Bayern-Manager Uli Hoeneß wird UN-Botschafter für Demokratie und Menschenrechte in China. Der Spiegel hatte gestern als erster von Hoeneß' Engagement in Fernost berichtet. Der Bayern-Manager hatte im Hinblick auf die politischen und wirtschaftlichen Umstände in China noch etwas ungelenk diagnostiziert, "dieser Sozialismus führt in Aus".
Dieser wenig diplomatische Vorstoß aus München brüskierte Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao. Weji, so Außenminister Fischer, habe sich mächtig erzürnt und den Abzug des chinesischen Botschafter aus Berlin erwogen. In einem dreistündigen Gespräch unter acht Augen sei der Vorfall dann geklärt worden: Fischer und der extra aus New York angereiste UN-Generalsekretär Kofi Annan sorgten dafür, dass sich die beiden Streithähne wieder vertrugen. Mehr noch: Hoeneß entschuldigte sich umgehend und stellte klar: "Was ich gestern gesagt habe, das tut mir leid. Aber das ist jetzt Wurst." Jiabao seinerseits kündigte nämlich an, Reformen von innen heraus nicht länger im Wege zu stehen.
Die langfristig vereinbarte Kooperation sieht vor, dass Hoeneß über den Export der Ware Deutscher Fußball versuchen darf, die Verhältnisse in China substanziell zu verändern, das heißt Demokratie und Menschenrechte voran zu bringen. "Deshalb müssen wir da hin." Im Zuge dieses Projekts wurde das DFB-Pokalfinale in der kommenden Saison nach Peking vergeben. "Hoffen wir, dass sich kein Regionalligist qualifiziert, die könnten sich ja die Anreise gar nicht leisten", grinste Hoeneß. Verhandelt wird noch über eine Vergabe von fünf WM-Spielen nach China. "Man könnte den Standort Rostock komplett streichen: Wenn schon Osten, dann auch richtig!"
Donnerstag, 17. Februar 2005
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