Die Winterpause naht, und das bringt gewöhnlich ein bißchen Hitze in die sonst nur heimeligen Bundesligastuben. Nach dem heutigen Spieltag zum Beispiel werden sechs Klubs neue Trainer suchen. Zu den Scouts aus Schalke und Duisburg gesellen sich nämlich pünktlich vor Weihnachten noch die Herren aus Wolfsburg, Köln, Kaiserslautern und Stuttgart. Warum? Der VfLog erklärt es Ihnen:
Wolfsburg: Nach dem 0:0 in Kaiserslautern wird Holger Fach aufgegeben / gibt Holger Fach auf. Man trennt sich in gegenseitigem Einvernehmen, weil "ich an die Mannschaft offenbar nicht mehr rangekommen bin", weil "jetzt der Punkt gekommen war, wo wir etwas unternehmen mussten" o.ä. In jedem Fall "ist uns dieser Schritt nicht leicht gefallen", aber sei's drum. Fach ist weg, und seien wir ehrlich: Es schmerzt nur begrenzt.
Kaiserslautern: Nach dem 0:0 gegen Wolfsburg und einem gellenden Pfeifkonzert von den eigenen Fans - schließlich war das Spiel schauderlich - tritt Wolfgang Wolf entnervt und nach einem sehr kurzen Intermezzo zurück. Blass und unspannend wie er nunmal ist, wäscht er keine schmutzige Wäsche. Das einzige, was er sich traut, ist einzugestehen, dass "sich hier im Klub seit meiner aktiven Zeit einiges verändert hat" und dass "es eben nicht richtig passt zwischen dem Vorstand und mir, darum gehe ich lieber jetzt als zu spät. Denn natürlich hängt mein Herz noch immer am FCK, und das wird auch immer so bleiben." Wolf ist weg, und seien wir ehrlich: Es schmerzt nur begrenzt, schmerzlicher ist die Aussicht, dass er bald einen neuen alten Job in Wolfsburg haben könnte.
Köln: Nach dem 1:3 in Bielefeld ist Uwe Rapolder nicht mehr zu halten. Niemand gibt sich große Mühe, das gegenseitige Missfallen zu kaschieren und allen Beteiligten sieht man die Erleichterung an, allen voran Uwe Rapolder, der jetzt endlich zu einem Klub mit Perspektive wechseln kann.
Stuttgart: Nach dem 1:0 über Schalke hat Stuttgart in der gesamten Saison erst zwei Spiele verloren und spielt noch immer im UEFA-Cup. Die Anlaufschwierigkeiten von Giovani Trapattoni sind zwar keinen Galavorstellungen gewichen, aber immerhin kicken die Schwaben erfolgreich, so erfolgreich wie ihr Kader es eben erlaubt. Trapattoni hat die Mannschaft in den Griff bekommen und bastelt an einem Neuaufbau. Sein Pech: Uwe Rapolder ist nicht mehr Trainer in Köln, er ist der deutlich jüngere und spricht besser deutsch. In Stuttgart trennt man sich "nach einem sehr herzlichen Gespräch" noch einvernehmlicher als in Wolfsburg, Giovani gibt zu, "haben Heimweh isse niche schönn unne meine Frau unne ich in Italien wollen weiter äääh wollen weiter äääh wollen weiter!" Trapattoni ist weg, und das ist wirklich traurig, denn er kommt sicher kein viertes Mal zurück in die Bundesliga.
Das Trainerkarussel dreht sich also, und das schöne ist: Hochkaräter wie Werner Lorant oder Rolf Schafstall sind auf dem Markt.
Samstag, 17. Dezember 2005
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1 Kommentar:
Noch ein paar Tage, dann werden auch Stuttgart und Kaiserslautern gefolgt sein...
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