektive, die Gänsehaut macht und das nächste Spiel spätestens jetzt tatsächlich zu einer Art Schicksalsspiel werden lässt. Wenn es im Fußball so etwas wie Gerechtigkeit gibt, wird Gladbach dennoch nicht absteigen. Mindestens drei Mannschaften sind schlechter als dieser VfL, der sich auch in widrigsten Umständen wie heute nie aufgibt. Wenn der Fußballgott etwas zu sagen hat, wird er dafür sorgen, dass diese Elf erstklassig bleibt, der heutige Schiedsrichter jedoch einen Rasen höchstens noch auf einem Golfplatz betreten darf.

4 Kommentare:

Dirk hat gesagt…

Danke für die tröstenden Worte. Mir ist aber immer noch ganz schlecht und weh ums Herz...

Anonym hat gesagt…

Welche Gerechtigkeit forderst Du da ein?
Wieder wurden Trainer u. Manager entlassen. Zum wiederholten Male Spieler unwürdig aus dem Kader geschmissen, Torhüter demontiert und wieder installiert.

wenn einer den Abstieg (mal wieder) verdient dann wir!

Andi hat gesagt…

zu "Welche Gerechtigkeit forderst du ein..." von Anonym

Sollten wir nicht absteigen, dann auch wegen der Umbauten im Kader und in der mittleren Führungsetage.

Die Mannschaft wie sie vor Eberl/Meyer war, stünde jetzt noch hinter dem KSC in der Tabelle.

Andi hat gesagt…

Möchte mich korrigieren. Auch die Mannschaft von Eberl/Meyer wird vermutlich hinter dem KSC landen.