Sonntag, 9. September 2007

realitätsverlust

Die vermeintlichen Sport-Journalisten der Republik verwechseln recherchieren zunehmend mit phantasieren. Nicht nur die Hamburger Morgenpost schmückt den örtlichen Zweitligisten mit falschen Federn, auch die 11 Freunde ist befallen. Man mag uns unser träges Auge nachsehen, das sich noch immer mit der unterdessen veralteten Sonderausgabe zur Saison 2007/08 rumschlägt, doch in jenem Kompendium berichtet Gladbach-"Experte" Michael Lessenich über seine Borussia und entführt uns noch einmal in die mittlerweile schon fast vergessene letzte Heynckes-Ära:

"So jubelt man nicht", schimpfte der damalige Trainer Jupp Heynckes, als Mittelstürmer Wesley Sonck das 1:0-Führungstor in Osnabrück erzielte.

Allein: Dieses Tor ist nie gefallen. Borussias Sturm-Wunderwaffe Sonck hatte nie die Ehre, seine Fohlen an der Bremer Brücke in Führung zu schießen. Sonck glich im Pokalspiel vielmehr zum 1:1 aus, ehe Addy Menga mit seinem zweiten Treffer an jenem Abend den Osnabrücker 2:1-Sieg perfekt machte. Was folgte, ist bekannt.

Vertauschte Nationalitäten, nie gefallene Tore - all das ist immer noch besser als schlicht abzuschreiben. Also: Mund abwischen, weitermachen und sich ab und zu von den Blog-Schlaubergern korrigieren lassen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Geschichte bekommt eine interessante Note, wenn man weiß, dass Herr Lessenich einst bei Martin im Seminar saß. Das nur am Rande.

Anonym hat gesagt…

Nana, wer ohne Schuld ist...darf ich Euch daran erinnern, dass Ihr z.B. im März auch schon mal Eure Probleme mit der Berechnung der Tabelle hattet ("Politikerrechnung").

Oder dass Ihr am 25. Mai einen recht unpassenden Abgesang auf die Saison geschrieben habt ("und das beste zum schluss"), und zurecht im Kommentar darauf hingewiesen wurdet, dass es noch eine Aufstiegschance gab - was inzwischen wohl unbestritten ist.

Und Eure merkwürdige Behauptung aus dem Juni, dass Surmann den VfL verlässt ("bastelkurs" nebst Kommentar) ist auch bis heute unaufgeklärt geblieben...

Maik hat gesagt…

Hehe, Recht hast du. Zumindest im ersten Fall.

Etwas irritiert sind wir jedoch nach wie vor, dass unsere diversen Abgesänge und unser rückhaltloser Pessimismus am Ende der vergangenen Regionalliga-Saison allzu ernst genommen werden. So dämlich, dass wir insgeheim nicht auch jeden noch so winzigen Hoffnungsschimmer bis zum Schluss ausgekostet hätten, sind wir auch wieder nicht.

Und zur Causa Surmann: Eine gute Quelle informierte uns seinerzeit, dass für Surmann ein neuer Verein gesucht werde und die Zeichen auf Trennung stünden. Fakt heute ist, dass Surmann nach wie vor im VfL-Kader steht - was auch immer das dann heißt.

Ganz davon ab: Natürlich werfen wir gern mit Steinen und machen es uns zugleich im Glashaus bequem.