Zum Thema Fußball hat bekanntlich jeder eine Meinung. Nicht nur ausgewiesene Fachleute, wie all jene, die zu den Lesern und Autoren dieses kleinen, feinen Familienblogs gehören, sondern eben auch Menschen wie Lothar Matthäus, Omi Schubert von nebenan und der hässliche dicke Neffe von den Herberts, die bei den Prinzens um die Ecke wohnen. Alle haben eine Meinung. Das ist oft nervig, aber gehört irgendwie auch dazu. Dass dumme Menschen dumme Meinungen haben, wer will sich darüber beklagen.
Wirklich eklig sind oft die vermeintlich Klugen. Die sogenannten Intellektuellen, die Philosophen und Literaten, die sich ach so volksnah vorkommen, wenn sie auch Fußballfans sind und ihr Pseudo-Fantum 10 Meilen vor sich zu Markte tragen. Bah! Diese Menschen sprechen dann über Fußball, wie in ähnlich dämlichen Kreisen über Wein gesprochen wird, verschwurbelt, humorlos, ironiefrei, hermetisch und einfach nur: hirnwichsend.
Neulich las ich irgendwo eine vorgeblich tiefgreifende Analyse eines Spiels, in der jemand über Perfektion beim Fußball sich auszulassen bemühte. Dazu zog er ausgerechnet eine der abgedroschensten Zitate zu dem Thema überhaupt heran, von dem ohnehin vollkommen ausgelutschen "Man-sieht-nur-mit-dem-Herzen-gut"-Antoine de Saint-Exupery. Na, klar, wir haben alle mal in Poesiealben schreiben müssen, und dafür findet sich im "kleinen Prinzen" endloses Phrasenmaterial, das aber doch bitte spätestens ab dem 19. Lebensjahr nur noch zu Brechreiz führen sollte. Sehende sollten sich von diesem pseudophilosophischen Geschwafel in Grausen abwenden, wem dies Geseier dagegen Tränen in die Augen bringt, der müsste eigentlich sein Wahlrecht wieder abzugeben verpflichtet sein. Geschenkt.
Eben jener Saint-Exupery jedenfalls wurde also mit seiner Floskel zitiert: "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann." So der Originalwortlaut, der sich - nicht anders zu erwarten bei einem esoterischen Schmaldenker - natürlich selbst widerlegt, oder eben noch lange nicht annähernd perfekt ist. Aber dafür gibt es ja uns. Na, dann wollen wir doch mal daran arbeiten:
1. Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.
2. Perfektion ist nicht erreicht, wenn es nichts hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts weglassen kann.
3. Perfektion ist nicht, wenn es nichts hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts weglassen kann.
4. Perfektion ist, wenn man nichts weglassen kann.
5. Perfektion ist wenn nichts weglassen kann
6. Perfektion ist weglassen
7. Schuss Tor Schuss Tor Sieg Aufstieg
Mittwoch, 20. Juni 2007
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