Das war ein Schritt ganz weit nach vorn. Dieser erste Auswärtssieg der Saison bedeutet nicht nur Selbstvertrauen und große Erleichterung, Osnabrück hat nun vier Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz. Beides zusammen, das kann man jetzt schon sagen, darf einen zu Weihnachten durchatmen lassen.
Zu Beginn war der VfL, der zur Überraschung vieler mal wieder mit Nico Frommer als Mann hinter der Spitze auflief, ein nächstes Mal kalt erwischt worden. Nach einem blitzschnellen und sehenswerten Ahlener Angriff stand es in der 19. Minute 1:0 für L, äh: RW. So blieb Ahlen auch bis zum Schluss gefährlich: mit zügigen Spielzügen, nur vier oder fünf Stationen bis zum Abschluss.
Doch die tonangebende Mannschaft blieb der VfL, ohne dass sich zwingende Chancen ergeben hätten. In einem umkämpften, bisweilen harten Spiel hatte Osnabrück zwar gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, mehr aber auch nicht. Pierre de Wit holte sich desöfteren den Ball aus der Abwehr und versuchte, das Spiel anzutreiben, richtig gelingen wollte ihm das jedoch nicht. Thommy Reichenberger mäanderte völlig harmlos im Angriff, und auch Frommer wirkte stets engagiert, aber mindestens genauso harmlos.
In der 52. Minute hätte Ahlen dann beinahe auf 2:0 erhöht. Stefan Wessels schüttelte nur ungläubig den Kopf über die leichtfertigen Abwehrmanöver seines Mannschaftskameraden Andersen, hatte vorher schließlich aber doch klären können. Dann kam Thomik für Anderson - und mit ihm erneut die Wende.
Wie zuletzt vor einem halben Jahr gelang Nico Frommer mal wieder ein ganz wichtiges Tor. Man gönnt es ihm ja, mehr noch würde man ihm jedoch gönnen, sein offenbar vorhandenes Potenzial häufiger auf den Rasen zu bringen. Mit dem 1:1 jedenfalls war die Marschrichtung weiter klar: Mit gutem Risiko spielte der VfL voll auf Sieg und wurde endlich einmal belohnt; Marvin Braun erweist sich dabei Woche für Woche mehr als wichtiger Mann mit dem goldenen Füßchen.
Das 2:1 in Ahlen, das wunderbare "Auswärtssieg"-Transparent, mit dem die Spieler den 4.000 unermüdlichen Fans dankten, und der Trainer auf dem Zaun, das ist aller Ehren und allemal auch drei Punkte wert.
Nun stehen nach dem 16. Spieltag 18 Punkte auf dem Konto. Das ist umso bemerkenswerter, als der VfL mit einem möglichen Sieg gegen Duisburg im letzten Spiel vor Weihnachten einen Punkt mehr gesammelt haben würde als zur gleichen Zeit in der vergangenen Saison - trotz einer gefühlt sehr unbefriedigenden, sorgenvollen Hinrunde. Das kann dann doch erstaunen.
Und auch wenn es anders läuft: Osnabrück überwintert über'm Strich, selbst mit einer Niederlage am kommenden Freitagabend. Und gottlob geben die vergangenen Wochen Anlass zur Zuversicht, daran war im frühen Herbst noch zu zweifeln. Nun aber scheint sich der VfL in die Richtung weiter zu entwickeln, in die er vor Beginn der Saison schon gut unterwegs war: Hin zu einem selbstbewussten, mutigen, energischen und am Ende vielleicht auch spielstarken Fußball.
Das mag zu blumig klingen, es ist jedoch auch Advent.
Achso, ein Nikolausgeschenk haben wir noch: Glücklicherweise hat Hansa Rostock vor kurzem den Trainer gewechselt. Das sichert dem VfL erwartbar einen weiteren Konkurrenten im Abstiegskampf. Freundlich, diese Leute an der Ostsee.
Montag, 8. Dezember 2008
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