Sonntag, 6. September 2009

schönwetterfußballer

So lange es aus üppig gefüllten Kübeln goss, nahm die erste Heimniederlage immer konkretere Formen an. Zwar war der VfL ganz gut gestartet und hatte sich bemüht, die Aufsteiger aus Heidenheim mit spielerischen Mitteln auszuhebeln, doch bevor das richtig gelungen war, stand es auch schon 0:2.
Vor dem ersten Gegentor vermochten es die drei Osnabrücker Schnetzler, Nickenig und Krük nicht, den Herren Spann aus Heidenheim aufzuhalten. Beim zweiten Gegentor fuhr Tino Berbig seinen Torwartapparat kurzzeitig herunter und packte nicht einmal daneben, sondern gar nicht erst zu.
Schließlich lag der VfL hinten, und beide Mannschaften dürften so schnell nicht gewusst haben, warum. Immerhin hatte Heidenheim ohne Torchance schon zwei Tore geschossen, und Osnabrück ganz passabel Druck gemacht. 70 Fans aus Heidenheim skandierten mutig "Hier regiert der FCH", und Osnabrück verlor vollkommen Mut und Faden. So weit, so erwartbar.

Heidenheim übte sich also im Stiefel-runterspielen, und eine Zeit lang ließ der VfL die Schwaben machen. Osnabrück störte spät, und Heidenheim dankte mit brotlosem Hin-und-Her-Spielen. Osnabrück traute sich nicht mehr, und Heidenheim wagte es, an den Sieg zu glauben.
Dann fiel das 1:2. Wie nach den ersten beiden Toren werden beide Mannschaften wohl immer noch nicht gewusst haben, warum nun schon das dritte gefallen war und wieso jetzt für den VfL. Jedenfalls: Bencik durfte jubeln, das erste Mal.

Jetzt nahm Osnabrück wieder Fahrt auf, besonders das Offensivspiel mit gefährlichen Diagonalpässen klappte einige Mal ganz gut. Es hatte aufgehört zu regnen, die Sonne hatte zu scheinen begonnen und der Trainer gut gewechselt. Michael Lejan war zur zweiten Halbzeit eingewechselt worden und wirbelte kräftig auf der linken Seite. Er, der ballsichere und gedankenschnelle Bencik und mal wieder Björn Lindenmann waren es allen voran, die das Spiel am Ende drehten. Lindemann lenkte das Spiel in kluge Bahnen, eroberte sich Bälle auf bemerkenswert faire Weise sogar weit hinten in der Abwehr und hatte am Ende alle drei VfL-Tore vorbereitet: Dennis Schmidt und, seien wir so freundlich, Matthias Heidrich sorgten für den glücklichen Rest.

Schließlich waren die armen Seelen aus Heidenheim fast zu bemitleiden; die Art und Weise, wie sie lange Zeit um den Sieg rangen, war bisweilen sogar gut anzusehen. Osnabrüch dagegen hatte schon das zweite Spiel in dieser Saison auf eine Weise gewonnen, wie es im vergangenen Jahr keinen einzigen Sieg gab. (Andernfalls hätte der Gegner gestern nicht Heidenheim geheißen.)
Der Punktgewinn in Dresden ist schon jetzt veredelt worden. So richtig wertvoll würde all dies Glück jedoch erst mit einem Sieg am kommenden Samstag - dann jedoch leider beim Tabellenletzten Wuppertal.

Keine Kommentare: