In der Sommerpause setzen beliebte Institutionen wie der Seitenwechsel oder "5 Minuten für die VfLs" aus. Dienstags, sonst der Kurzliteratur gewidmet, ist nun im Sommer Dramulett-Tag.
Ein deutscher Straßengraben. Ein Hase mümmelt in der Abenddämmerung eine Mohrübe. Ein Fuchs pirscht sich von hinten heran.
Fuchs: Ertappt!
Hase (erschrocken): Herrje, Fuchs! Du bist zurück von deiner weiten Reise! Ehrlich gesagt hatte ich gewünscht, dir würde Wolfsburg so gut gefallen, dass du nie wiederkommst.
Fuchs (kokettierend): Nirgendwo gefällt es mir so gut wie in deiner Nähe!
Hase (weicht zurück): Hast du schon gegessen?
Fuchs: Keine Sorge. Ich bin satt. Hab auf dem Weg bei Osnabrück einen Gans gestohlen. Sehr lecker.
Hase: Komm, erzähl mir, was du erlebt hast. Es ist selten, dass wir so zusammen sitzen und sprechen.
Fuchs: Auch ich bin neugierig.
Laut erklingt die "Serenade für Streichorchester Nr.3 e-Moll, op.21" von Robert Fuchs. Fuchs und Hase erzählen sich dabei ihre Geschichten. Immer wieder übertönen Gesprächsfetzen die Musik. In dem Moment, wo Hase die Worte "der Herzen" sagt, verstummt plötzlich die Musik.
Fuchs: Was?
Hase: Der Herzen!
Fuchs: Ja. Was "der Herzen"?
Hase: Die Bundesliga der Herzen!
Fuchs: Davon habe ich nichts mitbekommen. Da, wo ich war, gab es nur Bundesliga, keine Herzen.
Hase: Sie ist neu, die Bundesliga der Herzen. Und: Es gibt sie nicht überall.
Fuchs: Sei nicht böse. Erzähl mir morgen mehr davon. Lass mich nun erst schlafen. Ich bin müde von der Reise.
Hase: Wenn du mich lässt, ja, dann erzähle ich dir morgen mehr davon.
Fuchs: Gute Nacht!
Hase: Gute Nacht!
Black. Nur ein gelbes Schild, ein Ortsschild, bleibt am Straßenrand schwach angestrahlt. Darauf steht: "Wehen"
Dienstag, 10. Juli 2007
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