Freitag, 9. Oktober 2009

sorry, roger!

Herta Müller erhält den Literaturnobelpreis. Wir möchten an dieser Stelle offiziell protestieren. Es ist uns nicht ersichtlich, warum das Kommittee nicht unserem Vorschlag von Dienstag gefolgt ist, Roger Willemsen für sein wunderbares VfL-Gedicht zu ehren.

Niemand kennt Herta Müller. Nach einer repräsentativen Blitzumfrage halten je ein Viertel der Deutschen sie für einen Wursthersteller, eine Molkerei, einen erfolglosen Berliner Fußballclub und einen Törjäger. An eine Schriftstellerin dachte niemand.

Dagegen Roger Willemsen. Jeder kennt ihn, den Mann, der uns einst das kostenlose Pay-TV Premiere schmackhaft machte, der uns den Piano-Jazz näherbrachte, der den VfL liebt -- das wär einer gewesen. Sorry, Roger, wir haben getan, was wir konnten. Gerüchteweise sind nun immerhin die Chancen für Fernando Meira gestiegen, den Friedensnobelpreis zu erhalten. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen in Stockholm hört man, die Jury habe in diesem Jahr beim besten Willen "keinen Schimmer, wer in dieser beschissen kriegerischen Welt" (so ein Juror, der ungenannt bleiben möchte) den Nobelpreis verdient habe. Meira muss sich dem Vernehmen nach gegen Sarah Palin und Fidel Castro durchsetzen. Notfalls mit einer Blutgrätsche.

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