Das Spiel war hochklassig und die Stimmung zweitligareif: 2:2 trennten sich der VfL und der FC St. Pauli nach einem ausgesprochen unterhaltsamen Fußballspiel. Dabei machte St. Pauli in den ersten 70 Minuten zwei Tore aus einer Chance, und der VfL spielte furios.
Die Führung für die Hamburger fiel durch einen Elfmeter: Der zuweilen etwas unglücklich agierende Schiedsrichter Fischer deute zum Entsetzen der VfL-Fans nach einem unübersichtlichen Getümmel im (vor dem?) Strafraum bereits nach zwei Spielminuten auf den Punkt. Morad Bounoua verwandelte sicher (2.). Nach dem Führungstreffer brauchte insbesondere die VfL-Hintermannschaft ein paar Minuten, um ihre Sicherheit (wieder) zu finden, danach aber folgten eineinhalb Halbzeiten druckvolles und ansehnliches Powerplay. Die Lila-Weißen standen hinten sehr sattelfest, vorn sorgte Spielwitz und kluger Spielaufbau für einen wirklich respektablen Auftritt. Folgerichtig fiel der Ausgleich durch Björn Joppe noch in Halbzeit 1 (33.) Der VfL hatte das Heft in der Hand und ließ bis zur Schlussphase nahezu keine ernst zu nehmende Gästechance mehr zu. Insbesondere bei den von Pele Wolitz seit Saisonbeginn 'ins Programm genommenen' hohen Diagonalpässen in die Spitze zeigte sich, dass sich auch spielerisch was tut: Zwar landen immer noch einige dieser Bälle beim Gegner oder im allzu freien Raum - trotzdem wurde es auf diese Weise ein ums andere Mal gefährlich vor dem St. Pauli-Tor. Hier stand übrigens auch der Grund, warum der VfL in dieser Spielphase keine deutliche Führung herausschießen konnte: Torwärter Achim Hollerieth hielt fabelhaft.
Diesem kräfteraubenden Forechecking mussten die Osnabrücker auf dem tiefen Geläuf an der Bremer Brücke in der Schlussphase Tribut zollen; nach der gelb-roten Karte gegen Björn Joppe zehn Minuten vor Abpfiff mehrten sich die Konzentrationsfehler sowohl in der Hintermannschaft als auch im Spielaufbau. In der Schlussphase - es stand bereits 2:2, der VfL war duch Markus Feldhoff in Führung gegangen (56.), wie aus dem Nichts fiel im Gegenzug der Ausgleich durch Jeton Arifi (57.) - hatte der VfL dann noch etwas Glück, dass es beim 2:2 blieb. Das aber hatten sich die Mannen von Pele Wollitz in den siebzig Minuten zuvor auch hart erarbeitet.
Als beste Spieler gefielen der unglaublich ballsichere und klug agierende Markus Feldhoff, der zugegebenermaßen eigentlich eine Liga zu tief spielt, sowie der robuste Wolfgang Schütte im defensiven Mittelfeld und Andreas Schäfer, der sich zwar auch oft festlief und Fehler machte, aber bis zu seiner Auswechslung für mächtig Wirbel im Sturm sorgte.
Im anderen Samstagsspiel trennten sich Hansa Rostock und der VfL 0:0; beide Mannschaften boten, dem Wetter und der allgemeinen Lage im Ostteil des Landes angemessen, Fußballmagerkost.
Samstag, 26. Februar 2005
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